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Landtag Brandenburg P-AWFK 5/25 Protokoll

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<strong>Landtag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-<strong>AWFK</strong> 5/<strong>25</strong> S. 49<br />

Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kultur 07.12.2011<br />

<strong>25</strong>. Sitzung dr. schr-gr<br />

Abgeordneter Prof. Dr. Schierack (CDU):<br />

Mikrofon nicht angeschaltet; keine Tonaufnahme vorhanden.<br />

Prof. Dr. Karg (Direktor und Landeskonservator):<br />

Das will ich gern tun. Das ist seit etwa 1996/97 bekannt. Der Zentralverband des<br />

Deutschen Handwerks hat eine Erhebung über den Einsatz der Mittel in der Denkmalpflege<br />

bzw. im Denkmalschutz im Handwerk durchgeführt.<br />

Wie Sie vielleicht wissen, gab es lange Streit bezüglich Restauration und Handwerk,<br />

weil Restauration ein akademischer Ausbildungsgang ist. Im Kern geht es um Materialwiederverwendung.<br />

Für die Errichtung eines Neubaus in der Stadt muss zumeist<br />

ein Haus abgerissen werden. An dieser Stelle kommt die Ökonomie hinein. Ökonomisch<br />

betrachtet müssen der Energieaufwand und alles, was nötig ist, um die Materialien<br />

für einen Neubau zu erstellen, eingerechnet werden. Das hat noch nichts mit<br />

Wertebewusstseinsbildung zu tun, es ist reine Materialökonomie.<br />

Beim Erhalt alter Gebäude haben Sie den gebrannten Stein schon vor sich und verwenden<br />

Materialien wieder. Darauf bezieht sich die Erhebung des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Handwerks. Das Deutsche Nationalkomitee hat diesbezüglich auch<br />

noch einmal für den Denkmalschutz gearbeitet und - nach dem Jahr 2000 - die Rechnung<br />

bestätigt. In der Materialökonomie im normalen Baugewerbe gilt: 50 % Materialkosten<br />

und 50 % Lohnkosten. Bei den Denkmälern gilt: 20 % Materialkosten und 80<br />

% Lohnkosten. Darauf orientiert das mittelständische Gewerbe. Das bedeutet Arbeitsplätze<br />

und Materialökonomie. Nach Berechnungen des Zentralverbandes des<br />

Deutschen Handwerks zieht 1 investiv eingesetzter Euro 12 Euro an privaten Investitionen,<br />

zum Beispiel im Bereich Tourismus oder durch Gewerbeansiedlung, nach<br />

sich. Die Vereinigung der Landesdenkmalpflege ist in einer bundesweiten Betrachtung<br />

auf 8 bis 9 Euro gekommen. Ich habe bewusst nicht hoch gepokert, ich kann Ihnen<br />

die Materialien zukommen lassen. Dieser Punkt spielt eine große Rolle.<br />

Ich darf noch einen Punkt erwähnen, der uns diesen Mitteleinsatz bringt. Die Untersuchung,<br />

die Herr Schopper eben angeführt hat, trifft natürlich auch für die Bau-, die<br />

Kunst- und alle Denkmale zu. Die Sondertranche 3: Die Mittel werden im laufenden<br />

oder kommenden Jahr fließen. Sie müssen verauslagt werden. Der Bund geht<br />

manchmal etwas weiter als das Land. Es muss eine Projektstudie erstellt werden, es<br />

müssen Voruntersuchungen zur Aufnahme restauratorischer und archäologischer<br />

Befunde und alle Untersuchungen, die ein Denkmaleigentümer vorlegen muss,<br />

durchgeführt werden. Das ist nun einmal so, wenn man sich mit Denkmalen beschäftigt.<br />

Auch dafür spricht dieser Fonds.

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