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Alnatura Magazin September 2018

Warenkunde: Italienische Käsespezialitäten // Pecorino von Busti und weitere Hersteller-Reportagen aus Italien // Reept: Gnocchi mit Parmigiano und Pecorino

Warenkunde: Italienische Käsespezialitäten // Pecorino von Busti und weitere Hersteller-Reportagen aus Italien // Reept: Gnocchi mit Parmigiano und Pecorino

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eim Zerreiben zwischen Daumen und<br />

Zeigefinger einen cremigen Film. Durch<br />

die gute Wasserspeicherung sind diese<br />

tiefgründigen, kaum sandhaltigen Böden<br />

der ideale Standort für Möhren, Kartoffeln<br />

und Zwiebeln. Zu Kempers Kartoffelsorten<br />

gehören die festkochende Goldmarie, die<br />

vorwiegend festkochende Wega und die<br />

mehligkochende Adretta, eine Kartoffel,<br />

die in der DDR gezüchtet wurde und eine<br />

sehr weiche, zarte Konsistenz hat. Die<br />

Möhrensorten Jerada und Fidra profitieren<br />

geschmacklich sehr vom Werler Boden.<br />

Auf fünf Hektar wachsen außerdem<br />

gelbe und rote Zwiebeln.<br />

Auch für alte Sorten interessiert sich<br />

Kemper und pflanzt in Kooperation mit<br />

ProSpecieRara, der Stiftung für den Erhalt<br />

alter Nutzpflanzen und Diversität, die<br />

Kartoffelsorte Blaue St. Galler sowie die<br />

weinrote Möhre Gniff Savosa an. Gerade<br />

die Blaue St. Galler ist ein sensibles<br />

Pflänzchen; noch experimentiert man,<br />

unter welchen Bedingungen sie am besten<br />

gedeihen kann.<br />

Für alle Pflanzen gilt: Zum Düngen<br />

und als Schutz vor Krautfäule oder Schädlingen<br />

kommen nur biologische Mittel<br />

zum Einsatz, unerwünschtes Beikraut wird<br />

abgeflammt. Durch Fruchtfolgen wird die<br />

Bodenfruchtbarkeit erhalten und der Boden<br />

mit Nährstoffen versorgt. Auf den<br />

Feldern wachsen Kleegras, Dinkel, Winterweizen,<br />

Ackerbohnen, Sommergerste<br />

und Erbsen sowie Roggen. Die Fruchtfolge<br />

orientiert sich an den Anforderungen der<br />

Biolandbau und Biogemüse<br />

Kemper GmbH kurz gefasst<br />

Anbau und Abpackung von Kartoffeln,<br />

Karotten und Zwiebeln<br />

Gründung 2015 von Joachim Franz<br />

Kemper<br />

Mitarbeiter 13<br />

Standorte Biogemüse Kemper GmbH<br />

in Meschede (Verwaltung), Biolandbau<br />

Kemper GmbH in Werl-Büderich (Anbau<br />

und Ver arbeitung)<br />

Standorte. Das Getreide geht als Futter<br />

zu einem Partner-Landwirt, der Schweine<br />

hält, der Schweinemist wiederum wird<br />

auf den Feldern als Dung ausgebracht.<br />

Vom 20. April bis 10. Mai werden die<br />

Felder bestellt. Die Pflanzendichte ist<br />

entscheidend für die Dicke der Kartoffeln,<br />

Karotten und Zwiebeln – je dichter gepflanzt,<br />

desto kleiner werden sie. Sie<br />

wachsen auf Dämmen, was den Vorteil<br />

einer optimalen Wasserversorgung der<br />

Pflanzen hat. Ab Juli können die ersten<br />

Karotten, ab Mitte August die ersten<br />

Kartoffeln geerntet werden. Eingelagert<br />

wird das Gemüse bis März. Die Ware<br />

wird auf Waschstraßen gesäubert, sortiert<br />

und verpackt, zwischen Wasch- und Packtag<br />

darf das Gemüse einen Tag ruhen. Bei<br />

der Führung im März durch die Lager mit<br />

den großen aufeinandergestapelten Holzkisten<br />

liegt der angenehm erdige Duft der<br />

Kartoffel in der Luft. Im Karottenlager<br />

weckt der süßlich-aromatische Geruch sofort<br />

Lust auf das knackige Gemüse.<br />

Und die Zukunft des Betriebes? Sie ist<br />

mit Sohn Peter Kemper gesichert. Der 23<br />

Jahre junge Landwirt studiert noch Agrarbetriebswirtschaft<br />

und ist wie sein Vater<br />

ein Bio-Überzeugungstäter. »Für mich stand<br />

schon immer fest, dass ich in die Landwirtschaft<br />

will«, so Peter Kemper. Und sein<br />

Vater lächelt stolz.<br />

››› Gabriele Storm<br />

Die schwere, reichhaltige Erde gibt den<br />

Kartoffeln ihren aromatischen Geschmack<br />

(oben). Die Erntezeit für Karotten beginnt<br />

im Juli, eingelagert werden sie bis März<br />

(unten).<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2018</strong> 33

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