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II. 2002 – 2008 Arbeitswelt in den USA - Tylle, H. D.

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unter E<strong>in</strong>schluss des Ambientes e<strong>in</strong>zufangen und wiederzugeben <strong>in</strong> der Lage ist, e<strong>in</strong> Moment, das<br />

<strong>in</strong> dieser Präzision und E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glichkeit bislang nur selten wirksam gewor<strong>den</strong> ist.“<br />

Nikolaus Störtenbecker (Munkbrarup; AK 1988/1) lässt uns teilhaben an se<strong>in</strong>en Erlebnissen und<br />

Erkenntnissen über <strong>Tylle</strong>s Arbeitsweise bei geme<strong>in</strong>samer Studienarbeit an Landschaftsbildern:<br />

»Realisten s<strong>in</strong>d ja allgeme<strong>in</strong> dafür bekannt, dass sie im Gegensatz zu anderen Richtungen der bil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Kunst e<strong>in</strong> Handwerk haben, das auf der Konvention des Sichtbaren beruht. Der Realist<br />

kennt deshalb auch e<strong>in</strong>e Lehre, die sich an jener allgegenwärtigen Materie orientiert, die man Wirklichkeit<br />

der s<strong>in</strong>nlich-optischen Ersche<strong>in</strong>ungswelt nennen kann. Wenn man <strong>Tylle</strong>s Können bewundert,<br />

zu Recht <strong>den</strong>ke ich, so muss man sich darüber klar wer<strong>den</strong>, dass es jenem zentralen Lernprozess<br />

entspr<strong>in</strong>gt, <strong>den</strong> man bei Realisten als Studie bezeichnet. <strong>Tylle</strong> hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em immer noch jungen<br />

Künstlerleben sicher schon an die 1.000 Studien gemalt. Was e<strong>in</strong>e Studie ist, weiß ja jeder, nämlich<br />

der schnelle Zugriff aufs Sichtbare. Da reizt etwas <strong>den</strong> malerischen Inst<strong>in</strong>kt, Palette und Farben<br />

wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> Bereitschaft gebracht, die Bildtafel oder Le<strong>in</strong>wand auf die Staffelei gesetzt, und dann malt<br />

man los. Das kl<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>fach, und doch geschieht hier etwas ganz Außeror<strong>den</strong>tliches. Die Gelegenheit<br />

zur Studie ist stets begrenzt. Sie unterliegt dem Diktat der Zeit, dem Wandel des Lichts und der<br />

Umstände. Der zeitlich überschaubare Malvorgang mit se<strong>in</strong>em charakteristischen Malverhalten lässt<br />

aber von sich aus nichts zu, was über e<strong>in</strong>e Tageslänge h<strong>in</strong>ausgeht. In der Regel wird man zwei bis<br />

vier Stun<strong>den</strong> auf sie verwen<strong>den</strong>.<br />

Das Besondere e<strong>in</strong>er Studie liegt im befristeten Aufwand ungeheurer Energie. Es liegt aber auch <strong>in</strong><br />

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