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LÄUFT. März/April 2019

Mehr Gesundheit. Mehr Fitness. Mehr Laufen. Das 100 Seiten starke Magazin von laufen.de heißt jetzt LÄUFT. Und das sind die Themen der zweiten Ausgabe: Das beste Training aller Zeiten – in LÄUFT steht, wie du in vier Wochen fit für den Halbmarathon wirst. Und die Laufstars Arne Gabius und Sabrina Mockenhaupt verraten ihre Trainingsgeheimnisse | Abnehmen: Kann man wirklich mit sogenannten Super Foods die Pfunde schneller purzeln lassen ? Allergien: In LÄUFT. steht, was bei Heuschnupfen und Co. wirklich hilft | Lecker & Gesund: Die besten Grünkohl-Rezepte für einen fitten Start ins Frühjahr | In Form kommen: Ganz einfache Übungen für einen knackigen Po | Mit Hund laufen: Beim Canicross werden Mensch und Tier fit

Mehr Gesundheit. Mehr Fitness. Mehr Laufen. Das 100 Seiten starke Magazin von laufen.de heißt jetzt LÄUFT. Und das sind die Themen der zweiten Ausgabe: Das beste Training aller Zeiten – in LÄUFT steht, wie du in vier Wochen fit für den Halbmarathon wirst. Und die Laufstars Arne Gabius und Sabrina Mockenhaupt verraten ihre Trainingsgeheimnisse | Abnehmen: Kann man wirklich mit sogenannten Super Foods die Pfunde schneller purzeln lassen ? Allergien: In LÄUFT. steht, was bei Heuschnupfen und Co. wirklich hilft | Lecker & Gesund: Die besten Grünkohl-Rezepte für einen fitten Start ins Frühjahr | In Form kommen: Ganz einfache Übungen für einen knackigen Po | Mit Hund laufen: Beim Canicross werden Mensch und Tier fit

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GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

