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Berliner Zeitung 11.10.2018

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 237 · D onnerstag, 11. Oktober 2018 15 **<br />

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Berlin<br />

16 Autos bei<br />

Mercedes<br />

abgebrannt<br />

Die Polizei geht von<br />

Brandstiftung aus<br />

VonAlexander Schmalz<br />

Auf einem Parkplatz der Mercedes-Benz-Niederlassung<br />

in Berlin<br />

brannten in der Nacht zu Mittwoch<br />

16 Autos. Die Polizei geht von<br />

Brandstiftung aus. Daeine politisch<br />

motivierte Tatvermutet wird, übernahm<br />

der Staatsschutz beim Landeskriminalamt<br />

die Ermittlungen.<br />

Am Mittwochabend hat es dann<br />

an der Mercedes-Welt erneut gebrannt.<br />

Nach ersten Erkenntnissen<br />

war es möglicherweise eine späte<br />

technische Folge der Autobrände in<br />

der Nacht zuvor,wie ein Polizeisprecher<br />

sagte.<br />

DieFeuerwehr war nach Angaben<br />

der Polizei in der Nacht zu Mittwoch<br />

um 1.08 Uhr alarmiert worden. Als<br />

drei Löschfahrzeuge der Wachen<br />

Moabit, Wilmersdorf, Ranke und Suarez<br />

auf dem Gelände neben dem<br />

Mercedes-Benz-Glasbau eintrafen,<br />

brannten acht Autos. Durch ausgelaufenes<br />

Benzin hatten die Flammen<br />

in wenigen Minuten auf weitere<br />

Fahrzeuge übergegriffen. Nach rund<br />

zwei Stunden war das Feuer gelöscht.<br />

Beiden beschädigten Fahrzeugen<br />

handelt es sich um Modelle der<br />

Oberklasse, nach ersten Erkenntnissen<br />

um Leasing-Fahrzeuge. Brandermittler<br />

sicherten Spuren auf dem<br />

Gelände. Das Feuer soll an einem<br />

Fahrzeug gelegt worden sein. Von<br />

dort aus sollen die Flammen auf daneben<br />

geparkte Autos übergegriffen<br />

haben. Mercedes-Benz wollte sich<br />

zum Brandanschlag nicht äußern.<br />

Feuerwehrleute erstickten die Flammen<br />

mit Löschschaum.<br />

MORRIS PUDWELL<br />

PIERRE SANOUSSI-BLISS<br />

macht bei seinem neuesten Theaterprojekt<br />

„Miss Daisy und ihr Chauffeur“<br />

im Kleinen Theater am Südwestkorso<br />

fast alles selbst: Er spielt<br />

den Chauffeur von Miss Daisy, und<br />

er führtRegie.Und das alte Lenkrad,<br />

das zusammen mit zwei Stühlen die<br />

Limousine vonMiss Daisy darstellen<br />

soll, hat der <strong>Berliner</strong> Schauspieler<br />

ebenfalls besorgt: „Leider habe ich<br />

keines in Deutschland gefunden und<br />

muss jetzt 25 Euro Versandkosten<br />

aus Russland bezahlen. Heute Morgen<br />

habe ich es im Internet ersteigert.“<br />

Wer Sanoussi-Bliss fragt,<br />

warum er sich jetzt das<br />

Theaterstück ausgesucht<br />

hat, das von 1948<br />

bis 1973 spielt und dem<br />

Publikum vom Film von<br />

1989 bekannt sein dürfte, in<br />

dem Morgan Freeman seine<br />

Rolle spielte, erfährt: „Ein<br />

schönes Stück! Und es<br />

passt leider bestens in<br />

unsere Zeit, denn es<br />

geht um Rassismus<br />

und Fremdenfeindlichkeit.“<br />

UTE LUBOSCH &<br />

MATTHIAS FREIHOF<br />

sind auch dabei,<br />

weil Sanoussi-Bliss<br />

ja schlecht auch<br />

