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Bremse antippen um sofort das<br />
Schwedenkreuz zu durchhämmern.<br />
Mein Magen befand sich zu diesem<br />
Zeitpunkt nicht mehr da wo er hingehört.<br />
Dieses Problem behob der<br />
Fahrer aber, indem er sogleich mit<br />
ca. 270 km/h in die Fuchsröhre<br />
stach. Ich schätze diese Zahl mal<br />
aufgrund meiner abgestorbenen<br />
Gehirnzellen und der Tatsache, daß<br />
Udo und ich vor der Heimfahrt<br />
noch einmal mit Udos 85 PS Clio<br />
mit 170 durchfuhren und da wäre<br />
noch was drin gewesen.<br />
Ich positionierte mich wieder richtig<br />
im Sitz. Hier und da mal ein<br />
paar Autos und Motorräder überholt.<br />
Werner sagte dann so nebenbei,<br />
daß in dieser Kurve der Herr<br />
Lauda verunglückt sei, wobei sich<br />
mir die Frage stellte, welche der<br />
drei Kurvenkombinationen das<br />
gerade war. Er müßte das etwas<br />
zeitversetzter ankündigen.<br />
Die nächste haarsträubende<br />
Darbietung war dann das (Hexen-<br />
)Kesselchen. Bis in den sechsten<br />
Gang bei Vollgas den Berg hinauf.<br />
Der Scheitel wird einem in dieser<br />
Situation übrigens ordentlich nachgezogen.<br />
Spannend wurde es dann zwischen<br />
Hoher Acht und Brünnchen. Da liefen<br />
wir auf einen Porsche 911 und<br />
einen BMW M3 auf, die es sich<br />
ordentlich besorgten.<br />
Das war das Zeichen für meinen<br />
Chauffeur aufzuwachen. Da gab er<br />
mir dann eine Lehrstunde, die da<br />
lautete: "Wie mach ich zwei schnell<br />
fahrende möchte-gern-Rennfahrern<br />
klar, daß sie gar nicht schnell<br />
unterwegs sind".<br />
Das war ein sehr schockierendes<br />
Erlebnis, da der Porschefahrer es<br />
zwar begriff, aber der BMW-Fahrer<br />
sich mit dem Gedanken nicht<br />
anfreunden konnte und versuchte,<br />
alles zu geben.<br />
Der routinierte Rennfahrer blieb<br />
locker und überholte mal ganz<br />
gelassen an der Pflanzgartenkuppe<br />
mit sehr nervösem Heck und<br />
ordentlich Speed. Ab da Begriff ich<br />
dann endgültig, daß schnelles<br />
Autofahren und mal ein Auto zum<br />
Driften zu bringen (was ich auch<br />
gern mal mache) mit dieser<br />
Darbietung nichts gemeinsam<br />
haben. Bis zum Checkpoint war es<br />
dann nur noch eine belanglose<br />
Spazierfahrt.<br />
Werner Mohr fragte mich dann<br />
noch ganz bescheiden, ob es denn<br />
OK war, denn die anderen seien mit<br />
ihm sehr zufrieden gewesen. Das<br />
konnte ich dann nur noch mit<br />
einem Handschlag bestätigen,<br />
wobei Werner Mohr erleichtert und<br />
zufrieden grinste.<br />
Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen<br />
und habe auch vor es zu<br />
wiederholen. Ich möchte noch<br />
ergänzen, daß die 260 Euro, die<br />
diese Runde gekostet hat, jeden<br />
einzelnen Cent WERT waren.<br />
Beeindruckend, was so ein<br />
Rennfahrer in einem 24-h-Rennen<br />
zu bewältigen hat.<br />
Nach diesem Erlebnis habe ich<br />
noch mehr Respekt vor dieser<br />
unglaublichen Leistung. Ich könnte<br />
noch stundenlang von diesem<br />
Erlebnis erzählen, aber die<br />
Eindrücke kann man Niemandem<br />
näher bringen der das nicht erlebt<br />
hat.<br />
Ich kann jedem nur nahelegen dies<br />
mal auszuprobieren. Ich hoffe,<br />
euch haben meine Ausführungen<br />
gefallen und ihr seid auf den<br />
Geschmack gekommen.<br />
Als ich aus der Karre ausstieg, war<br />
Udo anhand meines Gesichtsausdruckes<br />
überzeugt.<br />
Diesen schönen Eindrücken möchte<br />
die Redaktion nur noch den<br />
Link der Homepage hinzufügen:<br />
www.zakspeed.de<br />
(rechte Seite unter Quicklinks findet<br />
man VIPER JET).<br />
Verfasser: Kurt Heinlein / Christian Heuer<br />
Bilder: Kurt Heinlein<br />
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