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top 1000 | weltmeister<br />
„Weltmarktführer leben in ständiger<br />
Veränderung. Daher gehen sie<br />
anders mit den Megatrends um als<br />
die durchschnittliche Industrie in<br />
ihrer vermeintlich statischen Umgebung.“<br />
<br />
Prof. Thomas Retterer,<br />
Institutsvorstand am Department für Marketing der<br />
WU Wien<br />
NASA und FBI setzen auf<br />
Technik aus dem Waldviertel<br />
Nach Angaben der niederösterreichischen<br />
Wirtschaftsagentur ecoplus sind gerade in<br />
<strong>Niederösterreich</strong> überdurchschnittlich viele<br />
der versteckten Weltmeister zu finden – wie<br />
etwa die Firma Riegl aus dem niederösterreichischen<br />
Horn, gegründet 1978 als Unternehmen<br />
für zivile Lasermesstechnik. Heute<br />
stellt die Firma, geführt von Mitgliedern der<br />
Gründerfamilie, mit 170 MitarbeiterInnen<br />
Laservermessungstechnik an der Weltspitze<br />
her. Mit den 3D-Lasern und Spezialscannern<br />
werden Gletscher in Grönland ebenso<br />
vermessen wie ägyptische Pyramiden. Auch<br />
bei der US-Weltraumbehörde NASA und bei<br />
der US-Bundespolizei FBI sind die Hochleistungsscanner<br />
aus dem Waldviertel gefragt.<br />
STABILE GRÖSSE<br />
Pollmann ist ein international agierendes Familienunternehmen im Automotive-Segment mit 125 Jahren Erfahrung. Es gibt kaum eine Automarke weltweit,<br />
die nicht eine Mechatronik von Pollmann in ihren Fahrzeugen verbaut hat. So ist das Unternehmen inzwischen Marktführer bei Schiebedach-Kinematiken und<br />
elektromechanischen Türschlössern. Pollmann International beschäftigt heute mehr als 1.500 Mitarbeiter an vier Standorten und erzielte 2015 einen Umsatz<br />
von mehr als 140 Millionen Euro. Karlstein im Waldviertel ist die Zentrale.<br />
DI (FH) Herbert Auer,<br />
CEO Pollmann Gruppe<br />
... über den Standort <strong>Niederösterreich</strong><br />
„Für den Wirtschaftsstandort <strong>Niederösterreich</strong><br />
ist es wichtig, nachhaltig in Forschung,<br />
Entwicklung und Innovation zu investieren.<br />
Wir dürfen den internationalen Anschluss<br />
nicht verlieren. Hier könnte mehr passieren.<br />
Auch tun wir uns in Österreich – im Vergleich<br />
zu Asien und den USA – teilweise<br />
schwer, Netzwerke aufzubauen. Und letztendlich<br />
muss es einen Zusammenschluss<br />
zwischen Politik und Wirtschaft bei den<br />
wesentlichen Zukunftsthemen geben. Auch<br />
das könnte besser funktionieren.“<br />
... über Wünsche an den Firmenstandort<br />
„Die Infrastruktur im nördlichen Waldviertel<br />
ist nicht die beste: von den Straßenverbindungen<br />
über den Breitbandausbau, der weit<br />
weg ist von den Leistungsqualitäten in den<br />
Ballungszentren, bis zur Stromversorgung,<br />
die hier in den Randgebieten gewisse Limitierungen<br />
aufweist. Pollmann ist mit 600<br />
MitarbeiterInnen einer der größten Arbeitgeber<br />
der Region. Da ist es wichtig, dass die<br />
Politik nicht auf die Randgebiete vergisst.“<br />
...über die Weltspitze<br />
„Wir haben in den vergangenen Jahren sehr<br />
viel in die Internationalisierung investiert. Jetzt<br />
müssen wir auf die Produktentwicklung setzen.<br />
Derzeit befindet sich die Automobilindustrie<br />
in einem starken Umschwung, geprägt durch<br />
neue Technologien. Künftig wird es für uns<br />
wichtig sein zu erkennen, welche Produkte<br />
den Trend angeben werden und mit welchen<br />
Innovationen wir in die Zukunft gehen.“<br />
... und über die drei wichtigsten Maßnahmen,<br />
um Weltmarktführer zu<br />
bleiben<br />
„An erster Stelle: Innovation – innovative,<br />
gute Produkte sind die Basis und dass<br />
man die Trends am Markt in den einzelnen<br />
Regionen richtig erkennt. Wenn man<br />
das nicht macht, kann man sehr schnell<br />
auf die falsche Fahrbahn kommen. Platz<br />
zwei geht an die Motivation und Begeisterung<br />
der MitarbeiterInnen. Egal in welchen<br />
Land, wenn Arbeit Freude macht,<br />
dann gibt es gute Leistungen. Und letztendlich<br />
zählen Qualität und Stabilität:<br />
Null Fehler, das ist die Standardvoraussetzung.<br />
Dann kommen noch weitere<br />
Faktoren dazu: sichere Prozesse aufzubauen,<br />
sich als langjähriger Ansprechpartner<br />
zu positionieren und auf stabile<br />
Geschätsbeziehungen Wert zu legen.<br />
Egal auf welchem Kontinent, wenn man<br />
eine stabile Größe in dem Land ist und<br />
auch so wahrgenommen wird, dann ist<br />
die nachhaltige Attraktivität für Kunden<br />
sichergestellt.“<br />
Fotos: Fotolia (2), Margarete Jarmer<br />
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