Landschaftlich reizvoll, landwirtschaftlich - Werra-Meißner-Kreis
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Reichenbach, Stadteil von Hessisch Lichtenau. Im Hintergrund der Hohe <strong>Meißner</strong>.<br />
Zahlungen als Ausgleich<br />
für Leistungen,<br />
die nicht über<br />
die Marktpreise<br />
honoriert werden<br />
52<br />
6. Direktzahlungen / Fördermaßnahmen /<br />
Transferleistungen<br />
Zahlungen an die Landwirte sind seit den Diskussionen um ihre Veröffentlichung<br />
wieder Gegenstand öffentlicher Debatten. In diesem Kapitel<br />
werden die Zahlungen und ihre Hintergründe erläutert.<br />
Als Folge des internationalen Abbaus<br />
von Handelsbeschränkungen und der<br />
Reformen der EU-Agrarpolitik gelten<br />
auf <strong>landwirtschaftlich</strong>en Märkten<br />
zunehmend Weltmarktbedingungen.<br />
Die Auswirkungen sind in zunehmenden<br />
Schwankungen der Erzeugerpreise<br />
wie z. B. bei Milch, Schweinen<br />
und Getreide sehr deutlich geworden.<br />
Unsere Bauern konkurrieren jetzt mit<br />
den Bauern auf der ganzen Welt und<br />
damit mit Produktionsstandorten, an<br />
denen die Löhne meistens geringer<br />
und die Umwelt- und Tierschutzstandards<br />
häufig niedriger sind als bei uns.<br />
Auch die Bürokratiekosten sind in der<br />
einheimischen Landwirtschaft in der<br />
Regel höher als auf ausländischen Produktionsstandorten.<br />
Die gegenwärtigen<br />
Unterschiede zwischen den Anforderungen<br />
an importierte und heimische<br />
Nahrungsmittel verzerren die Produktionskosten<br />
zulasten der heimischen<br />
Erzeuger.<br />
6. Direktzahlungen / Fördermaßnahmen / Transferleistungen<br />
In diesem Umfeld sind EU-Zahlungen<br />
im Agrarbereich unerlässlich zur Erhaltung<br />
einer multifunktionalen Landwirtschaft<br />
mit ihren vielfältigen in Kapitel<br />
2.1 beschriebenen Leistungen, die<br />
nicht über die Marktpreise honoriert<br />
werden.<br />
6.1 Die „zwei Säulen“ der Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik (GAP)<br />
Die derzeitige Fördersystematik geht<br />
auf die Agrarreform von 1999, auf die<br />
so genannte AGENDA 2000, zurück.<br />
Danach werden die Beihilfemaßnahmen<br />
in zwei Säulen unterteilt.<br />
Die erste Säule umfasst die EU-Direktzahlungen<br />
an <strong>landwirtschaftlich</strong>e<br />
Betriebe. Mit dieser zu 100 % aus<br />
EU-Mitteln finanzierten Beihilfe soll ein<br />
Ausgleich für die Absenkung des Preisniveaus<br />
für <strong>landwirtschaftlich</strong>e Erzeugnisse<br />
geschaffen werden sowie eine<br />
Vergütung gesellschaftlich erwünschter<br />
Leistungen der Landwirtschaft erfolgen.