Gutachten von Prof. Dr. Astrid Lorenz, Prof. Dr - Landtag ...
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<strong>Astrid</strong> <strong>Lorenz</strong> – Andreas Anter – Werner Reutter - 50 -<br />
wegs zwingend. Denn anders als im Bundestag und in wenigen anderen Landesparla-<br />
menten können im <strong>Landtag</strong> Brandenburg nicht nur die üblichen Initiatoren (Fraktionen,<br />
Regierung und „das Volk“) Gesetzentwürfe in den <strong>Landtag</strong> einbringen, sondern auch<br />
einzelne Abgeordnete, der Präsident, das Präsidium sowie Ausschüsse. In der Verfas-<br />
sungswirklichkeit wurde <strong>von</strong> diesen Möglichkeiten bisher jedoch kaum Gebrauch ge-<br />
macht, und dies gilt auch für die erste Wahlperiode. In der ersten Wahlperiode wurden<br />
insgesamt nur 13 Gesetzentwürfe <strong>von</strong> einzelnen Abgeordneten eingebracht, dies wa-<br />
ren 5,1 Prozent aller Entwürfe. Angenommen wurden da<strong>von</strong> 7, d.h. 3,4 Prozent aller<br />
verabschiedeten Gesetze gingen auf Initiativen einzelner Abgeordneter zurück.<br />
Tabelle 14: Gesetzentwürfe <strong>von</strong> Abgeordneten in der 1. Wahlperiode<br />
Gegenstand Entwurf Nr. (vom) Anzahl<br />
insgesamt<br />
Beteiligte Abgeordnete<br />
aus Regierungsfraktionen<br />
aus Oppositionsfraktionen<br />
Vertretene<br />
Fraktionen<br />
Gesetz<br />
vom<br />
1. Abfallgesetz 3161 (28.6.1994) 6 5 1 3 13.7.1994<br />
2. Wahlkampfkosten 2895 (11.4.1994) 8 6 2 5 4.7.1994<br />
3. Wahlprüfung 2894 (11.4.1994) 8 6 2 5 3.6.1994<br />
4.<br />
Verfassungs-<br />
konformität<br />
2893 (11.4.1994) 7 5 2 4 4.7.1994<br />
5. Kreisordnung 2737 (26.01.1994 9 4 4<br />
(+ 1 fraktionsloser)<br />
5 14.2.1994<br />
6. Verwaltungsgericht 2518 (1.12.1993) 8 5 3 5 21.12.1993<br />
7. Sorben 2320 (21.9.1993) 3 - 2 2 Ablehnung<br />
8.<br />
9.<br />
Personalvertretungs-<br />
gesetz<br />
Landesrechnungshofgesetz<br />
- Änderung<br />
2008 (25.5.1993) 8 6 2 5 28.5.1993<br />
1911 (21.4.1993) 10 6 4 5 8.7.1993<br />
10. Spielbank 1489 (8.12.1992) 5 - 5 1 Ablehnung<br />
11. Volksabstimmung 543 (27.11.1991) 4 3 1 3 31.3.1992<br />
12. Schulgesetz 509 (18.11.1991) 4 4 - 2 20.12.1991<br />
13. Landesverfassung 371 (16.9.1991) 6 4 2 3 29.10.1991<br />
Quelle: eigene Zusammenstellung; Parlamentsdokumentation<br />
Diese Initiativen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus.<br />
• Jeder Antrag wurde <strong>von</strong> mehreren Abgeordneten eingereicht; mindestens beteiligt<br />
waren 3 (Thema: Sorben) und höchstens 10 (Thema Landesrechnungshof); es gab<br />
also keinen Antrag eines einzelnen Abgeordneten.<br />
• Die Abgeordneten gehörten stets mehreren Fraktionen an; das deutet darauf hin,<br />
dass es nicht darum ging, dass eine Minderheit in einer Fraktion ihr Vorhaben ge-<br />
gen die Mehrheit durchzusetzen versuchte. Vielmehr waren jeweils fraktionsüber-<br />
greifende Abstimmungsprozesse notwendig.