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Februar 2012 - Der Monat

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Grundsätzen amtieren, jedoch im Namen des Fürsten!<br />

Viel zu tun hatte der Beamte nicht, denn 1855<br />

kamen erst 208 Briefe aus Richtung Graubünden<br />

nach Balzers und aus Vorarlberg trafen 408 Briefsendungen<br />

ein. Seit 1850 konnten die Briefe mit<br />

Portomarken versehen werden, nachdem die österreichische<br />

Post für das Gebiet der österreichischungarischen<br />

Monarchie die ersten Briefmarken an<br />

die Postämter gebracht hatte.<br />

Eigene Briefmarken trotz<br />

fremder Postverwaltung<br />

Ein bedeutender Wendepunkt in<br />

der Briefmarkengeschichte Liechtensteins ist der<br />

Abschluss des Postvertrags mit der Schweiz, der<br />

1920 ausgehandelt wurde und am 1. <strong>Februar</strong> 1921<br />

in Kraft trat. Zu jenem Zeitpunkt hatte die Schweiz<br />

bereits die diplomatische Interessenvertretung<br />

Liechtensteins im Ausland übernommen und beim<br />

Bundesrat in Bern lag das Begehren der liech-<br />

tensteinischen Regierung für den Abschluss eines<br />

Zoll- und Währungsabkommens. Über die künftige<br />

Besorgung der Postdienste durch die Schweizer<br />

«Post, Telephon und Telegraph» (PTT) war man<br />

sich rasch einig, doch Liechtenstein wollte weiterhin<br />

eigene Briefmarken ausgeben, um Einnahmen<br />

in Schweizer Franken für die Staatskasse zu erhal-<br />

Viele der schönen Briefmarken<br />

Liechtensteins wurden in der<br />

hundertjährigen Geschichte von<br />

Künstlerhand geschaffen.<br />

ten. «Die Hartnäckigkeit der<br />

Liechtensteiner wurde belohnt,<br />

und die Schweizer begnügten<br />

sich mit einer moralischen Genugtuung»,<br />

schreibt Pierre Raton<br />

im Buch «Liechtenstein – Staat<br />

und Geschichte»: Falls einmal<br />

gar keine liechtensteinischen<br />

Briefmarken aufzutreiben wären,<br />

würden im Fürstentum schweizerische Postwertzeichen<br />

verwendet! So weit wollten es die Liechtensteiner<br />

aber nicht kommen lassen und machten sich<br />

an die Herausgabe eigener Briefmarken, die bald<br />

die Aufmerksamkeit von Philatelisten auf der ganzen<br />

Welt erregten.<br />

fotos: Philatelie Liechtenstein<br />

Spekulationen richteten immer<br />

wieder Schaden an<br />

Die nun hundertjährige Briefmarken-Geschichte<br />

ist eine Erfolgsgeschichte, auch<br />

wenn heute die Briefmarken für den Staatshaushalt<br />

keine Rolle mehr spielen. Aber die Herausgabe<br />

liechtensteinischer Briefmarken war auch immer<br />

wieder gezeichnet von Problemen, Skandalen und<br />

dubiosen Geschichten. Den Beginn der Skandale,<br />

die das Briefmarken-Geschäft jeweils über längere<br />

Zeit in Mitleidenschaft zogen, machte das «Briefmarken-Konsortium»:<br />

Die Regierung hatte 1920<br />

Vertrieb und Werbung der Briefmarken einem<br />

«Konsortium» aus liechtensteinischen und österreichischen<br />

Geschäftsleuten übertragen, die mit gezielten<br />

Fehldrucken die Spekulation mit den Briefmarken<br />

anheizten. In die Reihe dieser Ereignisse<br />

passt auch die Europa-Marke 1960 mit dem farbigen<br />

Bienenwaben-Muster, die in England gedruckt<br />

worden war, aber zum grossen Teil die Qualitäts-<br />

februar <strong>2012</strong>

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