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Hansjörg Auer gewährte der RUND-<br />
SCHAU einen Einblick in seine Tagebücher.<br />
RS-Fotos: Bundschuh<br />
störungen, Depressionen, aber auch<br />
Wut geprägt war. Es ist mir gelungen,<br />
diese Schwierigkeiten auch durch<br />
Unterstützung meines Umfeldes zu<br />
meistern, es ist nun doch schon einige<br />
Jahre her, darüber zu schreiben<br />
ist mir nicht leicht gefallen, aber im<br />
Leben macht es keinen Sinn, sich<br />
zu verstellen und etwas aufzubauen,<br />
was man nicht ist.“ Aus dem Kapitel<br />
„Selbstbild“: „Im Abstieg erzürnte<br />
mich diese Diskussion (Anm.: es handelte<br />
sich eher um Belanglosigkeiten)<br />
aber dermaßen, dass ich bloß noch<br />
laut schrie, vor Wut beinahe platzte<br />
und Matthias sich nicht mehr sicher<br />
war, ob er wirklich mit seinem jüngeren<br />
Bruder oder mit dessen Hülle<br />
und einem anderen Inhalt unterwegs<br />
war? Mit einem depressiven menschlichen<br />
Wrack, das sich lediglich von<br />
heute auf morgen hangelt? Das war<br />
wohl der Höhepunkt meiner damaligen<br />
negativen Phase, denn dass es<br />
wieder in die bessere Richtung ging,<br />
bestätigte sich während einer Mondschein-Skitour<br />
zum Felderkogel<br />
wenige Wochen später.“ (Hansjörg<br />
Auer, Südwand, S. 137f)<br />
NILGIRI SÜD. Gerry Fiegl aus<br />
Umhausen, einer der ersten Kletterpartner<br />
und besten Freunde Auers,<br />
kehrte vor zwei Jahren von der Nilgiri-Südwand<br />
in Nepal nicht mehr<br />
in die Heimat zurück. Dem gesundheitlich<br />
schon angeschlagenen Alpinisten<br />
gelang zwar der Gipfelsieg<br />
zusammen mit Alex und Hansjörg,<br />
beim Abstieg stellte sich sogar kurzfristig<br />
eine leichte Besserung seines<br />
Zustandes ein, aber letztlich überlebte<br />
der Ausnahmekletterer Gerry<br />
Fiegl einen Sturz in große Tiefe nicht:<br />
„Ich blickte zurück zu Gerry und sah<br />
ihn am Beginn der Steilstufe. Er kletterte<br />
etwas zu weit links. Sofort pfeife<br />
ich ihn zurück, erkläre ihm, wo die<br />
Griffe sind. Er klettert los und als<br />
sein linkes Bein schon fast das Felsband<br />
berührt, lässt er los. Ich schreie,<br />
sehe ihn reglos fallen, schaue ihm<br />
hinterher. In dem Moment kommt<br />
Alex wieder zu mir und zieht mich<br />
von der Gratkante zurück. Tonlos<br />
sagt er ,Es ist aus‘.“ (Hansjörg Auer,<br />
Südwand, S. 35) Auer gegenüber der<br />
RUNDSCHAU: „Daheim im Ötztal<br />
steht diese Tragödie natürlich immer<br />
im Raum. Ich versuche das Ganze zu<br />
verarbeiten, indem ich über ihn rede,<br />
in meinen Vorträgen auch Bilder<br />
oder Filmausschnitte von ihm zeige.<br />
Ich denke an die schönen Momente<br />
mit ihm zurück, um nicht zu vergessen.“<br />
LESUNG UND FILM AN<br />
EINEM ABEND. Am 11. Dezember,<br />
dem International Mountainday,<br />
um 20 Uhr liest Hansjörg Auer im<br />
Gemeindesaal Mieming aus seinem<br />
Buch „Südwand“. Als Besonderheit<br />
wird an diesem Abend auch der Film<br />
„Still Alive“, Reinhold Messners<br />
Regiedebüt über die dramatische<br />
Rettungsaktion rund um die zwei Tiroler<br />
Bergsteiger Gert Judmaier und<br />
Oswald Ölz am Mount Kenia, gezeigt.<br />
Wir schreiben den 5. September<br />
1970. Gert Judmaier stürzt über<br />
30 Meter in die Tiefe, offener Bruch,<br />
damals ein Todesurteil…In dieser<br />
spektakulären Dokumentation übernehmen<br />
Hansjörg und sein jüngerer<br />
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Bruder Vitus Auer streckenweise die<br />
Rolle der zwei Tiroler Alpinisten aus<br />
den 70er-Jahren.<br />
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RUNDSCHAU Seite 21