Beitrittserklärung - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV

Grußwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
verehrte Eltern,
ich freue mich sehr, dass die Freie Universität Berlin in diesem Jahr Gastgeberin des
16. Kongresses des Bundesverbands Legasthenie und Dyskalkulie e.V. ist und möchte
Sie als Gäste unserer Universität herzlich willkommen heißen.
Die Beherrschung der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen ist der Schlüssel für
die Teilhabe an Bildung und damit Grundlage gesellschaftlicher Teilhabe und individueller
Lebensqualität. Ca. 5 % der Weltbevölkerung haben so gravierende Schwierigkeiten bei der
Aneignung und Anwendung dieser Kulturtechniken, dass sie als Legastheniker und Dyskalkuliker
bezeichnet werden. Damit sie die gleichen Chancen haben, an Bildung und Gesellschaft
zu partizipieren, wie andere, die nicht von einer solchen Störung betroffen sind, müssen sie in
besonderer Weise gefördert werden, die Rahmenbedingungen ihres Lernens müssen verändert
und bei ihrer Umwelt ein Bewusstsein für ihre spezifische Situation geschaffen werden.
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie ist eine beispielhafte Institution auf diesem
Gebiet. Er setzt sich mit viel Engagement und Sachverstand für die gesellschaftliche Integration
von Legasthenikern und Dyskalkulikern ein, indem er den wissenschaftlichen Austausch
über die zugrunde liegenden Störungen fördert, von Politik und anderen Verantwortlichen
unermüdlich die Schaffung von Nachteilsausgleichen fordert und nicht zuletzt, vor allem auch
in den Landesverbänden, den betroffenen Eltern und Kindern beratend und unterstützend zur
Seite steht.
Bei der Verwirklichung einer gleichberechtigten Teilhabe von Legasthenikern und Dyskalkulikern
ist der Bundesverband auf starke Partnerinnen und Partner angewiesen. Hierzu
gehören Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Ausbilderinnen und Ausbilder ebenso wie politische
Entscheidungsträger, Bildungsexperten und vor allem die Bildungsinstitutionen Schule
und Hochschule. Letztere tragen in zweierlei Weise Verantwortung für die Herstellung von
gerechten Bildungschancen für Legastheniker und Dyskalkuliker: Zum einen gehört es zu
ihren Aufgaben, die Forschung über die zugrunde liegenden Funktionsstörungen und deren
Behandlungsmöglichkeiten zu fördern, zum anderen sind sie in der Pflicht, in der Institution
selbst diejenigen Voraussetzungen bereitzustellen, die die Betroffenen für ein erfolgreiches
Studium benötigen.
Als Präsident der Freien Universität Berlin gehört es zu meinen besonderen Anliegen, dass
sich unsere Universität im Streben nach gerechten Bildungschancen dieser verantwortungsvollen
Aufgaben annimmt. Ich freue mich deshalb sehr, den 16. Kongress des Bundesverbands
Legasthenie und Dyskalkulie 2008 an der Freien Universität ausrichten zu dürfen. Im
Rahmen dessen bietet sich nationalen und internationalen Akteurinnen und Akteuren in mehr
als 50 Symposien und 30 Workshops Gelegenheit zum fachwissenschaftlichen, praxisgeleiteten
und praxisorientierten Dialog über aktuellste Forschungsergebnisse und Best-Practices.
Ich wünsche dem Kongress einen erfolgreichen Verlauf und Ihnen allen anregende Vorträge
und Diskussionen.
Univ.-Prof. Dr. Dieter Lenzen
Präsident der Freien Universität Berlin
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