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top 1000 | Arbeitsmarkt<br />
triert. Wie etwa in der Maßtischlerei P.Max,<br />
die in Stockerau mit 186 Mitarbeitern Möbel<br />
fertigt. Mehr als ein Drittel der Mitarbeiter ist<br />
über 50 Jahre alt, eine Betriebszugehörigkeit<br />
von über 30 Jahren ist keine Seltenheit, wie<br />
P.Max-Marketingchefin Margit Max erklärt.<br />
Möglich gemacht wird das unter anderem<br />
durch Jobrotation im Unternehmen. Ältere<br />
Mitarbeiter wechseln auf Positionen, wo sie<br />
weniger manuell schwere Arbeit verrichten.<br />
Die Firma profitiere von der Erfahrung, weiß<br />
Margit Max: „Wir schätzen das Know-how<br />
unserer älteren Mitarbeiter.“<br />
Übernahme<br />
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch die Tema<br />
Electronic Service & Vertriebs GmbH.<br />
2013 übernahm das Unternehmen nicht nur<br />
den bekannten Namen und die Wortbildmarke<br />
„Stöhr“ sowie Warenlager und Inventar,<br />
sondern auch die Mitarbeiter des Betriebs.<br />
Bei der Übernahme setzte der Fachhändler<br />
für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte<br />
auf personelle Kontinuität und<br />
beschäftigte auch langjährige Mitarbeiter<br />
weiter, die im Retail&Service-Bereich bereits<br />
seit mehr als 25 Jahren erfolgreich zusammenarbeiteten.<br />
Arbeitskräfte<br />
Ebenfalls deutlich gestiegen ist auch die<br />
Arbeitslosenquote von Personen mit nichtösterreichischer<br />
Staatsbürgerschaft (+11,1<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr). Ein in<br />
Zeiten großer Migrationsbewegungen oft<br />
emotional besetztes Thema, auch wenn Zahlen<br />
und Fakten eigentlich ein anderes Bild<br />
zeichnen. Denn der bei weitem größte Teil<br />
ausländischer Arbeitskräfte in <strong>Niederösterreich</strong><br />
kommt nicht aus Syrien oder dem Irak,<br />
sondern aus benachbarten EU-Staaten wie<br />
Deutschland oder Ungarn. Das Thema Migration<br />
und Integration in den Arbeitsmarkt<br />
selbst gewinnt natürlich durch den Zustrom<br />
an Asylwerbern nach Österreich massiv an<br />
Bedeutung. Strategiepapiere und Symposien,<br />
die diskutieren und Anleitung geben, wie mit<br />
dieser Ausnahmesituation umzugehen wäre,<br />
gibt es mittlerweile zuhauf. Die Einschätzungen,<br />
welche Auswirkungen die Migrationsbewegungen<br />
letztendlich haben werden,<br />
fallen oft recht unterschiedlich aus. „Zuwanderung<br />
wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt<br />
aus“, argumentierte etwa Alessio Brown<br />
von der United Nations University Maastricht<br />
beim heurigen Sozialpartnerdialog des<br />
ÖGB. Es komme zu keiner Verdrängung von<br />
Einheimischen durch zugewanderte Arbeitskräfte<br />
auf dem Arbeitsmarkt, so Brown. Viel<br />
mehr steigen Produktivität, Löhne und Kaufkraft.<br />
Dem hielt René Siegl (Austrian Business<br />
Agency) entgegen, „dass die Flüchtlingswelle<br />
des vergangenen Jahres in der rein ökonomischen<br />
Bilanz für Österreich negativ ausfallen<br />
wird“. Die beruflichen Qualifikationen der<br />
Flüchtlinge seien zu niedrig.