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DAS ENDE DES<br />
SYSTEM-KAMPFS<br />
DRUM PRÜFE, WAS SICH<br />
IN DER LOIPE BINDET.<br />
NACH JAHREN DER<br />
ZWEIGLEISIGKEIT KÜN-<br />
DIGT SICH EIN ENDE DES<br />
SYSTEM-DUELLS AN.<br />
ÜBER KURZ ODER LANG<br />
WERDEN ALLE BINDUN-<br />
GEN UND SCHUHE DER<br />
„NEW NORDIC NORM“<br />
ENTSPRECHEN.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Jahrelang schieden sich an einer<br />
dreistelligen Buchstaben-Kombination<br />
die Loipengeister. NNN<br />
oder SNS. „New Nordic Norm“ oder<br />
„Salomon Nordic System“ stehen für<br />
zwei Bindungssysteme bei Langlaufskiern.<br />
Eine Entscheidung in eine<br />
Richtung hatte immer eine Reihe an<br />
Konsequenzen. Durch die unterschiedlichen<br />
Bindungen bedurfte es auch<br />
unterschiedlicher Schuhe. SNS-Schuhe<br />
haben eine Rille in der Sohle und dazu<br />
zwei Metallstege, die in die Bindung<br />
einrasten. Das verleiht dem Skating-Ski<br />
mehr Stabilität, weil die Bindung die<br />
Pendelbewegung beim Rückholen minimiert.<br />
NNN-Schuhe wiederum haben<br />
zwei Rillen in der Sohle, dafür aber<br />
nur einen Metallsteg im Zehenbereich.<br />
Dieses System hat der norwegische Bindungsspezialist<br />
Rottefella erfunden.<br />
Direkter und stabiler<br />
Was die Sache im Lauf der Jahre weiter<br />
verkompliziert hat: Die Skifirmen<br />
haben sich entweder für das eine oder<br />
andere Bindungssystem entschieden.<br />
Also entweder oder. Kompatibilität<br />
Fehlanzeige. Wer also einen Ski X hatte<br />
und einmal ein Modell Y testen wollte,<br />
brauchte immer auch einen anderen<br />
Schuh. „Das hat es auch für die Verleiher<br />
kompliziert gemacht“, erklärt<br />
Christian Simonlehner, Langlauf-Spezialist<br />
von „Ski Willy“ in Ramsau am<br />
Dachstein.<br />
Brauchte, denn jetzt ist das Duell der<br />
Systeme entschieden. Und zwar zugunsten<br />
des NNN-Systems von Rottefella.<br />
„In drei, vier Jahren wird es nur noch<br />
das NNN-System geben“, schätzt Simonlehner<br />
und erklärt die NNN-Vorteile.<br />
„Die Sohlen sind nicht so hoch wie<br />
beim SNS-System. Dadurch ist das Gefühl<br />
direkter, du stehst flacher über dem<br />
Schnee.“ Die breitere Rottefella-Bindungsplatte<br />
trägt ebenfalls zur Stabilität<br />
bei, vor allem ungeübtere Langläufer<br />
kippen damit nicht so leicht auf die<br />
Kante. Salomon übernimmt aber nicht<br />
einfach die Bindungen vom norwegischen<br />
Spezialisten, sondern hat mit dem<br />
Prolink-System ein eigenes Komplettangebot<br />
im Programm. „Sie mussten<br />
reagieren. Zwar sind sie bei den Schuhen<br />
die Nummer 1, die Verkäufe sind aber<br />
zurückgegangen“, sagt Simonlehner.<br />
Auch, weil immer mehr Hersteller auf<br />
Rottefella-Bindungen gesetzt haben.<br />
Und davon profitieren am Ende Skifirmen<br />
beider Seiten. Denn mit Prolink<br />
kann man auch schnell einmal von<br />
einem Atomic-Ski auf ein Fischer- oder<br />
Madshus-Fabrikat umsteigen, ohne sich<br />
gleich einen neuen Schuh besorgen zu<br />
müssen. Damit öffnet sich für Salomon<br />
gerade auf dem Schuhsektor gleich<br />
wieder ein viel breiterer Markt und der<br />
Endverbraucher braucht vor dem Kauf<br />
nicht mehr überlegen, ob sein Schuh<br />
mit dem neuen Ski wohl auch kompatibel<br />
ist.<br />
Foto: Madshus<br />
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