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ECHO Top1000 Niederösterreich 2016

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top 1000 | INTERVIEW<br />

Fit für den globalen<br />

Wettbewerb<br />

Standortentwicklung, Digitalisierung und Globalisierung: Wirtschaftslandesrätin<br />

Petra Bohuslav im Interview zu den Herausforderungen für <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

Wirtschaftspolitik.<br />

<strong>ECHO</strong>: Frau Landesrätin Bohuslav, ecoplus,<br />

die Wirtschaftsagentur des Landes<br />

<strong>Niederösterreich</strong>, bietet mit der Plattform<br />

www.standort-noe.at Unterstützung für<br />

Betriebe bei Ansiedlungs- oder Erweiterungsprojekten.<br />

Wie sieht das konkret aus?<br />

Petra Bohuslav: Die ecoplus Immobiliendatenbank<br />

umfasst aktuell mehr als 320<br />

Gewerbeobjekte in <strong>Niederösterreich</strong>, die<br />

auch übersichtlich in einer Karte dargestellt<br />

sind. Weiters bietet die kostenlose Plattform<br />

einen übergreifenden Förderkompass durch<br />

49 unterschiedliche Bundes- und Landesförderprogramme.<br />

Das ist ein zusätzlicher<br />

Service- und Zeit-Gewinn für die Betriebe,<br />

die sich so schnell einen guten Überblick<br />

verschaffen können.<br />

<strong>ECHO</strong>: Mit technologieorientierter<br />

Standortentwicklung, dem sogenannten<br />

Technopol-Programm, wird <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

Entwicklung als innovativer Hightech-Standort<br />

forciert. Wie sieht die Bilanz<br />

dieses Programms aus und was ist für die<br />

Zukunft geplant?<br />

Bohuslav: Schon die Zahlen für unsere<br />

Technopol-Standorte sind beeindruckend:<br />

In Krems, Tulln, Wieselburg und Wiener<br />

Neustadt arbeiten 1.347 ForscherInnen,<br />

es wurden 2.993 Arbeitsplätze geschaffen<br />

und 54 Betriebe konnten angesiedelt<br />

werden. Auch die Kombination aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Ausbildung<br />

macht sich nachweislich bezahlt. Laut einer<br />

Studie erzielen die Technopol-Standorte<br />

in <strong>Niederösterreich</strong> 685 Millionen Euro an<br />

Wertschöpfung pro Jahr – jeder 75. Euro,<br />

„Unterstützung für<br />

Unternehmen – egal ob<br />

KMU oder Industriebetrieb<br />

–, um fit für die<br />

Herausforderungen von<br />

Wirtschaft 4.0 zu sein.“<br />

der in <strong>Niederösterreich</strong> erwirtschaftet wird,<br />

entsteht also an einem der Technopol-<br />

Standorte. Für die Zukunft ist es wichtig,<br />

diesen Level nicht nur zu halten, sondern<br />

weiter auszubauen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Eine der großen Herausforderungen<br />

des nächsten Jahrzehnts ist die zunehmende<br />

Digitalisierung fast aller Wirtschaftsbereiche.<br />

Wie sieht die wirtschaftspolitische<br />

Reaktion des Landes <strong>Niederösterreich</strong> auf<br />

diese Entwicklung aus?<br />

Bohuslav: Der globale Wettbewerb wird<br />

immer härter und kleine Betriebe haben es<br />

oft schwer, mitzuhalten. Die Digitalisierung<br />

gibt ihnen das Rüstzeug dazu. Und das sichert<br />

schlussendlich auch wieder Arbeitsplätze im<br />

Land. Unsere Aufgabe ist es, unsere Unternehmen<br />

– egal ob KMU oder Industriebetrieb<br />

– dabei zu unterstützen, fit für die Herausforderungen<br />

von Wirtschaft 4.0 zu sein,<br />

um die damit verbundenen Chancen optimal<br />

nutzen zu können.<br />

<strong>ECHO</strong>: Fast drei Viertel der Exporte niederösterreichischer<br />

Unternehmen geht in die<br />

EU. Die Union ist für die heimische Wirtschaft<br />

von essenzieller Bedeutung. Wie beurteilen<br />

Sie die aktuelle Entwicklung – Stichwort<br />

Brexit – der EU?<br />

Bohuslav: Im kommenden Jahr ist mit<br />

einem Rückgang der britischen Wirtschaftsleistung<br />

zu rechnen. Trotzdem wäre es ein Fehler,<br />

Großbritannien als Exportmarkt abzuschreiben.<br />

England bleibt – auch nach dem Brexit-<br />

Referendum – ein interessanter Exportmarkt.<br />

Um Unsicherheiten entgegenzuwirken, wäre<br />

es aber wichtig, möglichst rasch möglichst<br />

klare Entscheidungen auf politischer und institutioneller<br />

Ebene zu treffen.

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