Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
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5.1 – <strong>Krankenhaushygiene</strong> bei Injektionen <strong>und</strong> Punktionen<br />
Anforderungen der <strong>Krankenhaushygiene</strong> bei Injektionen<br />
<strong>und</strong> Punktionen<br />
B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>hbl. 28 (1985) 186–187<br />
1 Einleitung<br />
Injektionen <strong>und</strong> Punktionen sind häufige, routinemäßige Eingriffe, bei denen Mängel<br />
in der Hygiene leicht möglich sind. Hierdurch können Keime verschleppt werden <strong>und</strong><br />
zu Infektionen führen. Im Vordergr<strong>und</strong> stehen vor allem lokale Prozesse, wie z.B.<br />
Spritzenabszesse, in selteneren Fällen können auch Thrombophlebitis oder Sepsis<br />
auftreten. Deshalb ist einwandfreie Hygiene eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung <strong>für</strong> die<br />
Vornahme von Injektionen <strong>und</strong> Punktionen.<br />
2 Anforderungen an Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung<br />
Das bereitgestellte Instrumentarium ist vor mikrobieller Kontamination zu schützen.<br />
Vor bzw. nach der Ausführung von Injektionen an Patienten, die in besonderem Maße<br />
vor Infektionen geschützt werden müssen, bzw. von denen bevorzugt Infektionen<br />
ausgehen können, ist eine hygienische Händedesinfektion durchzuführen.<br />
Für die Punktion des Liquorraumes <strong>und</strong> der Körperhöhlen sind gr<strong>und</strong>sätzlich Händedesinfektion<br />
<strong>und</strong> sterile Handschuhe notwendig.<br />
Die Punktion von Gelenken hat unter besonderen aseptischen Kautelen zu erfolgen<br />
(z.�B. chirurgische Händedesinfektion, sterilisierte Kleidung <strong>und</strong> Handschuhe, sterile<br />
Flüssigkeiten).<br />
3 Desinfektion der Einstichstelle<br />
Bei Punktionen peripherer Gefäße sowie bei intrakutanen, subkutanen <strong>und</strong><br />
intramuskulären Injektionen ist die Haut im Bereich der Einstichstelle sorgfältig mit<br />
Desinfektionsmittel abzureiben. Die vorgeschriebene Einwirkungszeit ist zu beachten.<br />
Es sind sterilisierte Tupfer zu verwenden, die bis zum Gebrauch von Kontamination<br />
geschützt aufzubewahren sind.<br />
Vor anderen Punktionen (z.�B. Gelenke, Körperhöhlen) soll die Einwirkungszeit des<br />
Desinfektionsmittels mind. zweimal 2,5 Min. betragen. Es sind dabei sterile Tupfer zu<br />
benutzen. Für das Anlegen von Verweilkanülen wird auf die Anlage „Infusionstherapie<br />
<strong>und</strong> Katheterisierung von Gefäßen“ verwiesen.<br />
Zur Hautdesinfektion sollten vornehmlich Mittel auf der Wirkstoffbasis von Alkoholen<br />
oder Jodtinktur (Kontraindikationen berücksichtigen) bzw. entsprechende Austauschpräparate<br />
verwendet werden. Für die Alkohole gelten die gleichen Konzentrationsangaben<br />
wie <strong>für</strong> die chirurgische Händedesinfektion. Die Präparate müssen frei von Keimen,<br />
insbesondere bakteriellen Sporen, sein. Die Mittel sind in geschlossenen Behältnissen<br />
aufzubewahren <strong>und</strong> vor Kontamination zu schützen.<br />
<strong>Richtlinie</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />
Elsevier, Urban & Fischer, München<br />
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