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antriebstechnik 10/2017

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

03 Software-in-the-loop Schema<br />

Verhalten der Steuerung und des Antriebreglers<br />

beim Auftreten von denkbaren Systemfehlern<br />

in der Vorschubachse abgesichert<br />

werden. Aufgrund der Vielzahl möglicher<br />

Fehlerfälle und -kombinationen sind<br />

manuelle Tests an realen Achsen zeitaufwendig<br />

und für Fehlerfälle, die beispielsweise zu<br />

Sachschäden führen, gar nicht umsetzbar.<br />

In SimulationX können deshalb an jeder<br />

Modellkomponente Einzelfehler und ihre<br />

Wirkung auf An-/Abtrieb definiert werden.<br />

Der Fehler „Blockade“ eines Bandantriebes<br />

führt z. B. zu einer Winkelgeschwindigkeit<br />

von Null am Abtrieb. Ein Fehler „Bandriss“<br />

verursacht am Abtrieb hingegen<br />

ein Drehmoment von<br />

Null. Diese Fehler einzelner<br />

Komponenten resultieren<br />

allein oder in Kombination<br />

mit weiteren Einzelfehlern,<br />

zu einem Gesamtsystemfehler<br />

wie bspw. „Kein Antriebsmoment<br />

am Schlitten“ oder<br />

„Crash des Schlittens“. Letzterer<br />

Gesamtsystemfehler<br />

tritt bspw. auf, wenn der<br />

Regler des Stellmotors inaktiv<br />

ist, die Bremse versagt,<br />

Gravitation auf die Achse<br />

wirkt, das Getriebe nicht selbst hemmt und<br />

keine Endanschläge vorhanden sind. Eine<br />

derartige Minimalkombination von Einzelfehlern,<br />

die gemeinsam einen Gesamtsystemfehler<br />

auslösen, wird als „Cut Set“ bezeichnet<br />

und entspricht einem Testfall. Die<br />

Eine Kopplung zu dem kommerziellen Steuerungsprogramm<br />

Beckhoff TwinCAT sowie die<br />

Integration von Fehlermodellen für die Steuerungsentwicklung,<br />

ist für die physikalische<br />

Systemsimulation komplett neu.<br />

Christoph Schramm, Applikationsingenieur, ESI ITI GmbH<br />

Die Innovation eines solchen Simulationsmodells besteht<br />

in der Eigenschaft, dass das Vorschubachsenmodell als<br />

vorbereiteter, validierter Modellblock zur Verfügung steht.<br />

Der Anwender braucht das Modell nur noch konfigurieren<br />

und parametrieren. Damit gelingt auch Simulationseinsteigern<br />

effizientes Modellieren, ein sicherer Umgang mit dem<br />

Tool und letztlich eine zuverlässige Ergebnisfindung.<br />

Christian Friedrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter, IWM TU Dresden<br />

SimulationX Fehlerbaumanalyse ermöglicht<br />

es, alle Cut Sets aus den definierten<br />

Einzelfehlern der Systemkomponenten und<br />

Ausgangsabweichungen zu bestimmen und<br />

grafisch als Fehlerbaum darzustellen. Die<br />

entwickelte Modellbibliothek für Vorschubachsen<br />

enthält neben der Definition von<br />

Einzelfehlern auch Elemente welche diese<br />

physikalisch abbilden. Der Fehler „Reibung<br />

zu hoch“ wird bspw. durch ein weiteres,<br />

beliebig zuschaltbares, Reibmoment realisiert.<br />

Damit können aus den Cut Sets Fehlertestfälle<br />

generiert und deren physikalisches<br />

Verhalten simuliert werden. Zusätzlich lassen<br />

sich mithilfe des SimulationX Variantenassistenten<br />

zahlreiche Fehlertestsimulationen<br />

automatisieren. Der Anwender<br />

braucht lediglich das gewünschte Systemverhalten<br />

für die simulierten Fehler festlegen<br />

und abschließend bewerten.<br />

Validiertes Modell,<br />

schnelle Ergebnisse<br />

Es wurde ein neues Bibliothekskonzept<br />

am Beispiel linearer Vorschubachsen für<br />

Werkzeugmaschinen entwickelt. Auf der<br />

Grundlage ersetzbarer Teilmodelle mit spezifischen<br />

Schnittstellen und einem Konfigurationsassistenten,<br />

können mehr als<br />

1 000 mögliche Konfigurationen unterstützt<br />

und in einem übersichtlichen und schnellen<br />

Modell zusammengestellt werden.<br />

Die Innovation eines solchen Simulationsmodells<br />

besteht in der Eigenschaft,<br />

dass das Vorschubachsenmodell als Block<br />

zur Verfügung steht. Der Anwender<br />

braucht das Modell nur noch zu konfigurieren,<br />

das heißt Art und Typ von Antrieb,<br />

Übersetzungsgetriebe und Führung auszuwählen<br />

und es zu parametrieren, sprich<br />

Motorleistung, Reibparameter etc. einzustellen.<br />

Neu ist außerdem die Integration<br />

von Fehlermodellen z. B. für Fälle wie<br />

Zahnradbruch, Antriebsblockade oder<br />

Riemenriss, die insbesondere bei der<br />

Steuerungsentwicklung zum Einsatz kommen<br />

können. Eine derartige Simulation<br />

von Fehlerfällen im Software-in-the-Loop-<br />

Modell durch externe Testumgebungen ist<br />

für physikalische Systemsimulationen komplett<br />

neuartig.<br />

www.simulationx.com<br />

68 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>

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