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ein Sägewerk betreibt. Auch Dobie beschäftigt<br />
Arbeiter aus den EU-Staaten, heimische Kräfte<br />
wären für diese Art Arbeit kaum zu bekommen.<br />
Dazu kommt, dass die osteuropäischen Arbeiter<br />
sehr motiviert an die Sache herangingen, so Dobie.<br />
Seine Einschätzung für den Fall, dass keine<br />
Arbeitskräfte aus der EU mehr beschäftigt werden<br />
können, ist drastisch: „Dann bricht hier alles<br />
zusammen“, ist er überzeugt. Dabei meint Will<br />
Dobie gar nicht seinen Betrieb, sondern etwa<br />
Bereiche wie das öffentliche Gesundheitswesen,<br />
das in hohem Maße von zugezogenen Arbeitskräften<br />
abhängig ist.<br />
Zugeknöpft<br />
Fragt man nach den Geschäftsaussichten angesichts<br />
des Brexit bei einem der genannten Unternehmen<br />
wie Farne Salmon oder Ahlstrom,<br />
gibt man sich selbst für britische Verhältnisse<br />
ausgesprochen zugeknöpft. Farne Salmon,<br />
einer der größten europäischen Produzenten<br />
für Räucherlachs, möchte weder zur Abhängigkeit<br />
vom Exportmarkt EU noch zum Bedarf<br />
an Arbeitskräften aus der EU etwas sagen.<br />
Und das, obwohl klar ist, dass weder die stattlichen<br />
Mengen an Lachs, die Farne Salmon im<br />
Borders County produziert, am Heimmarkt<br />
konsumiert werden, noch dass der Bedarf an<br />
hunderten Saisonarbeitern vom lokalen Arbeitsmarkt<br />
bedient werden kann. „No comment“,<br />
verweigert der Konzernsprecher jede<br />
Aussage. Ähnlich zugeknöpft gibt man sich bei<br />
Ahlstrom Paper Mill, die zu einer internationalen<br />
Konzernholding mit Zentrale in Helsinki<br />
gehört. Am Standort im Südosten Schottlands<br />
wird, unter anderem, hochtechnisches Gewebe<br />
für die Lebensmittel- und Medizinindustrie<br />
am europäischen Kontinent produziert, wie<br />
von Kennern des Unternehmens zu erfahren<br />
ist. Konzernsprecher Juho Erkheikki ist zwar<br />
professionell genug, um sich auf ein Gespräch<br />
einzulassen, aber über mögliche Konsequenzen<br />
für sein Unternehmen im Zuge des Brexit oder<br />
auch nur über den Exportanteil der Produktion<br />
in Chirnside will auch er nichts sagen. Auch<br />
wenn man sich hier wie dort bemüht, möglichst<br />
wenig Einblick in die Situation zu geben,<br />
etwas wird nach diesen Recherchen trotzdem<br />
schnell klar: Gelassenheit sieht anders aus.<br />
Abhängigkeit<br />
Für die gibt es auch keinen Grund, denn die<br />
Probleme, die auf Schottlands Exporteure<br />
zukommen würden, sollte es, aus welchen<br />
Gründen auch immer, zwischen UK und EU<br />
zu keiner freihandelsähnlichen Vereinbarung<br />
kommen, sind unbestritten groß. Zu umfangreich<br />
ist mit 11,6 Milliarden Pfund der Exportanteil<br />
der schottischen Wirtschaft in die EU, zu<br />
sehr sind viele Unternehmen vom Zuzug von<br />
Arbeitskräften abhängig. Zwar wiegelt Garry<br />
Clark, Sprecher der Scottish Chamber of Commerce,<br />
die drohenden Konsequenzen etwas ab,<br />
was aber das zukünftige Verhältnis des UK mit<br />
der Europäischen Union betrifft, ist seine Haltung<br />
klar: Handelsbeschränkungen durch Zölle<br />
wären das Worst-Case-Szenario und etwas, das<br />
seine Interessensvertretung „in jedem Fall zu<br />
verhindern versuchen“ würde. Josef Temper<br />
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