noch Miss Daisy<br />

und deren Sohn<br />

selbst spielen<br />

kann. Freihof mag das<br />

Kleine Theater am Südwestkorso<br />

in Friedenau mit seinen<br />

knapp 100 Plätzen und der besonderen<br />

Nähe zum Publikum, er<br />

stand dort schon in „Dorian Grey“<br />

und in „Das Original“ auf der<br />

Bühne: „Hier kann man sich eine<br />

Spielweise zwischen der vor der Kameraund<br />

der auf der Bühne leisten.<br />

Weil es keinen Rang gibt, muss man<br />

auch nicht bis zur letzten Reihe des<br />

Ranges verstanden werden.“<br />

Das Stück umfasst 25 Jahre, die<br />

die Schauspieler auch glaubwürdig<br />

altern müssen. Für Ute Lubosch ist<br />

das kein Problem, das ihr Magendrücken<br />

bereitet: „Mir ist das Wurst,<br />

wenn die Figur stimmt, kann sie aussehen,<br />

wie sie will.“<br />

Premieresoll am 2. November gefeiert<br />

werden, anschließend stehen<br />

Der Chauffeur führt Regie<br />

Pierre Sanoussi-Bliss als<br />

Tausendsassa im Theater.<br />

Angelika Milster geht als Doris Day<br />

auf große Tournee<br />

Angelika Milster<br />

freut sich auf ihre<br />

Tournee durch<br />

die Provinz.<br />

von Andreas Kurtz<br />

ak@andreaskurtz.net<br />

CHRISTIAN SCHULZ (3)<br />

Pierre Sanoussi-Bliss muss für so manches<br />

Requisit tief in die Tasche greifen.<br />

Matthias Freihof liebt das Kleine Theater<br />

am Südwestkorso.<br />

bis Mitte Dezember weitere zehn<br />

Vorstellungen im Spielplan des Kleinen<br />

Theaters. Sogar am 25. November<br />

wird gespielt. Auch auf die Gefahr<br />

hin, dass sich beim Schlussapplaus<br />

im Publikum ein spontaner<br />

Chor bildet und für Freihof „Happy<br />

Birthday“ anstimmt.<br />

ANGELIKA MILSTER<br />

lehnt das angebotene Mineralwasser<br />

ab: „Nein, Danke, das ist mir zu gesund!“<br />

Sie will darüber erzählen,<br />

dass sie bald wieder in die Rolle von<br />

Hollywoodstar Doris Day schlüpfen<br />

wird, die sie schon 2016 im Schlosspark-Theater<br />

gespielt hatte. Indem<br />

Musicaldrama „Doris Day –Day by<br />

Day“ von Rainer Lewandowski erzählt<br />

sie das Leben des Stars, verbunden<br />

mit den größten Hits der<br />

96-jährigen Schauspielerkollegin,<br />

die sich bereits vor Jahrzehnten aus<br />

der Öffentlichkeit zurückgezogen<br />

hat. Angelika Milster mag besonders<br />

den Humor von Doris Day. „Die Ehe<br />

mit einem ihrer vier Ehemänner,der<br />

Gastronom war,fasste sie mit der Bemerkung<br />

,Immerhin vier Jahre gutes<br />

Essen!’ zusammen“, erzählt Milster.<br />

Vom31. Januar bis zum 3. Februar<br />

wird es wieder Vorstellungen am<br />

Schlosspark-Theater in Steglitz geben.<br />

Danach geht es auf eine Tournee,<br />

die in Rostock startet und auch<br />

Orte wie Walsrode, Aurich und Oer-<br />

Erkenschwick einschließt.<br />

Mit Hochmut gegenüber der so<br />

genannten Provinz kann Angelika<br />

Milster nichts anfangen. Sie spielt<br />

lieber in nicht ganz so großen Orten,<br />

wo man sie als willkommene Abwechslung<br />

herzlich begrüßt und die<br />

Vorstellungen ausverkauft sind, statt<br />

