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Gutachten von Prof. Dr. Astrid Lorenz, Prof. Dr - Landtag ...

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<strong>Astrid</strong> <strong>Lorenz</strong> – Andreas Anter – Werner Reutter - 32 -<br />

Wie erwähnt, die Brandenburger Abgeordneten üben ihr Mandat in der gleichen Weise<br />

aus wie ihre Kollegen und Kolleginnen aus Ost- und Westdeutschland. Lediglich in<br />

zweierlei Hinsicht weichen ihre Angaben <strong>von</strong> denjenigen der anderen Befragten ab:<br />

beim Zeitanteil, den Brandenburger Abgeordnete im Plenum und in Ausschüssen zu-<br />

bringen. Dies weicht nicht nur deutlich <strong>von</strong> anderen untersuchten <strong>Landtag</strong>en ab, son-<br />

dern widerspricht auch allen einschlägigen Untersuchungen und der grundsätzlich hö-<br />

heren Wichtigkeit, die Brandenburger Abgeordneten der Arbeit in Ausschüssen ein-<br />

räumen. 101 Giegerich führt diese Befunde darauf zurück, dass „ausschließlich Funkti-<br />

onsträger, und zwar nahezu alle mit hohen Positionen innerhalb der Fraktionen, an der<br />

Erhebung teilgenommen haben. Da es zum Teil ihre Aufgabe ist, die Fraktion im Ple-<br />

num zusammenzuhalten, ergibt sich die hohe Belastung für Plenarsitzungen.“ 102 Au-<br />

ßerdem bestehe ein Zusammenhang zwischen Plenum und Ausschüssen: Je mehr ein<br />

Abgeordneter im Plenum arbeite, desto weniger sei er in den Ausschüssen. Doch un-<br />

beschadet solcher Unterschiede lässt sich das Tätigkeitsprofil der Brandenburger Ab-<br />

geordneten ohne Weiteres mit demjenigen anderer Parlamentarier vergleichen.<br />

Tabelle 7: Zeitpunkt des Parteibeitritts der Abgeordneten der 1. Wahlperiode a)<br />

1950-1959 1960-1969 1970-1979 1980-1988 1989 1990 Gesamt<br />

SPD bzw. SDP ‒ ‒ ‒ ‒ 14 22 36<br />

CDU und Vorgänger 3 5<br />

b)<br />

5 10 1 3 27<br />

- da<strong>von</strong>: CDU 1 4<br />

b)<br />

5 8 ‒ 3 21<br />

DBD 2 1 ‒ 2 ‒ ‒ 5<br />

DA ‒ ‒ ‒ ‒ 1 ‒ 1<br />

PDS bzw. SED c) 2 4 4 1 ‒ ‒ 11<br />

FDP und Vorgänger ‒ 2 2 1 ‒ 1 6<br />

- da<strong>von</strong>: NDPD ‒ ‒ ‒ 1 ‒ ‒ 1<br />

LDPD ‒ 2 2 ‒ ‒ ‒ 4<br />

Bündnis 90 ‒ ‒ ‒ ‒ ‒<br />

d)<br />

(6) 6<br />

Insgesamt 5 11 11 12 15 32 86<br />

a) Stand: Beginn der Wahlperiode; b) die Zuordnung eines CDU-Abgeordneten ist unsicher, da er im Handbuch kein<br />

Beitrittsjahr angegeben hat. Da er jedoch 1980 bereits 2. Sekretär eines Kreisverbandes wurde, ist ein Beitritt spätestens<br />

in den 1970er Jahren wahrscheinlich; er wurde deshalb dieser Gruppe zugeordnet; c) der Fraktion PDS-LL gehörten<br />

zwei parteilose Mitglieder an; d) das Bündnis 90 Brandenburg bestand zum Zeitpunkt der Wahl als reine Listenverbindung<br />

und gründete sich erst im September 1991 als Partei.<br />

Quelle: Lübker/Schüttemeyer 2012: 189:; Zusammenstellung nach den amtlichen Handbüchern des <strong>Landtag</strong>es.<br />

Dieselbe Schlussfolgerung gilt für die Rekrutierungsmuster und die parlamentarischen<br />

Karriereverläufe der Abgeordneten. Auch hier hat sich die Brandenburger Entwicklung<br />

derjenigen in den alten Bundesländern angeglichen. 103 Bemerkenswert ist dabei zuerst,<br />

101 So gaben 1999 <strong>von</strong> 58 Befragten 52 an, dass sie die Ausschussarbeit für „sehr“ oder „außerordentlich wichtig“<br />

hielten, die Arbeit im Plenum hielten <strong>von</strong> 56 Abgeordneten 18 für „sehr“ und 14 für „außerordentlich wichtig“;<br />

Kolkmann 1999: 93 und 101.<br />

102 Giegerich 1999: 115f.<br />

103 Für das Weitere vgl. Schüttemeyer/Lübker 2012:

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