forschungsprogramm optische technologien - Baden-Württemberg ...
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16<br />
Wissenschaft & Forschung<br />
[2001]<br />
Projekt:<br />
Motivation und Ziel<br />
Für die Inspektion kleiner Hohlräume stehen für die Medizin<br />
und Technik heute eine Vielzahl von Endoskopen zur Verfügung.<br />
Die kleinsten flexiblen Bildleiter erreichen Durchmesser von<br />
unter 0,5 mm, Mini-Endoskope mit Arbeitskanal sind mit<br />
Außendurchmessern von etwa 2 mm erhältlich. Die Arbeitskanäle<br />
können Lichtleiter aufnehmen, so dass die Hohlräume<br />
nicht nur betrachtet, sondern auch z.B. mit Laserstrahlung<br />
bearbeitet werden können. Für die Zukunft ist davon auszugehen,<br />
dass<br />
Ausschreibung 2001: Design <strong>optische</strong>r Systeme<br />
Mikro<strong>optische</strong> scannende Laserstrahl-<br />
Führungssysteme für endoluminale Anwendungen<br />
Institut für Laser<strong>technologien</strong> in der Medizin und Meßtechnik (ILM) an der Universität Ulm<br />
a) die zu untersuchenden und zu bearbeiteten<br />
Hohlräume immer kleiner werden und<br />
b) eine zunehmende Automatisierung die visuelle<br />
Inspektion zum Teil ablösen und daher eine vollständige<br />
Bildaufnahme unnötig sein wird.<br />
Um diesen zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, ist<br />
es Ziel des Projekts, ein <strong>optische</strong>s System zu entwickeln, welches<br />
das Vordringen in noch kleinere Dimesionen erlaubt und<br />
die automatisierte Bearbeitung unterstützt.<br />
Idee und Konzept<br />
Die am ILM entwickelte Grundidee ist es, Hohlräume mit nur<br />
einem einzelnen Lichtleiter variabel zu bestrahlen und/oder im<br />
Hohlraum (re-) emittiertes Licht winkelaufgelöst zu detektieren.<br />
Die Detektion des Lichts aus dem Hohlraum, z.B. Fluoreszenzstrahlung<br />
oder rückgestreutes Licht, erlaubt eine richtungsselektive<br />
Abrasterung des Hohlraums zur Diagnostik.<br />
Abb. 1: Abstrahlungsmuster, die mit<br />
zylinderförmigen Fasern erzeugt werden<br />
können. Der Ringdurchmesser<br />
steigt mit zunehmendem Einkoppelwinkel<br />
an, dünnere Lichtleiter führen<br />
zu schmaleren Ringen<br />
(oben: = 500 µm Simulation,<br />
unten: = 200 µm Messung).<br />
Wenn diese zur Regelung der Bearbeitung bzw. Therapie als<br />
Feedback genutzt werden kann, ist eine automatisierte<br />
Behandlung ohne visuelle Kontrolle möglich. Durch die<br />
Benutzung einer einzigen Faser für die Bestrahlung und die<br />
Rückführung <strong>optische</strong>r Feedback-Signale sind prinzipiell sehr<br />
kleine Baugrößen möglich. Die "Faser-Scanner" können sowohl<br />
alternativ zu als auch in Verbindung mit Endoskopen zur flexiblen<br />
Beleuchtung, Diagnostik oder Bearbeitung eingesetzt werden.<br />
Forschung und Realisierung<br />
Der gewählte <strong>optische</strong> Ansatz besteht darin, durch eine gezielte<br />
Variation des Einkoppelwinkels in einen Lichtleiter eine<br />
Variation des Auskoppelwinkels zu erreichen. Der gewünschte<br />
auskoppelseitige Winkelbereich und die Auflösung werden<br />
durch den Bereich und die Rasterung des Einkoppelwinkels<br />
sowie durch das Lichtleiter-Design bestimmt. Um die Grundlage<br />
für möglichst viele Anwendungen zu legen, wurden<br />
zunächst alle relevanten Abhängigkeiten der Übertragung<br />
quantifiziert. Neben Faktoren wie Länge, Querschnitt und<br />
Material des Lichtleiters wurden auch spezielle Modifikationen<br />
der Faserenden, wie Anschrägungen oder Taper untersucht.<br />
Beispielhaft sind in Abb. 1 Beleuchtungsmuster von zylinderförmigen<br />
Fasern zu sehen. Je nach Einkoppelwinkel kann die<br />
Abstrahlung zwischen einem wenig divergenten axialen<br />
Bündel bis zu ringförmigen Verteilungen variiert werden. Die<br />
Abb. 2 zeigt die Konstruktion eines Scan-Handstücks für die<br />
Zahnmedizin unter Verwendung einer Faser mit rechteckigem<br />
Querschnitt. Die Strahlung eines Er:YAG-Lasers wird über eine