Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
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4.4.5 u. 6.3 – Krankenhausküchen<br />
Anforderungen der Hygiene an die funktionelle <strong>und</strong><br />
bauliche Gestaltung von Krankenhausküchen mit speziellen<br />
Hinweisen zur Personalhygiene<br />
Anlage zu den Ziffern 4.4.5 <strong>und</strong> 6.3 der „<strong>Richtlinie</strong> <strong>für</strong> die Erkennung, Verhütung <strong>und</strong> Bekämpfung<br />
von Krankenhausinfektionen“ (aus B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 23/1980, Nr. 11, S. 166–168)<br />
1 Einleitung<br />
Von Krankenhausküchen können Infektionen <strong>und</strong> Intoxikationen ausgehen <strong>und</strong><br />
Schadstoffe verbreitet werden. Die dort hergestellten <strong>und</strong> behandelten Lebensmittel<br />
können durch Menschen, Geräte, Wasser, Luft <strong>und</strong> tierische Schädlinge kontaminiert<br />
werden.<br />
In Krankenhausküchen sind die hygienischen Regeln der Speisenherstellung <strong>und</strong> -zubereitung<br />
vor allem deswegen besonders zu beachten, weil<br />
es sich um eine zentrale Versorgungseinrichtung handelt,<br />
erkrankte, d.�h. anfällige Menschen zu versorgen sind,<br />
zahlreiche Speisenarten der Normal- <strong>und</strong> Diätverpflegung bereitgestellt werden.<br />
Dem müssen sich die Funktionsabläufe, insbesondere die verschiedenen Systeme der<br />
Speisenversorgung sowie die bauliche Gestaltung <strong>und</strong> Ausstattung der Krankenhausküche<br />
anpassen.<br />
Auf die einschlägigen Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder (z.�B.<br />
B<strong>und</strong>es-Seuchengesetz, Lebensmittel- <strong>und</strong> Bedarfsgegenständegesetz, Lebensmittelhygiene-verordnungen)<br />
wird hingewiesen.<br />
2 Allgemeine Anforderungen der Hygiene<br />
Um eine nachteilige gegenseitige Beeinflussung von Lebensmitteln zu vermeiden, sind<br />
die Vorbereitungswege <strong>für</strong> Fleisch, Vegetabilien <strong>und</strong> sonstige Lebensmittel voneinander<br />
zu trennen.<br />
Eine einwandfreie Küchenhygiene erfordert eine Trennung von nicht reinen <strong>und</strong> reinen<br />
Arbeitsvorgängen.<br />
Zu den nicht reinen Arbeitsvorgängen sind Warenanlieferung, Vorbereiten von Gemüse,<br />
Auftauen von rohen tierischen Lebensmitteln eventuell einschließlich des küchenfertigen<br />
Zerlegens, Lagerung von Vorprodukten, ggf. Schlachten sowie Geschirrspülen<br />
<strong>und</strong> die Abfallbeseitigung zu rechnen.<br />
Zu den reinen Arbeitsvorgängen gehören Speisenzubereitung, Kochen <strong>und</strong> andere Garungsvorgänge,<br />
Portionieren, Speisenausgabe, Lagerung von fertigen <strong>und</strong> portionierten<br />
Speisen <strong>und</strong> Bereitstellung von sauberem Geschirr <strong>und</strong> Transportgeräten.<br />
Längeres Warmhalten von Speisen bei Temperaturen unter 60�°C ist wegen der Gefahr<br />
der Keimvermehrung durch geeignete Maßnahmen (z.�B. Zeitpläne <strong>für</strong> die Speisenausgabe<br />
<strong>und</strong> -Verteilung) zu vermeiden.<br />
Bei allen Arbeitsvorgängen darf nur Wasser verwendet werden, dessen Qualität der<br />
Trinkwasserverordnung entspricht.<br />
<strong>Richtlinie</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />
Elsevier, Urban & Fischer, München<br />
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