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SVR Gutachten 2018 Sektorenübergreifende Versorgung der Notfallversorgung

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Bildgebung vom Arzt o<strong>der</strong> durch den Wunsch des Patienten initiiert wurde, gilt die Vermeidung<br />

von Bildgebung bei unspezifischem Rückenschmerz als erstrebenswert. Hier setzen z. B. die<br />

Patienteninformationen an, die im Zusammenhang mit <strong>der</strong> NVL entwickelt wurden. In leicht<br />

verständlicher Sprache wird darin z. B. erläutert, warum Röntgen, CT und MRT bei akuten<br />

Rückenschmerzen in <strong>der</strong> Regel nicht nötig sind BÄK et al. 2017b.<br />

körperliche Untersuchung<br />

15 %<br />

10 %<br />

75 %<br />

medizinische Behandlung<br />

Besprechung Arbeits-/<br />

Lebenssituation<br />

18 %<br />

9 %<br />

14 %<br />

10 %<br />

74 %<br />

76 %<br />

nur Arzt<br />

nur Patient<br />

Arzt und Patient<br />

Röntgenaufnahme<br />

14 %<br />

6 %<br />

80 %<br />

CT/MRT<br />

12 %<br />

12 %<br />

76 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Abbildung 15-9: Initiator des medizinischen Vorgehens bei Rückenschmerzpatienten laut Angabe <strong>der</strong><br />

Patienten<br />

CT = Computertomographie, MRT = Magnetresonanztomographie.<br />

Quelle: Marstedt (2016). Grafisch angepasst.<br />

15.2.4 Medikamentöse Therapie<br />

1054. Zur Behandlung von Rückenschmerzen sind Medikamente zur Schmerzlin<strong>der</strong>ung<br />

indiziert. Es handelt sich um eine überwiegend symptomatische Behandlung, die helfen kann,<br />

dass Betroffene frühzeitig ihre üblichen Aktivitäten wie<strong>der</strong> aufnehmen können BÄK et al.<br />

2017a. Die kurzzeitige schmerzlin<strong>der</strong>nde und funktionsverbessernde Wirksamkeit bei akuten<br />

und chronischen Rückenschmerzen wurde in mehreren Übersichtsarbeiten belegt Abdel et al.<br />

2014; Chung et al. 2013; Kuijpers et al. 2011; Roelofs et al. 2008. Es muss davon ausgegangen<br />

werden, dass eine Vielzahl von Rückenschmerzpatienten rezeptfreie Medikation u. a. aus <strong>der</strong><br />

Gruppe <strong>der</strong> nicht steroidalen Antirheumatika NSAR in <strong>der</strong> Apotheke erwirbt, dies kann allerdings<br />

nicht quantifiziert werden. Die NVL empfiehlt NSAR zur Behandlung nichtspezifischer<br />

Rückenschmerzen in <strong>der</strong> niedrigsten wirksamen Dosierung und weist darauf hin, dass die<br />

Anwendung so kurzzeitig wie möglich erfolgen soll BÄK et al. 2017a. In höherer Wirkstärke<br />

sind NSAR auch verordnungsfähig. So wurden laut Arzneiverordnungs‐Report im Jahr 2016<br />

897,9 Millionen defined daily doses DDDs an NSAR verordnet Böger/Schmidt 2017b. Laut<br />

TK‐Gesundheitsreport aus dem Jahr 2017 rangiert die Gruppe <strong>der</strong> nicht steroidalen Antiphlogistika<br />

und Antirheumatika ATC‐Kode: M01A auf Platz 1 <strong>der</strong> am häufigsten verordneten<br />

Präparate TK 2017b. Da diese Präparate bei verschiedenen Schmerz‐ und

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