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Februar 2012 - Der Monat

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Von Günther Meier<br />

100 Jahre BrieFmarken<br />

Ein Jubiläum<br />

für die Philatelie<br />

Das Bildnis des regierenden Fürsten Johann II. – im<br />

Profil und in drei Wertstufen – zierte die erste Briefmarken-Serie<br />

des Fürstentums Liechtenstein, die<br />

am 1. <strong>Februar</strong> 1912 ausgegeben wurde. Dass Liechtenstein<br />

vor hundert Jahren erstmals<br />

eigene Briefmarken dru-<br />

die herausgabe liechtencken konnte, ist eines der Verhandlungsergebnisse<br />

zwischen<br />

steinischer Briefmarken war<br />

dem Fürstentum und der Do-<br />

auch immer wieder gezeichnet naumonarchie für den Postvertrag,<br />

der am 4. Oktober 1911 un-<br />

von problemen, skandalen<br />

terzeichnet wurde. Liechtenstein<br />

und dubiosen geschichten hatte in den Verhandlungen der<br />

Weiterführung der Postbesorgung<br />

durch Österreich zugestimmt,<br />

aber auf die Herausgabe eigener Briefmarken<br />

oder Postwertzeichen gedrängt. Österreichs<br />

k. und k. Postverwaltung erklärte sich damit<br />

liechtenstein kann dieses Jahr «100 Jahre liechtenstein Briefmarken» fei-<br />

ern. 1912 schaffte es liechtenstein, erstmals eigene Briefmarken herauszu-<br />

geben, obwohl die post damals noch dem regime der «k. u. k. postverwal-<br />

tung» Österreichs unterstand.<br />

einverstanden, beschränkte aber die Liechtenstein-<br />

Briefmarken auf drei Wertstufen. Ausserdem behielten<br />

die sich im Umlauf befindlichen Marken<br />

Österreichs ihre Gültigkeit für Frankaturen –<br />

neben den neuen liechtensteinischen Briefmarken<br />

zu 5, 10 und 25 Heller.<br />

Liechtenstein kam relativ spät zu<br />

eigenen Briefmarken, wenn die Geschichte der<br />

Postwertzeichen betrachtet wird. Die erste Briefmarke<br />

der Welt, die legendäre «Penny-Black», die<br />

das Profil-Porträt der Königin Victoria zeigt, erschien<br />

bereits 1840 in England. Schon drei Jahre<br />

später waren Briefmarken auch in der Schweiz in<br />

Umlauf, herausgegeben in Zürich, weil die Postverwaltungen<br />

damals noch in den Kompetenzbereich<br />

der Kantone fielen: Die Wertstufe zu 4 Rappen war<br />

für das lokale Porto in der Stadt vorgesehen, die<br />

6-Rappen-Briefmarke galt für Postsendungen im<br />

Kanton. Als drittes Land brachte Brasilien unter der<br />

Regierung von Kaiser Pedro II. eigene Briefmarken<br />

heraus, drei Wertstufen zu 30, 60 und 90 Reis, der<br />

damaligen Währung im südamerikanischen Staat.<br />

<strong>Der</strong> späte Einstieg Liechtensteins<br />

in die Briefmarken-Geschichte hängt in erster Linie<br />

mit dem Post- und Botenwesen zusammen, das<br />

in Liechtenstein ohne Vertrag oder Vereinbarung<br />

seit Anfang des 19. Jahrhunderts von Österreich erledigt<br />

wurde. Im Jahre 1817 wurde der Antrag der<br />

«k. u. k. Postverwaltung Bregenz» bewilligt, in Balzers<br />

eine «Briefsammlung» zu eröffnen. Ein gewisses<br />

Eigenständigkeitsdenken war allerdings schon<br />

damals vorhanden, denn das Bewilligungsschreiben<br />

enthält den Zusatz, dass das Postregal eigentlich<br />

als fürstliches Landeshoheitsrecht betrachtet<br />

werden müsse: <strong>Der</strong> bei der Briefsammelstelle angestellte<br />

Beamte dürfe zwar nach österreichischen

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