Innovationsfeld Event-Catering - Eventkultur.lab
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eschriebene „nachhaltige Ernährungsstil“ zielt vor allem auf Natürlichkeit und Genuss beim<br />
Essen. Die Inszenierung dieser nachhaltigen Elemente auf Veranstaltungen, Messen oder<br />
Tagungen stellt eine große Herausforderung für <strong>Event</strong>-Caterer dar. Gestalterische Ideen und<br />
Managementstrategien sind gefragt, um einen Mehrwert für Kunden, Gäste und das<br />
Unternehmen zu schaffen.<br />
„Der Mensch isst was er ist“, Schöpfer dieses Ausspruchs war bereits der französische<br />
Schriftsteller Anthelme Brillat-Savarin (1755-1826); bekannt durch seine Theorie der<br />
Tafelfreuden (Physiologie du goût). Schon damals war gesund, was dem Herkommen und<br />
der eigenen Kultur entsprach. (Müller, 2003) Fremdkost galt in vielen Völkern als<br />
Verunreinigung und es wurde nur das gegessen, was in naher Umgebung produziert werden<br />
konnte. Nach Koerber und Kretschmer (1999, 2000) spiegelt sich eine nachhaltige<br />
Ernährung in folgenden Grundsätzen wieder:<br />
24<br />
• eine überwiegend lakto-vegetabile Ernährung<br />
• ökologisch erzeugte Lebensmittel<br />
• regionale und saisonale Produkte<br />
• gering verarbeitete Lebensmittel<br />
• umweltverträglich verpackte Erzeugnisse<br />
• sozialverträgliche Produkte<br />
und schließlich ein unverzichtbarer Genuss beim Essen. Für viele Bio-Produkte machen sich<br />
auch im Küchenalltag Vorteile bemerkbar: Bio-Fleisch – wie auch gutes Fleisch aus<br />
konventioneller Erzeugung – schrumpft beim Braten in der Pfanne kaum und Öko-Gemüse<br />
oder -Obst ist häufig länger lagerfähig. (Aid Infodienst Ernährung Verbraucher<br />
Landwirtschaft)<br />
Das der sozial-ökologischen Forschung angehörende Projekt „Ossena“ 22 geht bei der<br />
Definition des Begriffs noch einen Schritt weiter: Eine nachhaltige Ernährungsweise umfasst<br />
die kulturellen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen und Folgen, „die mit<br />
der Erzeugung, Verarbeitung, Lagerung und Verteilung von Lebensmitteln verbunden sind“.<br />
Essen ist Lebensqualität und betrifft „from farm to fork“ die gesamte Wertschöpfungskette,<br />
vom Erzeuger bis zum Verbraucher. „Die Qualität von Nahrung bemisst sich - als exponierte<br />
Bestimmungsgröße der Lebensqualität - für die einzelnen Menschen im Alltag zentral nach<br />
ihren symbolischen und emotionalen Eigenschaften und schließt den Genussaspekt<br />
wesentlich ein.“ (Ossena) Betriebe der ökologischen Ernährungswirtschaft (Landbau,<br />
Industrie, Handel und Außer-Haus-Verzehr) haben einen entscheidenden Einfluss an der<br />
Gestaltung sozialer Kommunikationsräume und einer Regionalentwicklung.<br />
(Ernährungsrelevante Informationen im <strong>Event</strong>-<strong>Catering</strong>, siehe Tabelle 1 im Anhang) Mit der<br />
kulturellen Seite der Ernährung haben sich außerdem Organisationen wie die Stiftung<br />
22 Anstöße für nachhaltige Ernährungskulturen gibt z.B. das Projekt „Ossena“, bzw. "Ernährungswende". Sie sind<br />
ein Gemeinschaftsprojekt des Forschungsverbundes Ökoforum unter der Leitung des Öko-Instituts e.V., an dem<br />
das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das<br />
KATALYSE-Institut für angewandte Umweltforschung und das Österreichische Ökologie Institut für angewandte<br />
Umweltforschung beteiligt sind. Das Forschungsvorhaben wird durch das Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt "Sozial-ökologische Forschung" gefördert. (www.ossena-net.de)