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stahlmarkt 2.2017 (Februar)

Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT & Digitalisierung, Trennende Fertigung

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28 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Hebel des Unternehmenserfolges<br />

im Stahlgeschäft<br />

von Prof. Dr. Lothar Grebe 1)<br />

Meerbusch. Die wirtschaftliche Situation im Stahlmarkt hat sich im Jahr<br />

2016, trotz vieler negativer Faktoren, wie das weiterhin bestehende<br />

Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, tendenziell verbessert.<br />

Die EU-Werke haben am Bedarf orientierte Walzungen durchgeführt und<br />

hierdurch einen Stabilitätsbeitrag geleistet.<br />

Stahlhandel und Stahl-Service-Center<br />

konnten von der zumindest teilweise guten<br />

Beschäftigungslage aufseiten ihrer Abnehmer<br />

profitieren. Unter diesen Voraussetzungen<br />

kommt es mehr denn je darauf an, die<br />

betrieblichen Hebel zur Verbesserung des<br />

Unternehmensergebnisses im Stahlgeschäft,<br />

die verfügbar sind, konsequent zu<br />

nutzen.<br />

Die Perspektiven für das wirtschaftliche<br />

Wachstum in den EU-Ländern und die Vo -<br />

raussage über die Wirtschaftsleistung der<br />

Stahl verarbeitenden Sektoren in der EU für<br />

2017 weisen darauf hin, dass der ökonomische<br />

Rahmen, in dem die Unternehmen sich<br />

bewegen, auch in diesem Jahr eher bescheiden<br />

ausfallen wird:<br />

EU: Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftsleistung 2017<br />

Reales Bruttoinlandsprodukt<br />

in % 2017<br />

Das ist Grund genug, durch eine eigene<br />

nach vorn gelagerte Unternehmensausrichtung<br />

die betrieblichen Hebel so zu stellen,<br />

dass damit eine signifikante Verbesserung<br />

des eigenen Unternehmensergebnisses er -<br />

reicht wird. Dabei rückt die Forderung nach<br />

einer dauerhaften Wertsteigerung des Un -<br />

ternehmens, die messbar zu machen ist, in<br />

den Mittelpunkt der betrieblichen Aktivitäten.<br />

Das im Unternehmen eingesetzte (bilanzielle)<br />

Anlage- und Umlaufvermögen wird<br />

mit Eigen- und Fremdkapital finanziert. Da<br />

Kapital grundsätzlich »kostet« (dies gilt<br />

auch für das Eigenkapital, da es ja sonst<br />

einer anderen verzinslichen Verwendung<br />

zugeführt werden könnte), ist es wichtig,<br />

Veränderung der Wirtschaftsleistung<br />

in % 2017<br />

die hierfür entstehenden Kosten im Sinne<br />

der Kapitalverzinsung zu bestimmen. Eigenkapitalgeber<br />

werden grundsätzlich eine in<br />

Anbetracht des eingegangenen Risikos<br />

adäquate und angemessene Rendite (Verzinsung)<br />

auf das eingesetzte Kapital verlangen.<br />

Fremdkapitalgeber verfügen über vertraglich<br />

vereinbarte, feste Verzinsungsansprüche<br />

aus bestehenden Kreditverhältnissen,<br />

die ebenfalls das spezifische Risiko des<br />

Unternehmens abbilden. Aus beiden Größen<br />

lässt sich mithilfe einer entsprechenden<br />

Gewichtungsrechnung 2) die Verzinsung des<br />

im Unternehmen eingesetzten Gesamtkapitals<br />

ermitteln.<br />

Jedes Unternehmen muss demzufolge so<br />

erfolgreich wirtschaften, dass die Verzinsungsansprüche<br />

beider Gruppen von Kapitalgebern<br />

abgedeckt werden. Die geforderte<br />

Steigerung des Marktwertes liegt damit<br />

jedoch noch nicht vor. Es geht darum, dass<br />

das Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit<br />

bzw. das Betriebsergebnis (EBIT 3) )<br />

größer ausfällt als die entsprechende Verzinsung<br />

des im Unternehmen eingesetzten und<br />

gewichteten Gesamtkapitals (Eigen- und<br />

verzinsliches Fremdkapital). Denn erst dann<br />

ist eine Wertsteigerung des Unternehmens<br />

zu verzeichnen.<br />

Um die Wertsteigerung konsequent zu<br />

verankern, sind die auf das heutige Stahlgeschäft<br />

sich positiv auswirkenden einzelnen<br />

Euroraum<br />

darunter:<br />

1,6<br />

Ingesamt<br />

darunter:<br />

2,9<br />

Deutschland 1,4 Bau 2,5<br />

Frankreich 1,2 Automotive 3,8<br />

Italien 0,9 Maschinenbau 2,9<br />

Niederlande 1,7 Metallwaren 2,7<br />

Belgien 1,5 Haushaltsgeräte 2,2<br />

Österreich 1,4 Transport 2,8<br />

Spanien 3,0 Sonstige 2,0<br />

Quelle: RWI 2016<br />

1)<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe ist Gründer und Leiter<br />

des Stahlhandels-Instituts in Meerbusch:<br />

www.stahlhandels- institut.de<br />

2)<br />

Messgröße ist der sog. WACC (Weighted Average<br />

Cost of Capital (er ergibt sich als gewogenes Mittel<br />

des Eigen- und Fremdkapitalkostensatzes des Kapitalmarktes).<br />

3)<br />

Earnings Before Interests Tax (entspricht dem<br />

Betriebsergebnis lt. Gewinn- und Verlustrechnung).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>

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