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Gutachten von Prof. Dr. Astrid Lorenz, Prof. Dr - Landtag ...

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<strong>Astrid</strong> <strong>Lorenz</strong> – Andreas Anter – Werner Reutter - 34 -<br />

das Risiko einer Direktkandidatur in einem Wahlkreis durch einen vorderen Platz auf<br />

der Parteiliste zu minimieren. Auch in Brandenburg stieg der Anteil der Direktkandida-<br />

ten, die einen der ersten 25 Listenplätze ihrer jeweiligen Partei innehatten, <strong>von</strong> knapp<br />

einem <strong>Dr</strong>ittel (1990) innerhalb <strong>von</strong> vier Jahren auf 81 Prozent (1994). Ein weiterer As-<br />

pekt der Verstetigung <strong>von</strong> Karriereverläufen besteht darin, dass Mandatsinhaber häufig<br />

erneut kandidieren. Das ließ sich auch in Brandenburg beobachten. Hier stieg der An-<br />

teil der Abgeordneten, die einen der ersten 25 Listenplätze erhalten hatten und bei<br />

einer zweiten Wahl erneut kandidierten, <strong>von</strong> 37 Prozent (1994) auf 63 Prozent (1999).<br />

Und in einer Umfrage 2003/04 gaben 71 Prozent an, auf jeden Fall erneut für das<br />

Brandenburger Parlament kandidieren zu wollen; in anderen Bundesländern waren<br />

dies zwischen 40 Prozent (Berlin) und 78 Prozent (Saarland). 108 Dabei dürfte in Bran-<br />

denburg die Chance, wiedergewählt zu werden, durchaus so hoch sein wie in den alten<br />

Bundesländern. So wurden in Nordrhein-Westfalen in den ersten sechs Wahlperioden<br />

„lediglich“ zwischen 51,4 und 70,1 Prozent der Abgeordneten wiedergewählt. 109<br />

Tabelle 8: Neuparlamentarier und Verweildauer (in Wahlperioden) in ausgewählten<br />

Landesparlamenten<br />

(WP) Neuparlamentarier<br />

Abgeordnete<br />

mit 2<br />

Wahlperioden<br />

Abgeordnete<br />

mit 3<br />

Wahlperioden<br />

Abgeordnete<br />

mit 4<br />

Wahlperioden<br />

Abgeordnete<br />

mit 5 und mehr<br />

Wahlperioden<br />

Gesamt<br />

Abs. (%) Abs. (%) Abs. (%) Abs. (%) Abs. (%) Abs.<br />

BB (5.) 34 (38,6) 24 (27,3) 16 (18,2) 9 (10,2) 5 (5,7) 88<br />

MV (4.) 29 (40,8) 16 (22,5) 12 (16,9) 14 (19,7) - - 71<br />

Zum Vergleich<br />

BW (14.) 45 (32,6) 40 (29,0) 27 (19,6) 15 (10,9) 11 (8,0) 138<br />

BER (16.) 61 (40,9) 44 (22,1) 19 (12,8) 20 (13,4) 16 (10,8) 149<br />

HH (18.) 58 (47,9) 21 (17,4) 24 (19,8) 9 (7,4) 9 (7,4) 121<br />

SLD (12.) 21 (41,2) 11 (21,6) 10 (19,6) 7 (13,7) 2 (3,9) 51<br />

Quelle: <strong>Landtag</strong> Brandenburg 2012: Reutter 2008: 143.<br />

Dementsprechend hat sich die Verweildauer der Abgeordneten entwickelt. Durch-<br />

schnittlich verbringt ein Parlamentarier in Brandenburg 2,1 Wahlperioden im <strong>Landtag</strong>,<br />

wobei zu Beginn der 5. Wahlperiode <strong>von</strong> den insgesamt 88 Abgeordneten: 5 bereits<br />

seit 1990 dem <strong>Landtag</strong> angehörten (5,7 Prozent), 9 seit 1994 (10,2 Prozent), 16 seit<br />

1999 (18,2 Prozent), 24 seit 2004 (27,3 Prozent) sowie 34 seit 2009 (38,6 Prozent).<br />

Damit ist der Brandenburger <strong>Landtag</strong> dem in den alten Bundesländern dominierenden<br />

108 Best et al. 2006a: 17 (Saarland und Sachsen); für Saarland eigene Berechnungen.<br />

109 Dierl et al. 1982: 1327.

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