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F+H EXTRA<br />

BVL KONGRESS<br />

DER NESENSCHE LUTHERPOKAL –<br />

EINE ZEITREISE MIT DB SCHENKER<br />

Mit dem Geschäftsbereich Kunstlogistik ist DB<br />

Schenker kompetenter Partner von Museen oder<br />

Organisatoren von Ausstellungen. So auch in<br />

einem aktuellen Projekt, das im Zusammenhang<br />

mit den Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der<br />

Reformation steht.<br />

Ob Martin Luther jemals mit seinen Lippen diesen Trinkbecher<br />

berührte, ist ungewiss. Sicher aber ist, dass er das<br />

prächtige Gefäß seinem Fre<strong>und</strong> Wilhelm Nesen schenkte.<br />

Der Humanist <strong>und</strong> Pädagoge Nesen traf den Reformator<br />

im Jahre 1521 in Frankfurt am Main <strong>und</strong> besuchte ihn anschließend<br />

in Wittenberg. Dort überreichte Luther ihm den Kristallbecher<br />

– solche Pokale stammten aus aufgelösten Klosterschätzen<br />

<strong>und</strong> galten vor allem als Wertanlage.<br />

Nesen brachte den Becher nach Zittau. Bruder Konrad, Bürgermeister<br />

von Zittau, ließ den Becher prächtig versilbern. 260 Jahre<br />

blieb das Prachtstück in der Familie, bis die letzte Erbin den Pokal<br />

der Dresdener Kunstkammer vermachte – <strong>und</strong> damit sind wir fast<br />

bei DB Schenker.<br />

Denn 224 Jahre später – in Deutschland wird der 500. Jahrestag<br />

der Reformation gefeiert – soll der Becher wieder zurück nach<br />

Zittau. Als Leihgabe natürlich nur. Das Grüne Gewölbe stellt ihn<br />

den Städtischen Museen Zittau für die Ausstellung „Ganz anders.<br />

Die Reformation in der Oberlausitz“ zur Verfügung. Und weil die<br />

staatlichen Restauratoren sich um das kostbare Stück sorgen, verlangen<br />

sie, dass ein Kunstlogistiker den Transport des Pokals <strong>und</strong><br />

anderer Kunstschätze übernimmt. Und damit sind wir tatsächlich<br />

bei DB Schenker.<br />

SPEZIELLE BEHÄLTER FÜR DEN TRANSPORT<br />

„Wir haben im Juli den Pokal mit anderen Leihgaben nach Zittau<br />

transportiert“, erzählt Stephan Diesend, der bei der Schenker<br />

Deutschland AG in der Geschäftsstelle Dresden, Messen/Spezialverkehre,<br />

die Kunstlogistik steuert. „Der Pokal wurde dafür in einem<br />

besonderen Behälter bewegt, den wir für solche Fälle vorhalten.<br />

Das Ver- <strong>und</strong> Auspacken allerdings übernahmen die Restauratoren<br />

selber – eine Ausnahme in diesem besonderen Fall.“<br />

Mehrere Dutzend Leihgaben haben Diesend <strong>und</strong> seine Mitarbeiter<br />

nach Zittau gebracht, z. B. historische Gewichte, Holzschnitte,<br />

Gemälde, Kollektenkästen, kleine Skulpturen <strong>und</strong> Schriftwaren aus<br />

dem Görlitzer Kulturhistorischen Museum – sie alle zeigen den Besuchern<br />

bis Anfang des kommenden Jahres, wie die Zittauer die Reformation<br />

erlebten <strong>und</strong> die damalige Welt sahen. Eines allerdings<br />

zeigen die Exponate nicht: Was für ein Aufwand hinter dem Transport<br />

steckt. Denn vor allem die Sicherheit der kostbaren Ausstellungsstücke<br />

ist für die Leihgeber ein Gr<strong>und</strong>, warum sie Transporte<br />

nur besonders erfahrenen Logistikern anvertrauen.<br />

Axel Novak<br />

ist freier<br />

Fachjournalist,<br />

Berlin<br />

DIE REFORMATION IN DER OBERLAUSITZ<br />

Wie erlebten die Zittauer das Jahrh<strong>und</strong>ert der Reformation?<br />

Was glaubten sie? Die Epitaphien, die aus Zittaus Kirchen<br />

erhalten blieben, geben darüber Auskunft. Sie stehen im<br />

Zentrum der Schau zur Reformation in der Oberlausitz. Ein<br />

weiteres Highlight der Ausstellung, die noch bis zum<br />

7. Januar 2018 läuft, ist der Nesensche Luther pokal. Für die<br />

Dauer der Ausstellung wird der Pokal vom Grünen Gewölbe<br />

geliehen. Weitere Informationen zur Ausstellung:<br />

bit.ly/zittauer-epitaphienschatz<br />

Quelle: Große Kreisstadt Zittau<br />

24 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de

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