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PDF-Download - Die Duisburger Philharmoniker

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Musikpreis der Stadt Duisburg 2009:<br />

Alfred Brendel<br />

In Verbindung mit der<br />

„Psychologie des Herzens“ – so charakterisiert der Musikjournalist Joachim Kaiser die großartige<br />

Klavierkunst Alfred Brendels, in der sich Intellekt und Intuition auf einzigartige Weise verbinden. Der<br />

österreichische Pianist, Essayist und Lyriker erhält den Musikpreis der Stadt Duisburg 2009.<br />

Foto: Philips und Benjamin Ealovega<br />

Ein leicht skurriles Gedankenspiel stellte im März 2009 die Frankfurter Allgemeine Zeitung an:<br />

„Welch inspirierende musikalische Analysen hätte man von Alfred Brendel als Professor für Musikwissenschaft<br />

in Harvard erwarten können, wäre er nicht bis vor kurzem doch viel lieber als Pianist<br />

in den Konzertsälen der Welt unterwegs gewesen.“<br />

Nun wird sich kein Musikfreund ernsthaft wünschen, dass Alfred Brendel einen anderen Lebensweg<br />

eingeschlagen hätte als den, der ihn zu einem der größten Interpreten klassischer Musik im<br />

20. Jahrhundert gemacht hat. Aber ganz so abwegig ist die Spekulation trotzdem nicht. Schließlich<br />

kennt man Alfred Brendel nicht nur als bezwingenden und überwältigenden Klangredner am Klavier,<br />

er hat auch stets die „Musik beim Wort genommen“ – so der Titel eines seiner erfolgreichsten<br />

Bücher. Der unbestechliche Sinn für Pointen und Nuancen, die Fähigkeit, in der kleinsten Geste<br />

das Große und Ganze zu erfassen, prägen sein Spiel ebenso wie sein umfangreiches literarisches<br />

Werk.<br />

Alfred Brendel entstammt einer österreichisch-deutsch-italienisch-slawischen Familie. Er kommt<br />

1931 im mährischen Wiesenberg zur Welt, studiert Klavier, Komposition und Dirigieren in Zagreb<br />

und Graz und beschließt seine Klavierstudien bei Edwin Fischer. Brendels internationale Karriere<br />

beginnt 1949 mit einem Preis beim renommierten Busoni-Wettbewerb in Bozen. Als Interpret der<br />

Wiener Klassiker erlangt er Weltruhm; er rehabilitiert die lange vernachlässigten Klaviersonaten<br />

Franz Schuberts, indem er „einen Sonatenkosmos in einen Schicksalszusammenhang umdeutet“<br />

(Joachim Kaiser).<br />

Aber Alfred Brendel ist nicht nur ein subtiler pianistischer Poet, ein überlegener Architekt musikalischer<br />

Struktur, er ist auch – was gelegentlich übersehen wird – ein hinreißend vitaler Virtuose,<br />

der Liszts h-Moll-Sonate oder Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ zu eindrucksvoll<br />

aufragenden Klangfresken formt.<br />

Über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg hat Alfred Brendel auf den bedeutendsten Podien der Welt<br />

Triumphe gefeiert, als er im Dezember 2008 seine aktive Pianistenlaufbahn beendet. Nicht erst<br />

seitdem widmet er sich mit großem Erfolg seiner literarischen Tätigkeit, schreibt Essays und<br />

Gedichte, deren sprachliche Eleganz und hintergründiger Humor weit über die musikalische Welt<br />

hinaus für Begeisterung sorgen.<br />

Preisverleihung durch den<br />

Oberbürgermeister der Stadt Duisburg<br />

So 13. Dezember 2009, 11.00 Uhr<br />

Wilhelm Lehmbruck Museum<br />

Interessierte Musikfreunde sind herzlich eingeladen!<br />

Kostenlose Eintrittskarten nach Verfügbarkeit ab<br />

23. November im Sevicebüro im Theater Duisburg<br />

101<br />

Der <strong>Duisburger</strong> Musikpreis wurde erstmals 1990 verliehen.<br />

Er gilt herausragenden Leistungen im Bereich<br />

der Musik und des Musiktheaters. Das Preisgeld in Höhe<br />

von 15.000 EUR bringt die Köhler-Osbahr-Stiftung ein. In<br />

den vergangenen Jahren wurden bedeutende Komponisten<br />

wie Wolfgang Rihm, Hans Werner Henze, Krzysztof<br />

Penderecki, Gerhard Stäbler und Tan Dun ausgezeichnet.<br />

Auch große Interpreten wie Lord Yehudi Menuhin,<br />

Frank Peter Zimmermann, Michael Gielen und <strong>Die</strong>trich<br />

Fischer-<strong>Die</strong>skau zählen zu den Preisträgern, ebenso<br />

die Opernregisseure Kurt Horres und Christof Loy sowie<br />

die Choreographen Hans van Manen und Pina Bausch.<br />

Mit Alt-Oberbürgermeister Josef Krings und Anne Liese<br />

Henle wurden außerdem Personen geehrt, die sich in<br />

besonderer Weise um das <strong>Duisburger</strong> Musikleben verdient<br />

gemacht haben.

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