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Landschaftlich reizvoll, landwirtschaftlich - Werra-Meißner-Kreis

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5.3 Milchproduktion<br />

Für die ökonomische Analyse der<br />

Milchproduktion ist die Betriebszweiguntersuchung<br />

eines Milchviehbetriebes<br />

mit 51 Milchkühen zugrunde<br />

gelegt worden, der im Vergleich zu<br />

anderen Betrieben dieser Größenordnung<br />

zu etwas über dem Durchschnitt<br />

liegenden Ergebnissen gelangt ist.<br />

Die aufgezeichneten Daten des Wirtschaftsjahres<br />

2008/2009, das sich vom<br />

01.Juli 2008 bis zum 30.Juni 2009<br />

erstreckt, sollen zur Analyse und Bewertung<br />

herangezogen werden (Pauschalisierung<br />

einschließlich MwSt.).<br />

Als Bezugsgrößen werden die Menge,<br />

Gesamtsumme, Betrag je Milchkuh,<br />

Betrag pro kg Milch und Betrag pro kg<br />

standardisierter Milch (4 % Fett, 3,7 %<br />

Eiweiß) zugrunde gelegt.<br />

Die Leistungen, gleichzusetzen mit<br />

den Einnahmen des Betriebes, ergeben<br />

sich aus dem Erlös der Milchlieferung,<br />

Verkauf der Schlachtkühe,<br />

Kälber, Verbrauch des selbsterzeugten<br />

Futtermittels und dem Nutzen des<br />

organischen Düngers (Gülle). Bei Zugrundelegung<br />

des Milchauszahlungspreises<br />

von 32,40 ct/kg Milch, einschließlich<br />

der Nebenprodukte, erbringt<br />

eine Milchkuh jährlich eine Leistung<br />

von 3.112,72 € und der Tierbestand<br />

insgesamt 158.748,59 €.<br />

Von den Einnahmen sind verschiedene<br />

Posten an Kosten zu subtrahieren.<br />

Die Direktkosten beinhalten die Bestandsergänzung,<br />

eigenes Getreide,<br />

Kraft- und Milchleistungsfutter. Des<br />

Weiteren sind die Tierarztkosten und<br />

besonders die Grundfutterkosten zu<br />

kalkulieren. Die Direktkosten umfassen<br />

2.130,78 €/Milchkuh und stellen damit<br />

den größten Kostenfaktor dar.<br />

Weitere Kosten verursachen die Aufwendungen<br />

für die Arbeitserledigung,<br />

die Erhaltung der Gebäude, die Pachtung<br />

von Milchquoten und sonstige<br />

Kosten (z.B. Telefon, Gebühren, Buchführung).<br />

Werden den Gesamtleistungen die<br />

Produktionskosten insgesamt gegenübergestellt,<br />

wird ersichtlich, dass ein<br />

Gewinn von 25,24 €/Kuh oder 0,3 ct/<br />

Milchviehherde mit Weidegang, Bad Sooden-Allendorf - Weiden<br />

kg Milch erwirtschaftet wird, obwohl der<br />

Betriebsleiter qualifiziert ist und seinen<br />

Betrieb ordentlich führt und bewirtschaftet.<br />

Die Gewährung von Prämien für die<br />

Futter-, Grünland- und Silomaisflächen<br />

sowie für Referenzmengen und Milch<br />

sichern dem Betriebsleiter einen Gewinn,<br />

von dem er leben kann.<br />

Der Anspruch von gebundenem Kapital<br />

in Form von Lohnansatz und Faktorkosten<br />

aus dem Produktionsverfahren<br />

stellen eine wesentliche Größe dar.<br />

Die schlechte Gewinnsituation, ausgelöst<br />

durch niedrige Milchauszahlungspreise<br />

(Anfang 2009 mit einem Auszahlungspreis<br />

von 21 ct/kg Milch) haben<br />

die Milcherzeuger zu Protestreaktionen<br />

(Milchvernichtung) getrieben.<br />

Einführung der Milch-Garantiemengen-Verordnung<br />

(1984)<br />

In den 80er Jahren wuchs in den EU-<br />

Ländern die Milchproduktion stetig, das<br />

Angebot überstieg die Nachfrage mit<br />

großer Zuwachsrate, so dass sich in<br />

den Interventionslagern riesige Butter-<br />

und Milchpulverberge auftürmten,<br />

die von der EU nicht mehr finanzierbar<br />

waren.<br />

Es musste eine Lösung gefunden werden,<br />

um die Mengensubventionie-<br />

45<br />

5. Die wirtschaftliche Situation der Betriebe

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