08.12.2012 Aufrufe

Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention

Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention

Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4.3.4 − Urologie<br />

Anforderungen der Hygiene an die funktionelle <strong>und</strong><br />

bauliche Gestaltung von Einrichtungen der Urologie<br />

Teilanlage zu Ziffer 4.3.4 der „<strong>Richtlinie</strong> <strong>für</strong> die Erkennung, Verhütung <strong>und</strong> Bekämpfung von Krankenhausinfektionen“<br />

(aus B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 30, Nr. 4 April 1987, S. 143)<br />

1 Einleitung<br />

Ein erhöhtes Risiko durch nosokomiale Infektionen <strong>und</strong> deren epidemisches Auftreten<br />

ergeben sich in Einrichtungen der Urologie vor allem dadurch, dass vielfach invasive<br />

Untersuchungs- <strong>und</strong> Behandlungs-Techniken angewendet werden. Ein erhöhtes Risiko<br />

ist auch dadurch gegeben, dass diese Eingriffe zum größten Teil in einem Körperbereich<br />

erfolgen, der mit fakultativ-pathogenen Keimen besiedelt ist bzw. durch die Nähe<br />

zum stark bakteriell besiedelten Perineum leicht kolonisiert oder infiziert werden kann.<br />

Auch ist hier der Anteil der Patienten, die mit einer bereits bestehenden Harnwegsinfektion<br />

zur klinischen Behandlung kommen, sehr hoch. Das hohe Alter vieler urologischer<br />

Patienten führt zudem zu einer Schwächung der Infektionsabwehr. Urin <strong>und</strong> die<br />

in der transurethralen Diagnostik <strong>und</strong> Therapie vielfach verwendeten Spülflüssigkeiten<br />

gewähren insbesondere gram-negativen Stäbchen-Bakterien gute Überlebens- <strong>und</strong><br />

Vermehrungsbedingungen <strong>und</strong> begünstigen damit nosokomiale Infektionen. Daher ist<br />

die Infektionsprophylaxe von besonderer Wichtigkeit (s. Anlage zu Ziffer 5.1 der<br />

<strong>Richtlinie</strong>: Anforderungen der <strong>Krankenhaushygiene</strong> bei der Katheterisierung der<br />

Harnblase).<br />

2 Gliederung <strong>und</strong> Größe<br />

2.1 Pflegeeinheiten<br />

Für die Pflegeeinheiten gelten die in der Anlage zu Ziffer 4.3.1 der <strong>Richtlinie</strong> beschriebenen<br />

Anforderungen. Wegen des transurethralen Blasen-Katheterismus <strong>und</strong> der Verweildrainage<br />

der Harnblase ergeben sich zusätzlich besondere Hygiene-Anforderungen<br />

im Hinblick auf Raum <strong>und</strong> Ausstattung, z. B. Händedesinfektionsmittel-Spender in<br />

jedem Krankenzimmer.<br />

2.2 Operationseinheiten<br />

Die Anforderungen der Hygiene an die funktionelle <strong>und</strong> bauliche Gestaltung von urologischen<br />

Operationseinheiten <strong>für</strong> Schnitt- <strong>und</strong> transurethrale Operationen entsprechen<br />

den Ausführungen in der Anlage zu Ziffer 4.3.3 der <strong>Richtlinie</strong>.<br />

2.3 Einheiten <strong>für</strong> diagnostische Eingriffe<br />

Bezüglich der Einheit <strong>für</strong> transurethrale diagnostische Eingriffe <strong>und</strong> perkutane Eingriffe<br />

wird auf die Anlage zu Ziffer 4.5 der <strong>Richtlinie</strong> (Endoskopie) verwiesen. Von jedem<br />

Untersuchungsraum muss eine Toilette unmittelbar zugänglich sein.<br />

Die Einheit kann einer zentralen Operationsabteilung zugeordnet oder selbstständig<br />

sein. Die Einheit muss in sich geschlossen sein <strong>und</strong> darf keinen Durchgangsverkehr<br />

aufweisen.<br />

<strong>Richtlinie</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

Elsevier, Urban & Fischer, München<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!