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SOCIETY 371 / 2017

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IRAN<br />

INTERVIEW<br />

Dialog und Verständnis als<br />

Schlüsselbegriffe<br />

<strong>SOCIETY</strong> traf S.E. Dr. Ebadollah Molaei, den Botschafter der Islamischen<br />

Republik Iran in Österreich und sprach mit ihm über<br />

die bilateralen Beziehungen zwischen Teheran und Wien.<br />

Iran und Österreich pflegen bereits<br />

seit Jahrhunderten diplomatische<br />

Beziehungen. Wo sehen Sie<br />

die Schwerpunkte bei den künftigen<br />

Kooperationen?<br />

Sie haben auf ein historisches<br />

Faktum hingewiesen. Diese lange Tradition<br />

ist eine Besonderheit unserer bilateralen<br />

Beziehungen. Historisches Bewusstsein,<br />

kultureller Dialog, gegenseitiger<br />

Respekt und gemeinsame Interessen sind<br />

nur einige der Besonderheiten, die dazu<br />

geführt haben, dass unsere Beziehungen<br />

keinen größeren Schwankungen<br />

ausgesetzt, sondern als durchaus stabil<br />

zu bewerten sind. Die beiden Begriffe<br />

„Dialog“ und „Verständnis“ zählen zu<br />

den Schlüsselbegriffen unserer historischen<br />

Beziehung. Auch wenn im Rahmen<br />

unserer bilateralen Beziehungen sicher<br />

Ziele angestrebt und Prioritäten gesetzt<br />

werden, gibt es keine Einschränkungen<br />

auf einen bestimmten Schwerpunkt. Die<br />

sehr gut organisierten „Wiener Nuklear-<br />

Verhandlungen“ und die wichtige Reise<br />

von Herrn Dr. Fischer, dem früheren Bundespräsidenten<br />

der Republik Österreich<br />

nach Teheran, waren bemerkenswerte<br />

Wendepunkte in den Beziehungen beider<br />

Länder. Auch auf parlamentarischer<br />

Ebene ist bereits eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen den Legislativen beider<br />

Länder zustande gekommen, welche sich<br />

auf hoher Ebene fortsetzt. In diesem Zusammenhang<br />

hat die Reise von Herrn<br />

Dr. Kopf, dem Vizepräsidenten des österreichischen<br />

Parlaments in den Iran, und<br />

seine Treffen und Gespräche mit hochrangigen<br />

iranischen Persönlichkeiten,<br />

eine Ausweitung der parlamentarischen<br />

Kooperationen herbeigeführt. Das neue<br />

Kapitel der Beziehungen zwischen Teheran<br />

und Wien setzt auf Fortbestand der<br />

diplomatischen Konsultationen, Fortsetzung<br />

des kulturellen Austausches und<br />

der akademischen Zusammenarbeit, und<br />

auf die Ausweitung und Intensivierung<br />

der langfristigen wirtschaftlichen und<br />

technologischen Kooperationen.<br />

Was können Sie uns über die wirtschaftliche<br />

Beziehung zwischen dem<br />

Iran und Österreich in der angebrochenen<br />

„Postsanktionszeit“ erzählen?<br />

Unsere erste Priorität in den Außenwirtschaftsbeziehungen<br />

ist die Vermeidung<br />

rein auf den Konsum basierender<br />

Geschäfte. Wir setzen auf ausländische<br />

Investitionen und Technologietransfer<br />

sowie langfristige und dauerhafte wirtschaftliche<br />

Beziehungen. Österreich ist<br />

als wirtschaftlicher und industrieller<br />

Standort in Europa traditionell ein bedeutender<br />

Partner für den Iran und im<br />

Gegenzug ist auch der Iran immer ein<br />

verlässlicher Partner für Österreich gewesen.<br />

Nach der Aufhebung des internationalen<br />

Embargos wurden auch wichtige<br />

Schritte zur Belebung der wirtschaftli-<br />

Fotos: Society/pobaschnig<br />

58 | <strong>SOCIETY</strong> 1_<strong>2017</strong>

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