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Der Vertragsentwurf zwischen dem Pflegeverband Imst-Gurgltal<br />
und den Barmherzigen Schwestern in Innsbruck ist immer<br />
noch in Schwebe. Verbandsobmann Rudolf Köll drängt auf einen<br />
raschen Abschluss „noch im Frühjahr“. Gleichzeitig stellt er auch<br />
der Stadtgemeinde Imst die Rute ins Fenster, da speziell der Bedarf<br />
nach „betreutem Wohnen“ in der Stadt wesentlich höher sei<br />
als am Land in den umliegenden Gemeinden. So schultere der<br />
Verband sowohl Zusatzkosten vonseiten der Stadt als auch vonseiten<br />
des Ordens, welcher dem Denkmalamt im Wort ist.<br />
Von Thomas Parth<br />
„Da putzt man sich am Verband ab!“<br />
Pflegeverbandsobmann Rudolf Köll nimmt Stadtgemeinde Imst in die Pflicht<br />
„Ich habe vor Weihnachten die letzte<br />
Verhandlung geführt und seither<br />
warten wir auf einen Baurechtsvertrag<br />
bzw. auf einen Vorentwurf“, informiert<br />
Bgm. Rudolf Köll. Der Tarrenzer<br />
Bürgermeister ist auch Obmann<br />
des Pflegeverbandes. Köll kam in der<br />
jüngsten Sitzung des Imster Gemeindeparlaments<br />
„zum Handkuss“, als es<br />
ums Budget ging. Finanzreferent und<br />
Vize-Bgm. Gebhard Mantl ließ dem<br />
Verbandsobmann durch die Blume<br />
ausrichten, im Tarrenzer Finanzplan<br />
Mittel für den Ausbau des Pflegezentrums<br />
Gurgltal bereit zu stellen.<br />
„Noch haben wir in Tarrenz keine<br />
Budgetsitzng abgehalten. Der Ball<br />
liegt derzeit bei den Barmherzigen<br />
FREIWILLIGE FEUERWEHR TARRENZ<br />
DIE HITPARADENSTÜRMER AUS TIROL!<br />
feuerwehrball<br />
Samstag, 18. Februar 2017<br />
MehrzweckgebäudeTARRENZ<br />
Beginn: 20.30 Uhr · Eintritt: R 9,00 · Tischreservierungen: 0660/3453480<br />
Auf zahlreichen Besuch freut sich die Freiwillige Feuerwehr Tarrenz<br />
Die FF Tarrenz bedankt sich recht herzlich bei allen Spendern der Sachpreise!<br />
Der Tarrenzer Bürgermeister, Rudolf Köll, bricht eine Lanze für die kleineren Gemeinden<br />
rund um die Bezirkshauptstadt. Er sieht neue Aufgaben auf die Verbände<br />
zukommen.<br />
RS-Foto: Parth<br />
Schwestern, die mit ihrer Rechtsvertretung<br />
einen Vertragsentwurf erstellen<br />
sollten. Dieser wird mit unseren<br />
Juristen, Dr. Linser und Dr. Moser,<br />
abgeglichen. – Sportlich gesehen<br />
sollte dies im Jänner 2017 geschehen<br />
sein“, weiß Köll sehr wohl um den<br />
Zeitdruck in dieser Angelegenheit:<br />
„Jetzt ist es fast Mitte Feber und ich<br />
habe den Entwurf immer noch nicht.<br />
Dadurch habe ich auch noch keine<br />
Budgetsitzung gemacht…“ Mittlerweile<br />
sei das Budget zwar ausgeschrieben,<br />
doch müsse man dann „halt<br />
eine weitere Sitzung machen“, sieht<br />
Köll die Causa problemfrei. Nicht<br />
zuletzt, da der Verband das „betreute<br />
Wohnen“ stark forcieren wolle. Ziel<br />
sei es, einen rechtskräftigen Baubescheid<br />
zu bekommen. Köll erwähnt<br />
diesen Umstand, da es einen kleinen<br />
