forschungsprogramm optische technologien - Baden-Württemberg ...
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34<br />
Wissenschaft & Forschung<br />
[2002]<br />
Projekt:<br />
Ausschreibung 2002: Aktive Optik<br />
Viele Anwendungen der Optik wie z.B. Laser-Scanner, Kameras<br />
oder Abstandssensoren erfordern eine schnelle, variable<br />
Fokussierung. Häufig ist der Stellmechanismus komplex und<br />
verteuert daher das optoelektronische System signifikant. Ziel<br />
des am Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg<br />
laufenden Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines<br />
variablen <strong>optische</strong>n Hohlspiegels, der elektromechanisch in seiner<br />
Brennweite verändert werden kann. Dabei soll der Spiegel<br />
mit kostengünstigen Massenprozessen aus Kunststoffen hergestellt<br />
werden. Grundidee ist, eine Reflektorschale durch eine<br />
zentrale Kraft auszulenken und so das Strahlenbündel zu fokussieren.<br />
Bisher verwendete, einfache Kunststoffspiegel weichen<br />
jedoch von der idealen Form ab und erzeugen dadurch einen zu<br />
großen Brennpunkt. Um einen scharfen Fokus zu erhalten, wird<br />
die Geometrie der Schale so gestaltet, dass sich immer die ideale<br />
Form eines Parabolspiegels ergibt, Abb. 1. Der Spiegel ist verformbar<br />
und weist eine definierte Biegelinie auf, wenn er durch<br />
elektromechanisch erzeugte Kräfte ausgelenkt wird.<br />
Das durchgeführte Vorhaben gliedert sich in die vier Arbeitspakete<br />
Spiegelkonstruktion und Auslegung, Kunststoff-Technik,<br />
Aktor-Integration und messtechnische Charakterisierung.<br />
Abb. 1: Aufbau des Spiegels variabler<br />
Brennweite zur Fokussierung von<br />
Laserstrahlen.<br />
Integrations- und Präzisions<strong>technologien</strong> für<br />
aktive <strong>optische</strong> Spiegelelemente<br />
Institut für Mikrosystemtechnik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />
Der erste Schritt hat die Konstruktion eines Bauteiles zum Ziel,<br />
welches eine definierte Verformung und definiertes strahlen<strong>optische</strong>s<br />
Verhalten aufweist. Dazu kann mit den Methoden<br />
der Automatisierten Design-Optimierung die ideale Form für<br />
das Bauteil gefunden werden. Aus diesem Grund wurde im<br />
Rahmen des Projektes zunächst ein neues Optimierungsverfahren<br />
entwickelt, welches bei der Simulation die physikalischen<br />
Domänen der Strahlenoptik, der Wellenoptik, der Mechanik und<br />
der Elektromagnetik umfasst und automatisiert abläuft. Dabei<br />
wird die Geometrie mit dem Programm „OPTIME“ systematisch<br />
so lange variiert, bis die Simulationen eine Toleranzschwelle des<br />
Fehlers der erwünschten Verformung unterschreiten. Auf diese<br />
Weise wird die Dicke über den Spiegelradius so bemessen, dass<br />
sich die Spiegelschale unter jeder Ansteuerkraft zu einer Parabel<br />
verformt. Durch die Erweiterung der Dickenanpassung um<br />
den Umfang konnte auch eine Form entwickelt werden, die<br />
besonders für schrägen Lichteinfall geeignet ist. Neben der<br />
Optimierung der Schichtdickenverteilung durch Simulation<br />
wurden auch analytische Lösungen untersucht. Der Vergleich<br />
zeigte die Konsistenz beider Methoden, für praxisrelevante<br />
komplexe Bedingungen ist aber die Optimierung auf Basis der<br />
Finite-Elemente-Simulation wesentlich vielseitiger.