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Landtag Brandenburg P-AWFK 5/25 Protokoll

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<strong>Landtag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-<strong>AWFK</strong> 5/<strong>25</strong> S. 43<br />

Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kultur 07.12.2011<br />

<strong>25</strong>. Sitzung dr. schr-gr<br />

Wir stehen wieder vor diesem Problem, aber aus einer ganz anderen Perspektive, einer<br />

Perspektive, die uns umtreiben muss, nicht, weil alle das im Mund haben, sondern<br />

weil es Konsequenzen hat; Herr Minister Vogelsänger hat darauf hingewiesen.<br />

Wir werden weiter abreißen in unseren urbanen Zentren - ich sage einmal bewusst:<br />

Zentren. Aber wir brauchen auch Neubau. Wir brauchen auch Wohnqualität, vielleicht<br />

anders zugeschnitten. Die Menschen fehlen uns. Ich habe sehr aufmerksam das<br />

Richtfest für das Schlossparlament oder Parlamentsschloss verfolgt, weil es da einen<br />

Peuplierungsgedanken gab, die Edikte von Potsdam, es sind ja mehrere, es gab ja<br />

nicht nur eins, sondern im Prinzip drei, wo es um Peuplierung ging, also um Zuwanderung.<br />

Das wird spannend werden. Wir werden diesen Prozess aufnehmen müssen.<br />

Wir werden unsere kulturellen Identitäten zu stärken haben. Das werden Dörfer sein.<br />

Das wird die Kulturlandschaft schlechthin sein. Das sind nun einmal, wie auch im Gesetz<br />

festgeschrieben, die beredten Zeugnisse unserer Entwicklung - Ich mache einmal<br />

Klammer auf: Migration, Klammer zu.<br />

Was ist denn eigentlich preußisch, was ist deutsch? Wenn wir unser Land oder <strong>Brandenburg</strong>-Preußen<br />

in Bezug auf die Entwicklung anschauen, sehen wir, welche Migrationen<br />

unsere kulturelle Identität in diesem Land geprägt haben. Das müssen wir<br />

deutlich machen. Die Denkmale, die dafür stehen, müssen erhalten werden. Ich spreche<br />

nicht schlechthin von Baukultur. Am Brauhausberg sind wir aufgefordert worden,<br />

etwas unter Schutz zu stellen, weil man es für wichtig hielt. Aber Denkmale sind nicht<br />

einfach nur erhaltenswert, sondern sie sind markante Zeichen, Zeugnisse der Geschichte,<br />

einmalig, bedeutend, herausragend. Wir sind in diesem Bestand und sind<br />

sehr gut gewesen. Wir sind kritisiert worden, dass wir nur so wenig unter Schutz gestellt<br />

haben. Aber das, was wir unter Schutz stellen, ist nachprüfbar, bewegbar. Es<br />

sind keine Telefonlisten, die aufgerichtet werden, und wir haben nicht 110 000 aufgenommen.<br />

Wir pendeln uns langsam in die Ebene ein, sodass wir - Entschuldigung,<br />

wenn ich es sage - unseren Denkmalbegriff in <strong>Brandenburg</strong>, ein Begriff, der bundesweit,<br />

europaweit und noch weiter geht, nicht für Dinge prostituieren, weil irgendwo<br />

gegenwärtig die Meinung vorherrscht: Das muss erhalten werden. Deswegen muss<br />

es nicht gleich ein Denkmal sein. Das hat etwas mit Baukultur zu tun.<br />

In diesem Feld angesiedelt ist nun ein Punkt, der hier zur Diskussion steht. Man<br />

möge es mir nachsehen, dass dieser Gedanke von uns im Landesamt nicht von allen,<br />

aber doch von einigen verfolgt wurde, als diese Mittel nach der oder zu Beginn<br />

der 2. Legislaturperiode als Fonds, die für Denkmalpflege zur Verfügung standen, an<br />

die Kommunen gegeben wurden, leider zur damaligen Zeit ohne Zweckbindung. Kultur,<br />

wie wir alle wissen, ist keine Pflichtaufgabe. Die Kommunen trifft kein Vorwurf, sie<br />

mussten erst einmal ihre Pflichtaufgaben wahrnehmen. Und so sind diese Mittel -<br />

manchmal sinnvoll, manchmal nicht so sinnvoll - verwandt worden.

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