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Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention

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5.1 – <strong>Krankenhaushygiene</strong> bei der Dialyse<br />

3 Vermeidung von Shuntinfektionen<br />

Der Shunt ist wegen häufig durchgeführter Punktionen besonders kontaminationsgefährdet.<br />

Bei der Shuntpunktion sind Schutzkittel, M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Nasenschutz sowie Einmalhandschuhe<br />

zu tragen.<br />

Ablaufplan der Shuntpunktion:<br />

Kontrolle des Shunts auf Funktionsfähigkeit,<br />

Kontrolle der Haut auf Reinigungszustand, auf Hautläsionen <strong>und</strong> -infektion,<br />

Hautdesinfektion mit einem alkoholischen Desinfektionsmittel (Einwirkungsdauer von<br />

mindestens 30 Sek. beachten),<br />

Punktion mit Einmalhandschuhen,<br />

Auffüllung <strong>und</strong> Konnektion der Punktionskanüle mit dem Dialysesystem unter Vermeidung<br />

von Kontamination <strong>und</strong> Blutaustritt,<br />

Abdeckung der Stichstelle mit sterilem Verbandmaterial,<br />

sichere Fixation der Punktionskanüle.<br />

Bei der Punktion von Kunststoffimplantaten sowie bei der Konnektion <strong>und</strong> Diskonnektion<br />

von großlumigen intravasalen Kathetern (Shaldon) sind zusätzlich erforderlich:<br />

sterile Kittel,<br />

sterile Handschuhe,<br />

steriles Abdeckmaterial.<br />

Bei Anzeichen einer Infektion sind umgehend alle notwendigen diagnostischen Maßnahmen<br />

zur gezielten Therapie einzuleiten.<br />

4 Verhütung von Infektionen bzw. ges<strong>und</strong>heitlichen Beeinträchtigungen,<br />

hervorgerufen durch verkeimte Dialysierflüssigkeit<br />

Dialysierflüssigkeit stellt aufgr<strong>und</strong> ihrer Zusammensetzung ein hervorragendes Nährmedium<br />

<strong>für</strong> viele Mikroorganismen dar. Deshalb muss der gesamten Aufbereitung –<br />

vom Reinigen des Trinkwassers bis zum Mischen der fertigen Dialysierflüssigkeit, einschließlich<br />

der verwendeten Anlagen – besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />

Für die Wasseraufbereitung hat sich die Verwendung von Umkehrosmoseanlagen als<br />

besonders günstig erwiesen. Anzustreben ist eine sterile pyrogenfreie Dialysierflüssigkeit.<br />

Die Gesamtkoloniezahl darf bei einer Bebrütungstemperatur von 36�°C den Richtwert<br />

von 100/ml nicht überschreiten. Pseudomonas aeruginosa soll in 100 ml nicht enthalten<br />

sein. Mikrobiologische Untersuchungen des aufbereiteten, entmineralisierten Wassers<br />

(s. Anlage zu Ziffer 4.4.6 <strong>und</strong> 6.7 <strong>und</strong> Anlage zu Ziffer 5.6 der „<strong>Richtlinie</strong> <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Infektionsprävention</strong>“) <strong>und</strong> der Dialysierflüssigkeit haben regelmäßig<br />

alle drei bis sechs Monate <strong>und</strong> nach Eingriffen am Leitungssystem zu erfolgen.<br />

Bei Überschreiten der Richtwerte müssen die Ursachen geklärt <strong>und</strong> die weiteren Maßnahmen<br />

mit dem Krankenhaushygieniker abgestimmt werden.<br />

<strong>Richtlinie</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

Elsevier, Urban & Fischer, München<br />

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