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antriebstechnik 10/2017

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05<br />

F f, max<br />

in kN<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

<strong>10</strong>0<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

06<br />

R F<br />

07<br />

T/T τS<br />

Experimentell ermittelte maximale und normierte<br />

Fügekräfte für vier unterschiedliche Nabenwerkstoffe mit<br />

D aI<br />

= 30 mm, ϕ = 5°, l F<br />

/D aI<br />

= 0,5, Q A<br />

= 0,32 sowie U geo<br />

= 1/3 t<br />

und 2/3 t [3]<br />

1 F<br />

0,0 0,2<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

EN AW-7075-T651<br />

EN AW-6082-T6<br />

EN AW-6060-T66<br />

EN AW-5083<br />

F f<br />

0,4 0,6 0,8 1,0<br />

U geo<br />

in mm<br />

Einfluss des Fasenwinkels der Welle ϕ auf die relative<br />

Festigkeit R F<br />

einer RPV mit D aI<br />

= 15 mm und Nabenwerkstoff<br />

EN AW-6082-T6; 5° ≤ ϕ ≤ 1<strong>10</strong>°, 1/3 t ≤ U geo<br />

≤ 3/3 t,<br />

0,27 ≤ l F<br />

/D aI<br />

≤ 1,00 [3]<br />

überwiegend<br />

Formen<br />

0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60<br />

in °<br />

Experiment<br />

FEM<br />

Ausgleichsgerade<br />

überwiegend<br />

Schneiden<br />

1,25<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

0,00<br />

F f, max<br />

/F f, max, Ugeo = 2/3t, 6082<br />

70 80 90 <strong>10</strong>0 1<strong>10</strong> 120<br />

Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve – Auslegungskriterium<br />

und Versagenskriterium bei statischer Torsion des RPV<br />

mit D aI<br />

= 15 mm, ϕ = 5°, U geo<br />

= 1/3 t und l F<br />

/D aI<br />

= 0,27 [3]<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

φ T<br />

= 0,1 °<br />

Auslegungskriterium<br />

p F<br />

, T pF<br />

φ T<br />

in °<br />

Versagenskriterium<br />

τ S<br />

, T τS<br />

0,0<br />

0 2 4 6 8 <strong>10</strong><br />

T<br />

1 F<br />

Bei einem Winkel von 15° ≤ ϕ ≤ 60° liegt eine Kombination des formenden<br />

und schneidenden Fügevorgangs vor. Bei einem Fasenwinkel<br />

der Welle von ϕ > 60° bildet sich ein vorwiegend schneidender<br />

Fügevorgang aus. Der Nabenwerkstoff wird dabei im Bereich<br />

der Rändel axial herausgeschnitten. Für die Untersuchungen des<br />

rein schneidenden Fügevorgangs wurde der Fasenwinkel von<br />

ϕ = 90° gewählt. Nach dem Beginn des Schneidevorgangs setzt sich<br />

der Fügekraftbedarf vereinfacht aus der Zerspanungs- und der<br />

Reibkraft zusammen. Der rein schneidende Fügevorgang hat den<br />

Vorteil eines geringen Fügekraftbedarfs sowie einer geringen Aufweitung<br />

der Nabe.<br />

Geometrisches Übermaß<br />

In Bild 04 sind die experimentell ermittelten maximalen Fügekräfte<br />

bei Variation des geometrischen Übermaßes U geo<br />

und der Länge der<br />

Fuge l F<br />

für formend gefügte RPV mit ϕ = 5° und einem Wellendurchmesser<br />

von D aI<br />

= 15 mm abgebildet. Hierbei zeigt sich die<br />

bereits erwartete lineare Abhängigkeit von U geo<br />

und l F<br />

auf die maximale<br />

Fügekraft. Dies gilt letztlich unabhängig vom Fasenwinkel,<br />

also auch für schneidend gefügte RPV.<br />

Bei einem Profilöffnungswinkel von α = 90° sind die Rändel der<br />

Welle bei einem geometrischen Übermaß von U geo<br />

= 3/3 t zu <strong>10</strong>0 %<br />

ausgefüllt. Übersteigt das geometrische Übermaß den Wert von<br />

3/3 t nimmt die Fügekraft weiter zu. Die Zunahme des Übermaßes<br />

bewirkt jedoch keine weitere Steigerung der Übertragungsfähigkeit,<br />

sondern vergrößert lediglich die maximale Fügekraft.<br />

Nabenwerkstoff<br />

Die großen Verformungen beim formenden Fügevorgang mit<br />

5° ≤ ϕ ≤ 15° führen zu einem hohen Fugendruck und zu einer Verfestigung<br />

des Werkstoffes. Die Fließkurven in [3] und [18] zeigen, dass<br />

die verwendeten Aluminium-Knetlegierungen EN AW-5083, EN<br />

AW-6060-T66, EN AW-6082-T6 und EN AW-7075-T651 zur Kaltverfestigung<br />

neigen. Bild 05 veranschaulicht die maximalen Fügekräfte<br />

der formend gefügten RPV mit D aI<br />

= 30 mm bei Variation des geometrischen<br />

Übermaßes und der Nabenwerkstoffe. Die Stufung der<br />

Grundfestigkeiten sowie die Verfestigungsneigung ist aus den experimentell<br />

ermittelten Fügekräften ersichtlich. Es zeigt sich, dass die<br />

Unterschiede in der Fügekraft zwischen der hochfesten Knetlegierung<br />

EN AW-7075-T651 und den anderen Legierungen nicht so<br />

deutlich ausfallen, wie die 0,2-%-Dehngrenzen der untersuchten<br />

Werkstoffe vermuten lassen, siehe Tabelle. Ursache dafür könnte<br />

eine verminderte Reibungszahl zwischen Welle und Nabe sein.<br />

Lösevorgang und relative Festigkeit<br />

Nach einer Sitzzeit von 24 h wurden die RPV demontiert. Im Unterschied<br />

zur reibschlüssigen PV sind die Lösekräfte stets kleiner als<br />

die Fügekräfte, siehe Bild 03. Dies ist damit begründet, dass beim<br />

Lösen keine Formänderungs- beziehungsweise Zerspanungskraft<br />

notwendig ist.<br />

Um die Verbindung hinsichtlich der Übertragungsfähigkeit axialer<br />

Kräfte sowie übertragbarer Torsionsmomente zu beurteilen,<br />

wurde in Anlehnung an [19] die relative Festigkeit R F<br />

als Verhältnis<br />

von maximaler Lösekraft und maximaler Fügekraft definiert und<br />

Gleichung 3 abgeleitet. R F<br />

stellt eine relative (axiale) Festigkeit dar,<br />

ist ein Gütekennwert für die gezielte Auswahl und dient der Bewertung<br />

von RPV aus Stahl und Aluminium.<br />

Bei den experimentellen und numerischen Untersuchungen zeigte<br />

sich, dass die relative (axiale) Festigkeit unabhängig vom Wellendurchmesser,<br />

vom geometrischen Übermaß und vom Nabenlängenverhältnis<br />

ist, vergleiche Bild 06. Wie die numerischen Untersuchungen<br />

weiterhin zeigten, ist R F<br />

auch weitgehend unabhängig<br />

vom Durchmesserverhältnis der Nabe im Bereich von 0,3 ≤ Q A<br />

≤ 0,7<br />

[20], [21]. Für dünnwandige Naben mit einem Q A<br />

> 0,7 werden in<br />

114 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>

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