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antriebstechnik 10/2017

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Eine runde Sache<br />

Wellenerdungsringe als wirksamer Lagerschutz für Elektromotoren<br />

Frequenzumrichter kommen zur<br />

energieeffizienten Regelung von<br />

Wechselstrommotoren in großer<br />

Zahl zum Einsatz. Sie können<br />

jedoch Wellenspannungen<br />

induzieren, die zu einem Lagerund<br />

Motorausfall führen können.<br />

Wellenerdungsringe sind eine<br />

hierzulande noch relativ<br />

unbekannte, aber kostengünstige<br />

Alternative, um Lager vor<br />

elektrischen Schäden zu schützen.<br />

A<br />

lle Hersteller von 3-Phasen-Wechselstrommotoren<br />

haben Motorbaureihen<br />

im Programm, die sich für den Betrieb an<br />

Frequenzumrichtern eignen. Durch die<br />

präzise Drehzahl- und Drehmomentregelung<br />

von Motoren können durch Frequenzumrichter<br />

30 % und mehr an Energiekosten<br />

eingespart werden. Frequenzumrichter sind<br />

jedoch nicht unproblematisch und können<br />

unerwünschte Wellenspannungen induzieren.<br />

Ohne wirksamen Schutz können diese<br />

zu vorzeitigem Lagerausfall und damit zum<br />

Motorversagen führen.<br />

Obwohl die National Electrical Manufacturers<br />

Association (Nema) und andere Institutionen<br />

empfehlen, neue Motoren mit einem<br />

effektiven Lagerschutz zu versehen, ist die<br />

häufigste Ursache für Lagerausfall immer<br />

noch elektrischer Stromdurchgang. Während<br />

Martin Deiss ist Sales Manager Europa bei<br />

Electro Static Technology in Eppingen<br />

die Isolationen nach den neuesten Standards<br />

ausgelegt sind, um die Wicklungen<br />

zu schützen, werden oftmals die Lager vernachlässigt.<br />

Um wirklich für den Frequenzumrichter-Betrieb<br />

geeignet zu sein, sollte<br />

ein Motor zusätzlich einen Lager-Langzeitschutz<br />

haben. Oftmals wird dies nicht genügend<br />

beachtet und teure Ausfallzeiten sind<br />

das Resultat.<br />

Neue Technologie für<br />

elektrischen Lagerschutz<br />

Eine zuverlässige Möglichkeit zur Minimierung<br />

elektrischer Lagerschäden und für<br />

eine erhöhte Zuverlässigkeit Frequenzumrichter-geregelter<br />

Motoren und Systeme<br />

kann in den meisten Fällen der Einsatz<br />

eines Aegis-Wellenerdungsrings darstellen<br />

(kombiniert mit einem isolierten Lager bei<br />

Motoren größer 75–<strong>10</strong>0 kW). Die Produkte<br />

des US-amerikanischen Herstellers werden<br />

in Deutschland durch die Firma Electro<br />

Static Technology vertrieben.<br />

Im Gegensatz zur bisher verwendeten<br />

Technologie zur Wellenerdung mittels<br />

Kohlebürste bietet der Aegis-Wellenerdungsring<br />

eine weit größere Effektivität,<br />

speziell um die hochfrequenten Lagerströme<br />

zu vermeiden. Die Wellenerdungsringe<br />

bestehen aus hochleitfähigen Mikrofasern,<br />

die in einem patentierten Fiberlock-Channel<br />

gesichert sind. Skalierbar<br />

auf jeden Wellendurchmesser umschließen<br />

sie die Welle komplett und bieten<br />

einen niederohmigen Pfad von Welle zu<br />

Gehäuse und leiten so die schädlichen<br />

Ströme sicher ab. Da die Mikrofasern mit<br />

wenig oder keinem Kontakt zur Welle<br />

arbeiten, verschleißen sie nicht wie herkömmliche<br />

Kohlebürsten.<br />

Gefahr von Motorschäden<br />

Schäden an Wicklungen und Lager können<br />

durch sich wiederholende und schnelle Impulse<br />

entstehen, die von einem modernen<br />

Frequenzumrichter an den Motor gegeben<br />

werden. Man beschreibt dieses Phänomen<br />

mit Begriffen wie Oberschwingungsanteil,<br />

parasitäre Kapazität, kapazitive Kopplung,<br />

elektrostatische Aufladung und Gleichtaktspannung.<br />

Unabhängig von der Bezeichnung<br />

können hohe Spannungsspitzen und<br />

schnelle Taktzeiten Schäden z. B. an Isolation<br />

und Lager verursachen.<br />

Ist die Lastimpedanz größer als die<br />

Leitungsimpedanz, wird Strom zum Fre-<br />

70 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>

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