Landschaftlich reizvoll, landwirtschaftlich - Werra-Meißner-Kreis
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Vorgaben durch den Naturschutz<br />
aus. Sie führen zu Einschränkungen<br />
bei Bestellung und Düngung sowie<br />
erhöhtem Zeitaufwand auf Schutzflächen,<br />
vor allem in FFH-Gebieten.<br />
Chancen: Welche Entwicklung kann<br />
unter günstigen Umständen eintreten?<br />
Wo werden Potentiale sichtbar?<br />
Die attraktive Landschaft, zu der die<br />
Landwirtschaft in hohem Maße beiträgt,<br />
bietet eine gute Grundlage für<br />
die Entwicklung von Tourismus und<br />
Naherholung.<br />
Das reichlich vorhandene Bioenergiepotential<br />
kann intensiver genutzt<br />
werden. Ansätze dazu finden sich im<br />
„energienetz-werra-meissner.de“ und<br />
durch die verstärkte Planung von Biogasanlagen.<br />
Mit der Gründung von Erzeugergemeinschaften<br />
bietet sich die Chance<br />
für die <strong>landwirtschaftlich</strong>en Betriebe ,<br />
Einkauf, Produktion und Vermarktung<br />
gemeinsam effektiver gestalten zu<br />
können.<br />
Die Absatzchancen für regional<br />
erzeugte Produkte können über eine<br />
direkte Kette Handwerk – Gastronomie,<br />
wie z. B. mit der Naturparkküche<br />
angestrebt, intensiviert werden. Hierfür<br />
eignen sich besonders Regionalprodukte<br />
wie Wurst, Spargel, Kartoffeln,<br />
Beerenobst, Streuobst, Kirschen,<br />
Gemüse, Lammfleisch, Käse und<br />
Braugerste. Teilweise eignen sich diese<br />
Produkte auch für verstärkte Strategien<br />
einer überregionalen Vermarktung.<br />
Risiken: Was kann im ungünstigen<br />
Fall passieren? Welche Gefahren<br />
drohen?<br />
Die marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
sind schwer kalkulierbar<br />
und führen zu Unsicherheiten<br />
durch Preisschwankungen bei Produkten<br />
und Betriebsmitteln oder auch<br />
zu einem größeren Unternehmerrisiko<br />
durch Kontraktsysteme und Spekulation.<br />
Der Pachtmarkt wird durch den verstärkten<br />
Bau von Biogasanlagen in<br />
Bewegung geraten. Die dabei zu<br />
erwartenden Pachtzinserhöhungen<br />
stellen bei den hohen Pachtanteilen<br />
der Betriebe ein wirtschaftliches Risiko<br />
dar.<br />
Die Zukunft der Prämienzahlung<br />
innerhalb der Gemeinsamen Agrarpolitik<br />
der EU nach 2013 ist ungewiss,<br />
somit auch die Einkommenssituation<br />
der <strong>landwirtschaftlich</strong>en Betriebe.<br />
Sollte der finanzielle Ausgleich eingeschränkt<br />
werden, droht die Gefahr der<br />
Nutzungsaufgabe und damit einer<br />
weniger attraktiven Landschaft.<br />
Es ist davon auszugehen, dass die<br />
Auflagen für die praktizierende<br />
Landwirtschaft verschärft werden.<br />
Missachtung der Inhalte von Düngeverordnung,<br />
Wasserrahmenrichtlinien,<br />
Erosionsschutzkataster, Klärschlammverordnung,<br />
FFH-, Natur- und Vogelschutzrichtlinien<br />
führen zu Sanktionen<br />
nach Cross Compliance bzw. Fachrecht<br />
mit finanziellen Einbußen.<br />
Im Zuge dieser Entwicklung könnte<br />
eine deutliche Abnahme der Motivation<br />
der Landwirte durch zunehmende<br />
„Gängelung“ eintreten.<br />
Betriebsleiter und mitarbeitende Familienangehörige<br />
sind einem zunehmenden<br />
Gesundheitsrisiko durch extrem<br />
hohe Arbeitsbelastung ausgesetzt.<br />
Die heutigen Betriebsleiter werden sich<br />
mit einer zunehmend unsicheren Hofnachfolge<br />
auseinandersetzen müssen.<br />
Speziell in der Nebenerwerbslandwirtschaft<br />
geht die „Begeisterung“ zurück,<br />
Zeit und Geld zu investieren.<br />
Der Klimawandel mit nassen Winter,<br />
trockenen Sommern und mehr Wetterextremen<br />
wird sich auf die Landwirtschaft<br />
z.B. mit Ernterisiken und Schädlingsdruck<br />
auswirken.<br />
Mit der Erzeugung<br />
und Vermarktung<br />
regionaler Produkte<br />
können sich Betriebe<br />
zusätzliche<br />
Absatzchancen<br />
eröffnen<br />
Der Anpassungsdruck<br />
auf die Betriebe<br />
ist hoch.<br />
Vor allem Nebenerwerbsbetriebe<br />
geben auf<br />
63<br />
7. Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken