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Februar 2012 - Der Monat

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Von Günther Meier<br />

wirtschaFtsgeschichte<br />

Wie Liechtenstein<br />

zum Schweizer franken kam<br />

Das Jubiläumsbuch der Landesbank<br />

trägt den Titel «Im Wandel beständig 1861 –<br />

2011». <strong>Der</strong> Haupttext des Historikers Christoph<br />

Merki beschreibt die Geschichte der Bank, die aus<br />

bescheidenen Anfängen als lokale Sparkasse bis zur<br />

international tätigen Universalbank aufstieg. Sieben<br />

Schwerpunktbeiträge beleuchten einzelne interessante<br />

Aspekte, die direkt oder indirekt mit<br />

dem Bankinstitut in Verbindung stehen. In Anbetracht<br />

der seit <strong>Monat</strong>en dauernden Diskussion um<br />

die Stärke des Schweizer Frankens und der Schwäche<br />

des Euro sowie über die Zukunft der beiden<br />

Währungen erscheint es reizvoll, einen Blick zurück<br />

auf die Frage zu werfen:<br />

Wie kam Liechtenstein zum<br />

die währungsreform war eine<br />

Schweizer Franken? <strong>Der</strong> 11. Ap-<br />

tiefgreifende zäsur in der ril 1924 zählt eigentlich auch zu<br />

den historischen Daten Liech-<br />

wirtschaftlichen entwicklung<br />

tensteins, doch weiss wohl kaum<br />

liechtensteins, von der alle jemand, was an diesem Tag von<br />

Bedeutung geschah. An diesem<br />

Bereiche betroffen wurden<br />

11. April beschloss der Landtag<br />

nämlich ein Gesetz, das den<br />

Schweizer Franken als die ausschliesslich gesetzliche<br />

Währung für Liechtenstein bestimmte. Unabhängig<br />

davon ermächtigte der Landtag die Regierung,<br />

wenn es notwendig sein sollte, die Landesbank<br />

mit der Herausgabe von liechtensteinischen<br />

Banknoten und Münzen zu beauftragen. Nach<br />

der ursprünglichen Planung hätte das Gesetz zum<br />

gleichen Zeitpunkt wie der Zollvertrag Schweiz –<br />

Liechtenstein in Kraft treten sollen, also am 1. Januar<br />

1924, doch die umfangreichen Anpassungen<br />

der Gesetze an die neue Zollunion führte zu Verzögerungen.<br />

Für die liechtensteinische Bevölkerung<br />

machte sich diese Verzögerung kaum bemerkbar,<br />

zum 150-jährigen Jubiläum hat die liechtensteinische landesbank ein Buch<br />

herausgegeben, das der geschichte der Bank gewidmet ist. angereichert<br />

wird das werk durch Beiträge, die einzelne zeitabschnitte beleuchten. die<br />

Franken-geschichte stammt aus diesem Buch.<br />

denn der Schweizer Franken war schon längst zum<br />

offiziellen Zahlungsmittel geworden.<br />

Die Krone existierte nur noch<br />

auf dem Papier<br />

Ein erster Schritt zur offiziellen<br />

Einführung der Frankenwährung, beschreibt der<br />

Historiker Rupert Quaderer im Jubiläumsbuch, sei<br />

bereits mit dem Gesetz vom 27. August 1920 betreffend<br />

«Umwandlung der Kronenbeträge in Schweizer<br />

Franken in den Gesetzen und Verordnungen<br />

über Steuern, Stempel, Taxen und sonstiger Gebühren»<br />

gesetzt worden. Regierung und Landtag<br />

diktierten damit jedoch keine Neuigkeit, sondern<br />

legitimierten auf Gesetzesebene, was vorher schon<br />

vom Volk praktiziert worden war: Im täglichen<br />

Handel gab es nämlich zu jenem Zeitpunkt kaum<br />

noch Waren in der Kronenwährung, sondern nur<br />

noch gegen Franken zu kaufen. Nur der Staatshaushalt<br />

war noch auf der Basis der österreichischen<br />

Krone aufgestellt worden. Allerdings war sich die<br />

Regierung bewusst, wie auf einem Dokument vermerkt,<br />

dass die offizielle Kronenwährung «nur<br />

noch auf dem Papier» existiere.<br />

Pläne für eine eigene liechten-<br />

steinische Währung<br />

Die Währungsfrage in Liechtenstein<br />

war eine der Folgen des Ersten Weltkriegs<br />

1914 – 1918. Schon gegen Ende des Krieges zeichnete<br />

sich ab, dass die österreichische Währung – angesichts<br />

ihrer Entwertung aufgrund der Kriegskosten<br />

– nicht mehr ohne Vorbehalte akzeptiert werde.<br />

Rupert Quaderer erwähnt im Beitrag «Von der<br />

Krone zum Franken» als Beispiel die Praxis der<br />

Schuhmacher, die den Übergang von der österrei-

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