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Berliner Zeitung 11.10.2018

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 237 · D onnerstag, 11. Oktober 2018 17 *<br />

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Wissenschaft<br />

Jeder kennt<br />

etwa 5000<br />

Gesichter<br />

Manche sind einem vertraut,<br />

andere allgemein bekannt<br />

Barack Obama, der Sandkastenfreund<br />

oder die Omi –die Zahl<br />

uns vertrauter oder bekannter Menschen<br />

ist riesig. DieSpanne reicht von<br />

1000 bis 10 000. Im Schnitt sind es<br />

etwa 5000, wie Forscher der britischen<br />

University of York herausgefunden<br />

haben. Sieberichten darüber<br />

im Fachjournal Proceedings B.<br />

Schon länger sei bekannt, dass es<br />

deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung<br />

vertrauter und unbekannter<br />

Gesichter gebe, erklären die Wissenschaftler<br />

um den Psychologen<br />

RobJenkins.Doch die Gesamtzahl an<br />

Gesichtern, die ein Mensch kennt, sei<br />

bisher unbekannt gewesen. Rob Jenkins<br />

und seine Kollegen verfolgten einen<br />

mehrstufigen Ansatz, um eine<br />

Schätzung dafür zu ermitteln.<br />

Zunächst ließen sie 15 Frauen und<br />

zehn Männer im Alter von 18bis 61<br />

Jahren Bilder mit Gesichtern von<br />

Menschen aus ihrer Umgebung ansehen<br />

–Verwandte, Freunde, Kollegen,<br />

Mitstudenten oder andere. Innerhalb<br />

einer Stunde identifizierten die Probanden<br />

im Durchschnitt 362 Gesichter.Die<br />

Spanne lag zwischen 167 und<br />

524. DieTeilnehmer mussten den Namen<br />

oder eine Beschreibung nennen,<br />

etwa„Hausmeister der Schule“.<br />

Den gleichen Versuch machten<br />

die Forscher mit Gesichtern von Personen<br />

des öffentlichen Lebens, zum<br />

Beispiel aus Kunst, Film, Fernsehen,<br />

Politik, SportoderWirtschaft.<br />

MehrstufigerVersuchsansatz<br />

Hier war die Identifizierungsquote<br />

geringer: Im Schnitt erkannten die<br />

Probanden 290 Gesichter. Die<br />

Spanne reichte von 169 bis 407. Bei<br />

beiden Versuchen nahm die Geschwindigkeit<br />

der Identifizierungen<br />

ab: Im ersten Versuch erkannten die<br />

Probanden in den ersten fünf Minuten<br />

durchschnittlich 40 Gesichter, in<br />

den letzten fünf Minuten des Versuchs<br />

nur noch 21 Gesichter.<br />

Diese geradlinige Abnahme der<br />

Identifizierung führten die Forscher<br />