PSYCHISCHER HAKEN<br />

Die Sache mit dem Fitness-Food hat auch einen psychischen<br />

Haken. Forscher aus München und Pennsylvania<br />

haben 2016 den Effekt von Fitness-Deklarierungen auf<br />

Essverhalten und sportliche Aktivität analysiert. Das<br />

Ergebnis: Fitness-Etiketten „sedieren“ das schlechte Gewissen.<br />

Sie erhöhen signifikant die Verzehrmengen und so<br />

die Energieaufnahme – Trainingsmotivation und Energieverbrauch<br />

dagegen sinken!<br />

Im Glauben an hochwertige Inhaltsstoffe und „gesunde<br />

Kalorien“ wird mit höherem Konsum mehr Gesundheit<br />

und effektivere Gewichtsreduktion assoziiert. Der „innere<br />

Schweinehund“ meldet sich: „Wenn ich Fitness esse, muss<br />

ich weniger dafür arbeiten.“ Kurzum: Konsumenten von<br />

„Fitnessprodukten“ neigen dazu, an beiden Stellschrauben<br />

zur Gewichtsjustierung in die falsche Richtung zu<br />

drehen: Sie essen mehr und treiben weniger Sport. Der<br />

Zeiger der Waage geht nach oben.<br />

BESSER „OHNE FLÜGEL“<br />

Bei Energy-Drinks hört der Spaß auf. Der vermeintliche<br />

Leistungsbooster mit Koffein, Taurin, massig Zucker und<br />

unzähligen Zusatzstoffen birgt ernste gesundheitliche<br />

Gefahren. Taurin – ein Abbauprodukt zweier Aminosäuren,<br />

erstmals 1827 aus der Galle kastrierter Stiere<br />

isoliert – stellt der menschliche Körper selbst in genügender<br />

Mengen her, da er es für die Bildung fettverdauender<br />

Gallensäuren benötigt. Es gibt selbst bei leistungssportlicher<br />

Aktivität keinen Mehrbedarf und keine<br />

Belege für eine leistungs- und fettverbrennungssteigernde<br />

Wirkung. Im Gegenteil. Besonders die Kombination<br />

Koffein plus Taurin ist problematisch. Der Koffeingehalt<br />

entspricht mit etwa 80 Milligramm pro 250-Milliliter-Dose<br />

zwar der zugelassenen Obergrenze. Mögliche<br />

Wechselwirkungen von Taurin mit anderen Inhaltsstoffen<br />

» Es ist ein Irrglaube, exorbitant hohe Mikronährstoffgehalte<br />

brächten automatisch Vorteile «<br />

SUPERFOOD ODER SUPERTOXISCH?<br />

Auf dem Markt für Fitness- und Abnehmprodukte sind<br />

auch exotische „Superfoods“ ziemlich angesagt. Als wahre<br />

Wunderwaffen werden sie angepriesen. Die Wahrheit sind<br />

aber katastrophale Ökobilanzen, Mondpreise und – das jedenfalls<br />

haben Analysen von Öko-Test ergeben – oft hoch<br />

mit Mineralöl, Kadmium, Schimmel, Darmbakterien und<br />

Pestiziden belastete Chiasamen, Gojibeeren, Açaipulver<br />

und Co. Von 22 Produkten, von denen 18 das Label „Bio“<br />

für sich in Anspruch nehmen, bekamen 15 wegen extremer<br />

Schadstoffbelastung vernichtende Urteile.<br />

Superfoods werben mit hohen Vitamin-, Mineralien- und<br />

Antioxidantiengehalten für sich und stellen so heimische<br />

Obst- und Gemüsesorten in den Schatten. Als Testimonials<br />

werden Naturvölker oder erschlankte Promis angeführt.<br />

Aber welchen Vorteil zieht der Körper wirklich<br />

aus den Exotica? Keine – so die Ergebnisse mehrerer<br />

Vergleichsstudien, etwa zwischen Chiasamen und heimischen<br />

Leinsamen oder Haferflocken. Es ist ein Irrglaube,<br />

exorbitant hohe Mikronährstoffgehalte brächten automatisch<br />

Vorteile. Unser Organismus kennt und reguliert<br />

seine Bedürfnisse ziemlich gut. Er zieht sich aus der<br />

Nahrung genau die Menge an Vitaminen, Mineralien und<br />

anderen Nährstoffen heraus, die er benötigt – den Rest<br />

muss er ausscheiden, auch wenn er aus teuren Superfoods<br />

stammt. Für die meisten Nährstoffe verfügt unser Körper<br />

über keine oder nur sehr begrenzte Speichermöglichkeiten.<br />

Einzige Ausnahme: Fett. Bei einigen Mikronährstoffen<br />

ist ein Überangebot gefährlich – zum Beispiel bei fettlöslichen<br />

Vitaminen und Eisen. Mit heimischen Produkten<br />

kann jeder seinen Mikronährstoffbedarf auch in Abnehmund<br />

sportlichen Hochleistungsphasen allemal decken.<br />

und Fälle, in denen der Konsum mehrerer Energy-Dosen zu<br />

Herzrasen, Blutdruckanstieg, Kreislaufzusammenbrüchen<br />

und sogar Todesfällen führten, mahnen aber zu höchster<br />

Vorsicht. Nach Berichten britischer Ärzte von Leberschäden<br />

nach mehrwöchigem Konsum von mehr als drei Dosen<br />

täglich im Jahr 2016, fanden kalifornische Wissenschaftler<br />

2017 krankhafte Veränderungen bei der Herzaktivität und<br />

Stunden andauernde Blutdruckerhöhungen. Sensitivitätsverlust<br />

für den eigenen Erschöpfungszustand sowie eine<br />

verstärkte Koffein-Taurin-bedingte Dehydrierung kommen<br />

hinzu. Daher ist die Kombination von Energy-Drink mit<br />

sportlicher Betätigung besonders riskant! Und in Sachen<br />

Gewichtsabnahme sind Energy-Drinks selbst bei intensiver<br />

sportlicher Aktivität Gift. Bis zu 39 Gramm Zucker<br />

stecken in einer 250 Milliliter-Dose.<br />

Die Vermarktung industrieller „Fitness-Nahrung“ erinnert<br />

an das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“: keine<br />

Substanz, aber hoher Preis und Scheinautorität verblenden<br />

die Sinne. Echte Fitness-Lebensmittel kommen ohne<br />

transkontinentale Herkunft, „überirdische“ Nährstoffgehalte<br />

und Zusatzstoffe aus. Regionales Obst und Gemüse,<br />

reine Vollkorn- und Milchprodukte, mageres Fleisch<br />

und Fettfische für die Omega3-Fettsäuren. Wer hier<br />

vernünftig portioniert, wird ohne Hunger trainieren und<br />

ohne spezielles „Fitness-Food“ die besten Erfolgsaussichten<br />

haben – egal, ob er weniger Kilos oder längeren<br />

Atem anstrebt.<br />

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