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II. 2002 – 2008 Arbeitswelt in den USA - Tylle, H. D.

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Film, Video, weitergegeben schienen. Die Voraussetzung für Bilder aus der <strong>Arbeitswelt</strong> basiert also<br />

auf der Überzeugung, daß Malerei auch heute <strong>–</strong> oder heute wieder <strong>–</strong> <strong>in</strong> der Lage ist, grundsätzlich<br />

Mitteilung über Lebenssituationen der Gegenwart zu machen.<br />

<strong>Tylle</strong> hat seit 1979 im Industriebild e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe der Malerei der Gegenwart gesehen.<br />

Dazu hat er sich nicht auf Informationen aus zweiter Hand verlassen, sondern hat <strong>in</strong> allen Fällen<br />

zur Vorbereitung se<strong>in</strong>er Bilder oft wochenlange Recherchen vor Ort durchgeführt, sich dabei<br />

dem Rhythmus der Schichten angepasst, <strong>den</strong> Arbeitsplatz mit <strong>den</strong>en geteilt, deren Situation<br />

<strong>in</strong>s Bild mit e<strong>in</strong>gehen sollte. Die Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Industriebetrieben schlugen sich nicht nur<br />

<strong>in</strong> Skizzen nieder, sondern trugen zur Kenntnis und Erkenntnis der heutigen <strong>in</strong>dustriellen <strong>Arbeitswelt</strong><br />

bei, die die Grundlage für die e<strong>in</strong>zelnen Bilder bildete. Dies trifft sowohl für die Arbeitsschichten<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> großen Industriebetrieben zu, wie auch für die Arbeit unter Tage im Bergwerk<br />

bei 42 Grad Celsius.<br />

Die Erfahrungen der <strong>Arbeitswelt</strong> führen bei <strong>Tylle</strong> nicht zu e<strong>in</strong>er fotografischen Bestandsaufnahme,<br />

auch nicht zu Darstellungen, die unreflektiert der Fasz<strong>in</strong>ation von riesigen Masch<strong>in</strong>en und gewaltigen<br />

Räumen erliegen, auch nicht zu Bildern der Verteufelung moderner Arbeitsumstände, sondern<br />

zu e<strong>in</strong>er neuen Sachlichkeit, die die Erfahrungswelt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e verdichtete Bildwelt überträgt. Nicht die<br />

Überzeichnung der jeweiligen Situation, nicht die Zuspitzung auf e<strong>in</strong>en bestimmten und bestimmen<strong>den</strong><br />

Aspekt, sondern die Komb<strong>in</strong>ation von Motiven, die auf Grund eigener <strong>in</strong>tensiver Erfahrung<br />

erarbeitet s<strong>in</strong>d, erlauben es <strong>Tylle</strong>, zu Bildern von fundamentaler Aussage über die heutige <strong>Arbeitswelt</strong><br />

zu kommen. Dabei greift er zu großen Formaten, <strong>in</strong> der Überzeugung, dass es unangemessen wäre,<br />

riesige Hallen und die Dom<strong>in</strong>anz der Masch<strong>in</strong>en im kle<strong>in</strong>en Format unterzubr<strong>in</strong>gen. Er vermeidet so<br />

die Gefahr, das große Thema zum gefälligen und gut gemalten Objekt zu machen. Gerade das große<br />

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