weiter bis auf null.Wenn sie mehr Zeit<br />

als 60 Minuten gehabt hätten, hätten<br />

die Teilnehmer demnach durchschnittlich<br />

im ersten Versuch 549 Gesichter<br />

und im zweiten Versuch 395<br />

erkannt, zusammen also 944. In einem<br />

weiteren Versuch ermittelte das<br />

Team um Jenkins,wie viele Gesichter<br />

Menschen als „bekannt“ bezeichnen,<br />

ohne sie einem Namen oder einer<br />

Funktion zuordnen zu müssen. Die<br />

Gesichter stammten wieder von Personen<br />

des öffentlichen Lebens. Dieses<br />

mal gab es keine Zeitbegrenzung.<br />

Die Forscher verglichen nun bei<br />

den einzelnen Versuchsteilnehmern<br />

die Anzahl der identifizierten Gesichter<br />

mit der Anzahl der als „bekannt“<br />

bezeichneten Gesichter. Sie kamen<br />

auf einVerhältnis von1zu4,62. Es gab<br />

also deutlich mehr „bekannte“ als<br />

wirklich identifizierte Gesichter. Mithilfe<br />

dieses Faktors ermittelten die<br />

Wissenschaftler aus der Summe der<br />

identifizierten Gesichter aus den ersten<br />

beiden Versuchen eine Gesamtzahl<br />

von 4 240 Gesichtern, die ein<br />

Mensch kennt.„Diese exakte Zahl unterstellt<br />

eine Genauigkeit, die wir<br />

nicht haben“, schreiben die Forscher.<br />

„Unser Vorschlag ist, sie auf 5000 zu<br />

runden.“ (dpa)<br />

5000 Menschen –soviele tummeln sich<br />

etwaauf einem Stadtteilfest. DPA/JAN WOITAS<br />

Hubble fliegt im Sicherheitsmodus<br />

Seit 1990 ist das Hubble-Weltraumteleskop im All. Es kreist in etwa 550<br />

Kilometer Höhe um die Erde und lieferte unzählige Aufnahmen vonPlaneten,<br />

Sternen, Nebeln, Supernova-Explosionen und fernen Galaxien,<br />

die das Bild vomUniversum grundlegend veränderten. Nunhat die US-<br />

Raumfahrtbehörde Nasa mitgeteilt, dass Hubble seit Tagen außer Betrieb<br />

sei. Manhabe das Teleskop in einen Sicherheitsmodus versetzt, um<br />

ein ausgefallenes Gyroskop wieder in Betrieb zu nehmen. Gyroskope<br />

Bevor sich das schwarze Loch auftut<br />

Wissenschaftler suchen Antworten auf die Frage, wie man psychischen Erkrankungen vorbeugen kann<br />

VonJana Hauschild<br />

Wir haben zu lange in der<br />

Psychiatrie nur kurativ<br />

gedacht, zu wenig an<br />

präventive Maßnahmen“,<br />

sagte jüngst in Berlin Arno<br />

Deister,Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />

für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Psychosomatik und Nervenheilkunde<br />