festzustellen, wie schwer es ist, in<br />

den kultursatten Großstädten die<br />

Hallen voll zu bekommen.<br />

Das Leben auf Tournee, über das<br />

viele ihrer Kollegen genervt reden,<br />

findet Angelika Milster gar nicht so<br />

schlimm. „Ich darf abends nach der<br />

Vorstellung keine Party feiern, sondernmussschweigen.“<br />

Mitsovielen<br />

Jahren Berufserfahrung weiß sie inzwischen<br />

auch, was sie gastronomisch<br />

und an Hotelqualität unterwegs<br />

erwartet. Die Tourneetruppe,<br />

die ihren Star bei Laune halten muss,<br />

kümmert sich darum, dass unterwegs<br />

ein Salat für sie gekauft wird,<br />

wenn es nach der Vorstellung am Ort<br />

nichts mehr gibt.<br />

Eine Messe<br />

für Foto-Profis<br />

und Amateure<br />

Die Fototage 2018 finden im<br />

Haus des Lette-Vereins statt<br />

AmFreitag und Sonnabend finden<br />

nun schon zum siebten Mal die<br />

Fototage statt –eine Messe für Profis<br />

und Fotobegeisterte als Teil der Berlin<br />

PhotoWeek. Sierichtet sich an professionelle<br />

Fotografen und ambitionierte<br />

Amateure.Veranstaltet wirddie<br />

Messe in Schöneberg vom Fachgeschäft<br />

Foto Meyer gemeinsam mit<br />

dem Lette-Verein, Träger einer Berufsfachschule<br />

für Design sowie anderer<br />

Schulen. DerEintritt ist frei.<br />

Neben neuesten Produkten und<br />

Techniktrends erwartet die Besucher<br />

laut Ankündigung ein Programm aus<br />

Workshops, Live-Fotoshootings,<br />

Fotowalks und Vorträgen. Im vergangenen<br />

Jahr nahmen der Mitteilung<br />

zufolge 6000 Interessierte an den Fototagen<br />

und 3000 anWorkshops teil.<br />

Mehr als 50 Marken aus der Fotound<br />

Videobranche stellen sich vor.<br />

Am kostenlosen Workshop-Programm<br />

beteiligen sich viele erfahrene<br />

Fotografen. Dabei geht es unter anderemumPorträt-,<br />

Landschafts-, Reiseund<br />

Straßenfotografie.Neu ist in diesem<br />

Jahr eine engereKooperation mit<br />

EyeEm, einem Online-Dienst zum<br />

Teilen vonFotos.DieVeranstalter verweisen<br />

zugleich auf weitere Veranstaltungen<br />

im Rahmen der Berlin<br />

PhotoWeek,die bis Sonntag läuft.<br />

Die eigenen Fotoprojekte können<br />

während der Fototage mit„professionellen<br />

Sparringspartnern“ besprochen<br />

werden, zu denen Katharina<br />

Hausel, Dozentin beim Lette-Verein,<br />

der EyeEm-Mitgründer und Kreativdirektor<br />

Gen Sadakaneund der Fotograf<br />

Michael Schnabl gehören. Der<br />

diesjährige Fotowettbewerb trägt das<br />

Thema„Auf Reisen“. Alle vonder Jury<br />

für die Shortlist nominierten Bilder<br />

werden ausgestellt. Wer den ersten<br />

Preis –eine hochwertige Kamera–gewinnt,<br />

bestimmten die Besucher mit<br />

ihren Stimmkarten. (BLZ)<br />

DieFototage2018 finden am Freitag,12.10., und<br />

Sonnabend, 13.10.,jeweils10–18 Uhr,bei Foto<br />

Meyersowie im Haus und den Höfen des Lette-Vereins<br />

amViktoria-Luise-Platz in Schöneberg statt,<br />

Welserstraße 1, 10777 Berlin. Der Eintritt ist frei.<br />

www.fototage.berlin<br />

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