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IM KW 48

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Hansjörg Auer gewährte der RUND-<br />

SCHAU einen Einblick in seine Tagebücher.<br />

RS-Fotos: Bundschuh<br />

störungen, Depressionen, aber auch<br />

Wut geprägt war. Es ist mir gelungen,<br />

diese Schwierigkeiten auch durch<br />

Unterstützung meines Umfeldes zu<br />

meistern, es ist nun doch schon einige<br />

Jahre her, darüber zu schreiben<br />

ist mir nicht leicht gefallen, aber im<br />

Leben macht es keinen Sinn, sich<br />

zu verstellen und etwas aufzubauen,<br />

was man nicht ist.“ Aus dem Kapitel<br />

„Selbstbild“: „Im Abstieg erzürnte<br />

mich diese Diskussion (Anm.: es handelte<br />

sich eher um Belanglosigkeiten)<br />

aber dermaßen, dass ich bloß noch<br />

laut schrie, vor Wut beinahe platzte<br />

und Matthias sich nicht mehr sicher<br />

war, ob er wirklich mit seinem jüngeren<br />

Bruder oder mit dessen Hülle<br />

und einem anderen Inhalt unterwegs<br />

war? Mit einem depressiven menschlichen<br />

Wrack, das sich lediglich von<br />

heute auf morgen hangelt? Das war<br />

wohl der Höhepunkt meiner damaligen<br />

negativen Phase, denn dass es<br />

wieder in die bessere Richtung ging,<br />

bestätigte sich während einer Mondschein-Skitour<br />

zum Felderkogel<br />

wenige Wochen später.“ (Hansjörg<br />

Auer, Südwand, S. 137f)<br />

NILGIRI SÜD. Gerry Fiegl aus<br />

Umhausen, einer der ersten Kletterpartner<br />

und besten Freunde Auers,<br />

kehrte vor zwei Jahren von der Nilgiri-Südwand<br />

in Nepal nicht mehr<br />

in die Heimat zurück. Dem gesundheitlich<br />

schon angeschlagenen Alpinisten<br />

gelang zwar der Gipfelsieg<br />

zusammen mit Alex und Hansjörg,<br />

beim Abstieg stellte sich sogar kurzfristig<br />

eine leichte Besserung seines<br />

Zustandes ein, aber letztlich überlebte<br />

der Ausnahmekletterer Gerry<br />

Fiegl einen Sturz in große Tiefe nicht:<br />

„Ich blickte zurück zu Gerry und sah<br />

ihn am Beginn der Steilstufe. Er kletterte<br />

etwas zu weit links. Sofort pfeife<br />

ich ihn zurück, erkläre ihm, wo die<br />

Griffe sind. Er klettert los und als<br />

sein linkes Bein schon fast das Felsband<br />

berührt, lässt er los. Ich schreie,<br />

sehe ihn reglos fallen, schaue ihm<br />

hinterher. In dem Moment kommt<br />

Alex wieder zu mir und zieht mich<br />

von der Gratkante zurück. Tonlos<br />

sagt er ,Es ist aus‘.“ (Hansjörg Auer,<br />

Südwand, S. 35) Auer gegenüber der<br />

RUNDSCHAU: „Daheim im Ötztal<br />

steht diese Tragödie natürlich immer<br />

im Raum. Ich versuche das Ganze zu<br />

verarbeiten, indem ich über ihn rede,<br />

in meinen Vorträgen auch Bilder<br />

oder Filmausschnitte von ihm zeige.<br />

Ich denke an die schönen Momente<br />

mit ihm zurück, um nicht zu vergessen.“<br />

LESUNG UND FILM AN<br />

EINEM ABEND. Am 11. Dezember,<br />

dem International Mountainday,<br />

um 20 Uhr liest Hansjörg Auer im<br />

Gemeindesaal Mieming aus seinem<br />

Buch „Südwand“. Als Besonderheit<br />

wird an diesem Abend auch der Film<br />

„Still Alive“, Reinhold Messners<br />

Regiedebüt über die dramatische<br />

Rettungsaktion rund um die zwei Tiroler<br />

Bergsteiger Gert Judmaier und<br />

Oswald Ölz am Mount Kenia, gezeigt.<br />

Wir schreiben den 5. September<br />

1970. Gert Judmaier stürzt über<br />

30 Meter in die Tiefe, offener Bruch,<br />

damals ein Todesurteil…In dieser<br />

spektakulären Dokumentation übernehmen<br />

Hansjörg und sein jüngerer<br />

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RUNDSCHAU Seite 21

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