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SVR Gutachten 2018 Sektorenübergreifende Versorgung der Notfallversorgung

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Kapitel 14<br />

577<br />

einer Einweisung o<strong>der</strong> ärztlichen Empfehlung die Notaufnahme aufgesucht zu haben. Die Studie<br />

ergab außerdem, dass ein relevanter Anteil <strong>der</strong> selbstständig in die Notaufnahme kommenden<br />

Patienten sich selbst eine niedrige Behandlungsdringlichkeit attestiert, also auch aus eigener<br />

Sicht nicht unter die Definition eines medizinischen Notfalls fällt. Insbeson<strong>der</strong>e jüngere<br />

Patienten suchten dabei trotz wenig dringlicher Behandlungsanlässe die Notaufnahme auf –<br />

möglicherweise ein Zeichen für die hohe Erwartung einer durchgehenden Verfügbarkeit einer<br />

breiten <strong>Versorgung</strong> Scherer et al. 2017.<br />

Stationäre <strong>Notfallversorgung</strong> im Krankenhaus<br />

965. Im Jahr 2016 wurden laut DRG‐Statistik bundesweit 8,6 Millionen im Jahr 2015<br />

8,4 Millionen <strong>der</strong> insgesamt 19,0 Millionen vollstationär behandelten Patienten im Jahr<br />

2015 18,7 Millionen mit dem Aufnahmeanlass Notfall, also ohne Einweisung durch einen Arzt,<br />

aufgenommen. Der Anteil dieser Patienten an allen vollstationären Patienten betrug damit im<br />

Jahr 2016 45,4 % im Jahr 2015 45,0 %, im Vergleich zu nur 35,9 % im Jahr 2007. Während in<br />

diesem zehnjährigen Zeitraum die Anzahl <strong>der</strong> stationären Fälle mit Einweisung leicht<br />

zurückging, stieg die Zahl <strong>der</strong> vollstationären Fälle ohne Einweisung, also <strong>der</strong> administrativen<br />

Notfälle, um fast 50 % siehe Kapitel 7 zur stationären Inanspruchnahme. 263<br />

20<br />

Vollstationäre Fälle in Millionen<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

Einweisung durch Arzt<br />

Gesamt<br />

Notfall<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Sonstiges<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

Abbildung 14-10: Entwicklung vollstationärer Fälle nach Aufnahmeanlass<br />

„Sonstiges“ enthält Fälle mit Aufnahmeanlass Geburt, Verlegung aus einem an<strong>der</strong>en Krankenhaus o<strong>der</strong> Aufnahme nach<br />

Rehabehandlung.<br />

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Destatis (2017a).<br />

263 Alters‐ und geschlechtsstandardisierte Auswertungen auf Bundeslandebene legen nahe, dass ein ganz<br />

überwiegen<strong>der</strong> Teil dieses Anstiegs nicht demografisch bedingt ist Huke/Robra 2015.

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