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SVR Gutachten 2018 Sektorenübergreifende Versorgung der Notfallversorgung

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572<br />

957. Die Fallzahlen im ärztlichen Bereitschaftsdienst zeigten sich zwischen 2010 und 2015<br />

relativ stabil o<strong>der</strong> leicht sinkend. Eine Ausnahme bilden, wie man Abbildung 14‐7 entnehmen<br />

kann, seit einigen Jahren die jüngeren Altersgruppen. Insbeson<strong>der</strong>e bei den 25‐ bis 35‐Jährigen<br />

ist eine steigende Inanspruchnahme <strong>der</strong> <strong>Notfallversorgung</strong> vom Jahr 2012 zum Jahr 2013 zu<br />

beobachten.<br />

Ambulante Notfälle in Tausend<br />

1 600<br />

1 400<br />

1 200<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Alter<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Abbildung 14-7: Ambulante Notfälle im ärztlichen Bereitschaftsdienst nach Alter<br />

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Zi (2017).<br />

958. Hinsichtlich <strong>der</strong> häufigsten Behandlungsanlässe gemäß ICD‐10 257 im ärztlichen<br />

Bereitschaftsdienst zeigt sich ein breites Spektrum verschiedener Indikationen siehe<br />

Tabelle 9‐1. Der größte Anteil entfällt dabei auf Indikationen aus dem ICD‐Kapitel „Krankheiten<br />

des Atmungssystems“ 16 %, hierzu gehören z. B. die Diagnose J06 „akute Infektionen <strong>der</strong><br />

oberen Atemwege“ und die Diagnose J20 „akute Bronchitiden“. Mit 13 % folgen Indikationen<br />

aus dem Kapitel „Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die an<strong>der</strong>enorts nicht<br />

klassifiziert sind“. Dieses Kapitel beinhaltet vor allem Symptome ohne Diagnose wie z. B. R10<br />

„Bauch‐ und Beckenschmerzen“. Das Kapitel „Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte<br />

an<strong>der</strong>e Folgen äußerer Ursachen“ folgt mit einem Anteil von 12 %. Auch in dieser Kategorie<br />

dominieren unspezifische Diagnosen wie T14 „Verletzung an einer nicht näher bezeichneten<br />

Körperregion“. Auch die Diagnose M54 „Rückenschmerzen“ mit einem Anteil von über 3 %<br />

siehe Kapitel 15 zur <strong>Versorgung</strong> von Patienten mit Rückenschmerzen bzw. das zugehörige<br />

ICD‐Kapitel „Krankheiten des Muskel‐Skelett‐Systems und des Bindegewebes“ 10 % sind ein<br />

häufiger Grund für die Behandlung im vertragsärztlichen Bereitschaftsdienst.<br />

257 In Deutschland werden Diagnosen nach <strong>der</strong> zehnten Revision <strong>der</strong> Internationalen statistischen<br />

Klassifikation <strong>der</strong> Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, German Modification ICD‐10<br />

kodiert.

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