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schmerzfreie Achillessehne. „Dann auf<br />
keinen Fall springen, sondern exzentrisch<br />
dehnen“, rät der Experte. Das<br />
heißt: Mit Zehen und Ballen auf eine<br />
Stufe stellen und die Ferse so weit es<br />
geht absenken und wieder hochziehen.<br />
Zur Verbesserung des Effekts auf einem<br />
Bein absenken und mit beiden Füßen<br />
wieder hochziehen. Und das Ganze in<br />
drei Sätzen zu je 15 Wiederholungen.<br />
Wer lange nichts getan hat oder vielleicht<br />
zu viel trainiert hat, sollte ebenfalls<br />
so beginnen. „Denn dann liegen<br />
die Faszien nicht schön geordnet nebeneinander,<br />
sondern sind verworren und<br />
verklebt und gleiten nicht so gut. Da<br />
muss man sie mit der Faszienrolle behandeln.“<br />
Wie erkennt aber der Laie, ob<br />
seine Faszien womöglich verklebt sind?<br />
„Wer beim Ausrollen der Waden mit<br />
einer Faszienrolle Schmerzen stark spürt,<br />
hat sicher verklebte Faszien“, sagt Steinbauer.<br />
Dann sollte man vorsichtig und<br />
gezielt weiter ausrollen, dehnen, bis sich<br />
die Verklebungen lösen und die Sehne<br />
bereit für das Sprungtraining ist.<br />
Sprünge auf einem<br />
Bein. Nur auf dem<br />
Ballen durch die Reifen<br />
springen, danach<br />
Fuß wechseln<br />
Training für alle<br />
Nach zwölf Wochen regelmäßigem<br />
Känguru-Training stellt sich spürbar<br />
ein Erfolg ein. „Der Laufstil wird spritziger,<br />
die Schrittlänge verbessert sich,<br />
der Bodenkontakt wird kürzer – wenn<br />
man bewusst darauf achtet so zu laufen.“<br />
Man wird also auch schneller.<br />
Allerdings: Diese reaktiven Einheiten<br />
ersetzen kein Intervalltraining. „Denn<br />
zum schnellen Laufen gehört auch die<br />
Koordination und die trainierst du eben<br />
nur beim Laufen“, sagt Steinbauer. Auch<br />
das Herz-Kreislauf-System muss dazu<br />
angeregt werden – das fällt beim reaktiven<br />
Training ebenso aus. „Du ersparst<br />
dir auch keine Einheiten im Bereich der<br />
Grundlagenausdauer.“<br />
Eine klare Aussage trifft der Experte<br />
bei der Zielgruppe des reaktiven Trainings:<br />
alle. Also Läufer, die fünf, sechs<br />
Kilometer laufen ebenso wie solche mit<br />
Marathon-Ambitionen. Und dazu nicht<br />
nur Läufer: „Man hat auch bei älteren<br />
und nicht so fitten Personen festgestellt,<br />
dass reaktives Training die Mobilität<br />
deutlich verbessert“, sagt Steinbauer.<br />
Reaktives Training ist also eine zusätzliche<br />
Komponente. Für Läufer, die sich<br />
steigern möchten oder Menschen, die<br />
den Alltag mobiler und stabiler gestalten<br />
möchten. Und es ist das ganze Jahr über<br />
sinnvoll. Wenn man es richtig und in<br />
der passenden Intensität betreibt. Also<br />
maximal jeden zweiten Tag. „Direkt<br />
am Tag nach dem Training braucht die<br />
Sehne Regeneration“, erklärt Steinbauer.<br />
„Optimal ist es, zuerst das reaktive Training<br />
durchzuführen, danach Intervalle<br />
zu laufen und einen Tag Pause einzustreuen.“<br />
Damit hilft man sich beim<br />
Laufen selbst am besten auf die Sprünge.<br />
Dann gibt es vielleicht doch das eine<br />
oder andere Känguru in Austria …<br />
KURT<br />
STEINBAUER<br />
ist Sportwissenschafter,<br />
Leistungsdiagnostiker und<br />
Lauftrainer in Graz und<br />
Deutschlandsberg (St),<br />
bietet Trainingsplanung und<br />
-betreuung an.<br />
www.spiritofsports.at<br />
Fotos: Thomas Polzer, KK<br />
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