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antriebstechnik 10/2017

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VERBINDUNGSTECHNIK<br />

[22] weiterführende Untersuchungen<br />

durchgeführt. Darüber hinaus konnte<br />

mithilfe der numerischen Untersuchungen<br />

der Übergang zwischen Formen<br />

und Schneiden bei 60° ≤ ϕ ≤ 70°<br />

ermittelt werden.<br />

Die relative Festigkeit R F<br />

für eine formend<br />

gefügte Stahl-Aluminium-RPV<br />

mit ϕ = 5° beträgt 0,65 < R F<br />

< 0,90. Das<br />

bedeutet, dass im Mittel ca. 75 % der<br />

Einpresskraft infolge der sich ausbildenden<br />

Radialspannung durch die Umformung<br />

des Nabenwerkstoffes für die<br />

Übertragung axialer Kräfte zur Verfügung<br />

stehen. Bei einem Fasenwinkel<br />

von ϕ = 90° liegt die relative Festigkeit<br />

zwischen 0,30 < R F<br />

< 0,45.<br />

08<br />

Kraftvektoren am Zahn der Welle (links) und beanspruchte Flächen der Rändel der Nabe<br />

(rechts) [3]<br />

F N<br />

F<br />

F u<br />

D W<br />

F R<br />

F r<br />

D al<br />

Kraftvektoren<br />

am Zahn der Welle<br />

Nabe<br />

A G<br />

A F<br />

Beanspruchte Kontaktfläche A F<br />

und<br />

Rändelgrundfläche A G<br />

der Nabe<br />

Torsionsmomentübertragung<br />

Aus den Untersuchungen von ZAPF [23] und DIETZ [24] ist bekannt,<br />

dass bei ZWV das Verhältnis von Torsionsmoment und<br />

Querkraft das Tragfähigkeits- und Verschleißverhalten beeinflußt.<br />

Die experimentell untersuchten RPV werden dabei nach DIETZ<br />

und ZAPF [24] mit dem Extremfall des reinen Torsionsmomentes<br />

belastet. Ziel ist hierbei die Analyse des Versagenverhaltens, der<br />

Bestimmung des maximalen statischen Torsionsmomentes sowie<br />

dem Verhalten bei dynamischer Torsionsbelastung.<br />

Bild 07 zeigt eine normierte und experimentell ermittelte statische<br />

Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve einer Stahl-Aluminium-RPV.<br />

Die Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve kann dabei<br />

in einen linear-elastischen und in einen degressiv steigenden Bereich<br />

unterteilt werden. Belastungen innerhalb des linear-elastischen<br />

Bereiches führen zu keinen bleibenden makroskopischen<br />

Verformungen der Verbindung. Das Ende dieses Bereiches stellt<br />

das sogenannte Auslegungskriterium mit der zulässigen Flächenpressung<br />

p F<br />

und dem übertragbaren Torsionsmoment T pF<br />

dar.<br />

Der zweite Bereich beginnt stetig beim Überschreiten dieser<br />

Grenze und ist degressiv steigend. Am Ende dieses Bereiches werden<br />

die Rändel in der Nabe abgeschert; das Abscheren ist zugleich<br />

das sogenannte Versagenskriterium T τS<br />

und wird durch die zulässige<br />

Schubspannung τ S<br />

beschrieben.<br />

Bild 08 links zeigt die wirkenden Kräfte an einer Rändelflanke<br />

der Welle; die Kräfte sind idealisiert am Wirkdurchmesser D W<br />

angetragen.<br />

Für die analytische Berechnung des Torsionsmomentes<br />

wird vereinfacht die in Umfangsrichtung wirkende Kraftkomponente<br />

F u<br />

angenommen [3].<br />

Wie aus Bild 07 ersichtlich, sind die charakteristischen Stützstellen<br />

für die statische Torsionsmomentübertragung das sogenannte<br />

Auslegungskriterium T pF<br />

und das Versagenskriterium T τS<br />

. In Abhängigkeit<br />

der jeweiligen Kriterien sind die in Bild 08 rechts gezeigten<br />

Flächen in der Nabe zu berücksichtigen. Für das Auslegungskriterium<br />

T pF<br />

mit der zulässigen Flächenpressung p F<br />

ist die Kontaktfläche<br />

(Flanke) A F<br />

maßgebend:<br />

Für das Versagenskriterium T τS<br />

wird die Rändelgrundfläche A G<br />

wegen der Schubbeanspruchung berücksichtigt:<br />

09<br />

T τS<br />

/T τS, = 5°, 1F/Dal = 0,53<br />

<strong>10</strong><br />

T τS,<br />

in Nm<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

<strong>10</strong>00<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Normierte Torsionsmomente T τS<br />

in Abhängigkeit von ϕ und<br />

l F<br />

/D aI<br />

für RPV mit D aI<br />

= 15 mm und U geo<br />

= 2/3 t [3]<br />

T τS<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,53<br />

0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60 70 80 90 <strong>10</strong>0<br />

in °<br />

T<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,27<br />

Maximal übertragbare Torsionsmomente T τS<br />

in Abhängigkeit<br />

von ϕ und l F<br />

/D aI<br />

für RPV mit D aI<br />

= 15 mm, ϕ = 5° und<br />

90° [3]<br />

0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 1,00<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,53<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,27<br />

= 5°<br />

= 90°<br />

ζ geo<br />

in ‰<br />

Welle<br />

abgesichert<br />

T<br />

1 F<br />

1 F<br />

Fasenwinkel der Welle<br />

Wie bereits mithilfe der relativen Festigkeit R F<br />

beschrieben, besitzt<br />

die umformend gefügte RPV infolge der Werkstoffverfestigung<br />

ein größeres Potenzial bei der Übertragungsfähigkeit als die<br />

0<br />

0,0<br />

0,2 0,4 0,6 0,8 1,0<br />

U geo<br />

in mm<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 115

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