SVR Gutachten 2018 Sektorenübergreifende Versorgung der Notfallversorgung
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nal erheblich, doch hat es in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n in den letzten Jahren konträre Entwicklungen<br />
gegeben. So hat die Krankenhaushäufigkeit <strong>der</strong> Diagnose M51 zwischen 2007/2008<br />
und 2014/2015 in Hessen mit 19 % am stärksten zugenommen, gefolgt von 11 % in Nordrhein‐Westfalen<br />
und Sachsen. Gleichzeitig ist die Krankenhaushäufigkeit aber auch in sieben<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n gesunken. Am auffälligsten waren die Rückgänge in Bremen –22 %, in Hamburg<br />
–14 % und in Schleswig‐Holstein –12 %. Die Durchschnittssteigerung betrug damit nur<br />
3 % und ist damit deutlich geringer als bei den Diagnosen M54 und M48.<br />
1122. In <strong>der</strong> Gesamtschau können bevölkerungsspezifische Aspekte wie z. B. Alter,<br />
Geschlecht und berufsbedingte Schädigungen diese regionale Variabilität nicht erklären. Neben<br />
einer angebotsinduzierten stationären Leistungsausweitung müssen auch die Leistungsangebote<br />
im ambulanten Sektor <strong>der</strong> jeweiligen Region betrachtet werden.<br />
15.3.1.2 Diagnosen und Vorbehandlungen von stationär aufgenommenen Patienten<br />
1123. Patienten, die aufgrund ihrer Rückenschmerzen im Krankenhaus behandelt wurden,<br />
sind in hohem Maße und oft bereits über mehrere Jahre in ambulanter Behandlung BARMER<br />
GEK 2015. So ergab eine Auswertung <strong>der</strong> BARMER GEK, dass 51,2 % <strong>der</strong> im Jahr 2013<br />
vollstationär aufgenommenen Patienten mit <strong>der</strong> Diagnose M54 „Rückenschmerzen“, 38,9 %<br />
<strong>der</strong> Patienten mit <strong>der</strong> Diagnose M51 „Sonstige Bandscheibenschäden“ sowie 61,1 % <strong>der</strong><br />
Patienten mit <strong>der</strong> Diagnose M48 „Sonstige Spondylopathien“ in den vier Quartalen vor dem<br />
Krankenhausaufenthalt durchgängig eine ambulante Diagnose von Krankheiten <strong>der</strong> Wirbelsäule<br />
und des Rückens M40‐M54 aufgewiesen hatten. Ein Fünftel <strong>der</strong> Patienten mit <strong>der</strong> Diagnose<br />
M54, ein Zehntel <strong>der</strong> Patienten mit <strong>der</strong> Diagnose M51 und fast ein Viertel <strong>der</strong> Patienten mit <strong>der</strong><br />
Diagnose M48 wiesen diese sogar in den vorausgegangenen sieben Jahren auf 314 BARMER GEK<br />
2015.<br />
1124. Abbildung 15‐18 zeigt den Anteil von Patienten, bei denen innerhalb eines Jahres vor<br />
dem Krankenhausaufenthalt eine bildgebende Diagnostik durchgeführt wurde BARMER GEK<br />
2015. Interpretiert man die Abbildung umgekehrt, so bedeutet dies, dass 16,1 % <strong>der</strong> Patienten<br />
mit <strong>der</strong> Diagnose M48, 25,7 % <strong>der</strong> Patienten mit <strong>der</strong> Diagnose M51 und sogar 40,5 % <strong>der</strong> Patienten<br />
mit <strong>der</strong> Diagnose M54 vollstationär aufgenommen wurden, ohne dass im Jahr vor <strong>der</strong> Aufnahme<br />
eine bildgebende Diagnostik mittels Röntgen, CT o<strong>der</strong> MRT erfolgt war. Dies kann allerdings<br />
auch darauf beruhen, dass vor mehr als einem Jahr eine Bildgebung erfolgte.<br />
314 Es gilt zu berücksichtigen, dass es sich um eine sogenannte Dauerdiagnose handeln kann, die automatisch<br />
vom Praxisverwaltungssystem übernommen wird und nicht zwingend mit einer Behandlungsdiagnose<br />
gleichzusetzen ist.