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Gutachten von Prof. Dr. Astrid Lorenz, Prof. Dr - Landtag ...

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<strong>Astrid</strong> <strong>Lorenz</strong> – Andreas Anter – Werner Reutter - 119 -<br />

In ihrer Vorlage sprach sich die Regierung <strong>von</strong> Ministerpräsident Platzeck für eine<br />

grundlegende Reform aus, die Kommunalverfassung bedürfe „knapp 14 Jahre nach<br />

ihrem Inkrafttreten insbesondere aus den nachfolgenden, übergeordneten Gründen<br />

und Zielen einer systematischen Überarbeitung ():<br />

• Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Kommunen,<br />

• Abbau <strong>von</strong> Reibungsverlusten zwischen Verwaltung und Mandatsträgern sowie<br />

Schaffung klarer Verantwortungsstrukturen,<br />

• Klärung <strong>von</strong> Zuständigkeitsfragen und Beseitigung <strong>von</strong> Rechtsunklarheiten,<br />

• Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements (einschließlich der ehrenamtli-<br />

chen Tätigkeit),<br />

• Erhöhung der Verwaltungseffizienz durch Abbau <strong>von</strong> Normen und Standards<br />

und Verbesserung der Anwenderfreundlichkeit durch Straffung und größere<br />

sprachliche und inhaltliche Klarheit.“ 431<br />

Zur Umsetzung ihrer Reformziele schlug die Regierung die Zusammenführung <strong>von</strong><br />

Gemeinde-, Landkreis- und Amtsordnung vor, wobei die Gesamtnovellierung auf den<br />

folgenden drei Säulen beruhen sollte:<br />

„ 1. Reform des allgemeinen äußeren und inneren Kommunalverfassungsrechts,<br />

2. Neuordnung des Gemeindewirtschaftsrechtes und<br />

3. Einführung eines neuen kommunalen Rechnungssystems einschließlich der<br />

daraus resultierenden Änderungen in der örtlichen und überörtlichen Rech-<br />

nungsprüfung.“ 432<br />

Eine zentrale Neuerung, die für die vorliegende Studie <strong>von</strong> besonderer Bedeutung ist,<br />

betraf die Direktwahl der Landräte; dieser Punkt war zwischen den Koalitionsparteien<br />

so stark umstritten, dass sich die Entscheidung darüber „zu einem Prestigekampf“ 433<br />

entwickelte: Die Sozialdemokraten standen einer Direktwahl reserviert gegenüber, weil<br />

sie befürchteten, im Vergleich zum bis dahin praktizierten Verfahren einer Wahl durch<br />

die häufig <strong>von</strong> SPD und Die Linke dominierten Kreistage Posten zu verlieren, während<br />

sich CDU und FDP in einigen Regionen Chancen auf den Gewinn <strong>von</strong> Landräten aus-<br />

rechneten. Letztlich einigten sich die Regierungsparteien bei einer Tagung des Koaliti-<br />

onsausschusses im Juli 2007 auf einen Kompromiss, der eine Direktwahl erst ab Ja-<br />

431 LT-<strong>Dr</strong>s. 4/5056, S. 1.<br />

432 LT-<strong>Dr</strong>s. 4/5056, S. 4.<br />

433 Göldner, Igor: Direkt oder indirekt. SPD und CDU streiten um die Landräte-Wahlen: Nur einer kann gewinnen, in:<br />

Märkische Allgemeine Zeitung vom 28.06.2007.

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