„Hahnenfuß“ gebe: „Der Orden ist<br />
dem Denkmalamt im Wort, wonach<br />
eine Planung denkmalkonform zu erfolgen<br />
habe.“<br />
NACHFRAGE IN DER STADT<br />
GRÖSSER. Der Tarrenzer Ortschef<br />
zeigt sich etwas gram gegenüber den<br />
Imster Ansichten: „Da putzt man<br />
sich am Verband ab! Die Nachfrage<br />
im ländlichen Raum nach betreutem<br />
Wohnen ist weit geringer, als jene im<br />
städtischen Bereich.“ Die Gemeinde<br />
Imst würde zuwarten, dass der Verband<br />
ihre Hausaufgaben mitmache,<br />
vermutet Köll. „Der Verband an sich<br />
ist gut aufgestellt und nimmt der<br />
Stadt ohnehin viel an Arbeit ab“, so<br />
Köll, dem sehr wohl bewusst ist, dass<br />
die Stadt ein eigenes Betagtenheim<br />
betreibe. Dennoch „im Verband, wo<br />
die Stadt einen 40-Prozent-Anteil<br />
hat, finanziert der Verband fleißig<br />
mit, denn Karres, Karrösten, Mils<br />
oder Tarrenz haben nicht den Bedarf,<br />
wie er bereits in der Stadt existiert.“<br />
Und am Ende des Tages würde der<br />
Pflegeverband, speziell durch das Zugeständnis<br />
an den Denkmalschutz,<br />
auch eine finanzielle Zusatzlast schultern,<br />
„zumal man jene Bereiche lediglich<br />
als Büro- oder Verwaltungsräume<br />
adaptieren könne, die aber als Pflegebereiche<br />
wegfallen.“<br />
ZUKUNFTSMUSIK: GROSS-<br />
KÜCHE FÜR DIE REGION?<br />
Fairerweise müsse man dazusagen,<br />
dass bis vor vier, fünf Jahren das „betreute<br />
Wohnen“ noch nicht Thema im<br />
Pflegeverband war. Mittlerweile habe<br />
man erkannt, dass es einen Übergang<br />
benötige, zumal „die Familie“ in unserer<br />
Gesellschaft nicht mehr jenen<br />
Stellenwert habe wie einst. „Darum<br />
brauchen wir vor der Pflege im Heim,<br />
die erst ab einer Pflegestufe 3 möglich<br />
wird, eine Übergangsphase, eine flexible<br />
Vorstufe“, verdeutlicht Köll die<br />
Notwendigkeiten. – Am Horizont<br />
vermag Köll bereits die nächste Woge<br />
auszumachen: „Wer wird uns künftig<br />
kontinuierlich übers ganze Jahr<br />
hinweg das Essen auf Rädern oder<br />
jenes für die Ganztagsbetreuung zur<br />
Verfügung stellen?“ Momentan gebe<br />
es in Tarrenz und Umgebung (noch)<br />
kaum Schwierigkeiten in dieser Hinsicht,<br />
obwohl auch hier Betriebsurlaube<br />
und Schulferien zu überbrücken<br />
seien. Die Anforderung gehe<br />
thematisch wohl eher Richtung Sozialsprengel,<br />
wo Köll à la longue eine<br />
Großküche für die Region entstehen<br />
sieht. Diesen Ball spielt Köll volley<br />
zum Planungsverband zurück. Hier<br />
werde es künftig wohl eine Bestandserhebung<br />
sowie ein Gastro-Konzept<br />
benötigen, mutmaßt Köll. Eventuell<br />
wäre für eine derartige Küche am Klosterareal<br />
noch Platz. – „Es muss jetzt,<br />
noch im Frühjahr passieren“, peilt<br />
Rudolf Köll in der Ausgangsfrage<br />
nach einem Vertragsentwurf mit den<br />
Barmherzigen Schwestrn an.<br />
RUNDSCHAU Seite 10 15./16. Februar 2017