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PRAXISBEISPIEL<br />
GESETZESÄNDERUNG<br />
Rabatt für <strong>de</strong>n Elektroantrieb<br />
Elektrofahrzeuge als Dienstwagen sind wegen <strong>de</strong>s hohen Anschaffungswerts für <strong>de</strong>n Arbeitnehmer<br />
steuerlich noch ein teures Vergnügen. Ein neues Gesetz soll hier Abhilfe schaffen<br />
Noch sind es nur wenige Tausend Elektroautos, die auf unseren Straßen zu fi n<strong>de</strong>n<br />
sind. Nach <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>r Politik sollen bis 2020 bereits eine Million Elektrofahrzeuge<br />
die Straßen ohne <strong>de</strong>n klimaschädlichen CO 2 -Ausstoß beleben. Dazu beitragen sollen<br />
die Unternehmen, die ab 2013 ihren Arbeitnehmern die Auswahl eines elektrobetriebenen<br />
Dienstfahrzeugs durch einen Rabatt schmackhaft machen können.<br />
Batteriekosten sollen unberücksichtigt bleiben<br />
Der hohe Preis von Elektroautos hat seine Ursache im Wesentlichen in <strong>de</strong>n Zusatzkosten,<br />
die für die Stromspeicherung ausgegeben wer<strong>de</strong>n müssen. Zurzeit sind<br />
dies inklusive <strong>de</strong>r Regelelektronik rund 10.000 Euro für eine gängige Batteriekapazität.<br />
Die Folge ist ein höherer Bruttolistenpreis, <strong>de</strong>r sich nachteilig auf die<br />
Dienstwagenbesteuerung auswirkt. Der Entwurf <strong>de</strong>s Jahressteuergesetzes 2013<br />
sieht hier Abhilfe vor: Der geldwerte Vorteil für die Überlassung eines Elektroautos<br />
als Dienstwagen soll sich dann aus <strong>de</strong>m Bruttolistenpreis ohne die darin enthaltenen<br />
Kosten für <strong>de</strong>n Akkumulator berechnen. Für die Kürzung ist ein Abschlag<br />
von 500 Euro pro kWh <strong>de</strong>r Batteriekapazität vorgesehen. Die Kürzung ist auf einen<br />
Maximalbetrag von 10.000 Euro begrenzt.<br />
Beispiel: Ein Mitarbeiter bekommt ab Januar 2013 ein neu angeschafftes Elektroauto<br />
als Firmenwagen, <strong>de</strong>n er auch privat nutzen darf. Der Bruttolistenpreis beträgt<br />
32.000 Euro, Inklusive 7.000 Euro für <strong>de</strong>n Akkumulator mit einer Batteriekapazität<br />
von 14 kWh. Die Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte beträgt 20 km.<br />
Der monatliche geldwerte Vorteil nach <strong>de</strong>r Ein-Prozent-Metho<strong>de</strong> berechnet sich für<br />
Elektroautos wie folgt:<br />
Bruttolistenpreis nach Abzug Kosten Akkumulator: 25.000 Euro<br />
Privatfahrten: Ein Prozent aus 25.000 Euro = 250 Euro<br />
Fahrten in Firma: 0,03 Prozent aus 25.000 Euro × 20 km = 150 Euro<br />
Monatlicher Sachbezug Firmenwagen 2013: 400 Euro<br />
Die Regelung soll zeitlich beschränkt für Elektrofahrzeuge gelten, die bis zum 31.<br />
Dezember 2022 angeschafft wer<strong>de</strong>n. Der Abschlag vermin<strong>de</strong>rt sich ab 2014 jährlich<br />
um 50 Euro pro kWh Speicherkapazität. Die Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Bruttolistenpreises<br />
ist nur dort zulässig, wo <strong>de</strong>r Kaufpreis auch die Batterie umfasst. Mo<strong>de</strong>lle, bei <strong>de</strong>nen<br />
die Akkumulatoren nur mietweise überlassen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Kaufpreis also nur die<br />
Elektrofahrzeuge umfasst, sind von <strong>de</strong>r neuen Son<strong>de</strong>rregelung nicht betroffen.<br />
Batterie und Fahrtenbuchmetho<strong>de</strong><br />
Wird ein Fahrtenbuch geführt, erhöhen die Kosten für die Batterie in Form <strong>de</strong>r<br />
Abschreibung <strong>de</strong>n Kilometersatz und damit im Ergebnis <strong>de</strong>n lohnsteuerpfl ichtigen<br />
geldwerten Vorteil. Entsprechend <strong>de</strong>r Systematik bei <strong>de</strong>r Ein-Prozent-Regelung<br />
bleibt nach <strong>de</strong>r geplanten Gesetzesfassung <strong>de</strong>r Kaufpreisanteil für <strong>de</strong>n Akkumulator<br />
bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>s Kilometersatzes außer Ansatz.<br />
07 / 12 personalmagazin<br />
Von RAINER HARTMANN, Oberamtsrat und Fachautor<br />
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