(DGPPN). Dabei sei es<br />

besonders wichtig, vorzubeugen.<br />

Denn psychische Erkrankungen<br />

seien weit verbreitet. „Ungefähr jeder<br />

vierte Deutsche erkrankt in einem<br />

Jahr psychisch“, so Deister.<br />

Oft trifft es die Jungen. Drei von<br />

vier psychischen Störungen brechen<br />

vor dem 24. Lebensjahr aus. Also in<br />

einer Zeit, in der Menschen sich entwickeln,<br />

eigenständig werden, einen<br />

Job antreten, erste Beziehungen eingehen.<br />

Es entstehen schwere Belastungen<br />

in der Familie und hohe Gesundheitskosten.<br />

Zumal seelische<br />

und körperliche Krankheiten eng zusammenhängen.<br />

Präventionstherapie ist noch selten<br />

Ansätze zur Vorbeugung werden auf<br />

vielen Ebenen gesucht: in Elternhaus,<br />

Genen, Denkmustern, Bildung oder<br />

Ernährung. Manche sind durchaus<br />

erfolgreich. Auch Präventionsprogramme<br />

an Schulen können wirken.<br />

Sie beschäftigen sich etwa mit dem<br />

Rauchen, mit Essstörungen oder der<br />

Förderung des Selbstbewusstseins.<br />

Die Programme sollen –lange bevor<br />

junge Menschen in psychische Krisen<br />

rutschen – ihr seelisches Rückgrat<br />

stärken. Die meisten der Angebote<br />

bringen zumindest kleine bis mittelgroße<br />

Erfolge, wie Übersichtsstudien<br />

zeigen. Einige Schüler profitieren tatsächlich<br />

vonden Lehrstunden für die<br />

Psyche. Aber spätere psychische Erkrankungen<br />

können diese Projekte<br />

nur in geringem Maße verhindern.<br />

Forscher und Mediziner spannen<br />

deshalb mittlerweile ein zweites Sicherheitsnetz<br />

–und zwar dort, wo sich<br />

erste Krisen abzeichnen und bereits<br />

eine Erkrankung droht. Im Kreuzberger<br />

Vivantes-Klinikum Am Urban<br />

steht zum Beispiel das Frühinterventions-<br />

und Therapiezentrum (Fritz) allen<br />

Menschen offen, die an sich erste<br />

Anzeichen einer psychischen Störung<br />

erkennen. Dazu gehört etwa das Gefühl,<br />

dass sich plötzlich alles auf sie bezieht,<br />

dass sie verfolgt werden, Stimmen<br />

hören, ihre Konzentration stark<br />

nachgelassen hat. „Liegt zudem in der<br />

Familie schon eine Erkrankung vor, ist<br />

das Risiko erhöht.Wirkönnen den Betroffenen<br />

dann eine vorbeugende Psychotherapie<br />

anbieten, bei größerer<br />

Belastung auch Medikamente“, sagt<br />

Andreas Bechdolf, Chefarzt der Klinik<br />

für Psychiatrie, Psychotherapie und<br />

Psychosomatik im Klinikum Am Urban.<br />

Studien haben gezeigt, dass solch<br />

eine Präventionstherapie den Übergang<br />

voneiner Krise in eine handfeste<br />

Psychose tatsächlich beeinflussen<br />

kann. Rutschten zwölf Monate nach<br />

Es ist wichtig,erste Anzeichen einer psychischen Störung zu erkennen.<br />

einer vorbeugenden Psychotherapie<br />

nur noch acht von 100 Personen in<br />

eine Erkrankung, waren es unter jenen,<br />

die keine Behandlung erhielten,<br />

mehr als doppelt so viele. Das ergab<br />

jüngst eine Übersichtsarbeit mit etwa<br />

1300 Risikopatienten.<br />

Trotz dieser Erfolge sind Früherkennungszentren<br />

in Deutschland<br />

noch immer eine Rarität und finden<br />

sich vor allem in der Nähe von Universitätskliniken.<br />

Für Betroffene ist<br />

die Hürde meist hoch, sich in Kliniken<br />

zu begeben, vor allem wenn es<br />

erst einmal nur um einen Verdacht<br />

auf psychische Probleme geht. In Berlin<br />

ist das Fritz daher in ein eigenständiges<br />

Gebäude in der Nähe der Klinik<br />

umgezogen, wo auch eine Beratungsstelle<br />

angesiedelt ist. „Für viele Betroffene<br />

ist es allerdings auch ein<br />

sorgen als Stabilisatoren dafür,dass Hubble über lange Zeiträume in eine<br />

Richtung ausgerichtet bleibt. 2009 seien sechs neue eingebaut worden,<br />

so die Nasa. Zwei davon seien bereits kaputt. Auch das nun ausgefallene<br />

habe schon Störungen gezeigt. Die verbleibenden drei seien aber von<br />

technisch besserer Qualität. Selbst mit nur einem Stabilisator sei Hubble<br />

noch funktionsfähig –und soll es mindestens bis 2021 bleiben. Dann soll<br />

es vomneuen James-Webb-Weltraumteleskop abgelöst werden. (BLZ)<br />

übermäßiges Hindernis, dass sie bei<br />

solchen Terminen ihren Namen angeben<br />

und die Chipkarte zeigen müssen“,<br />

sagt die Psychiatrieprofessorin<br />

Andrea Pfennig, die eine Präventionsambulanz<br />

und ein Früherkennungszentrum<br />

am Universitätsklinikum<br />

Dresden mit aufgebaut hat. In ihrer<br />

Einrichtung können sich Menschen<br />

deshalb anonym untersuchen lassen.<br />

Sieweiß auch, dass frühe Hilfe einige<br />

Erkrankungen verhindernkann. „Zugleich<br />

fehlt es uns aber viel an Wissen“,<br />

sagt sie. „Wir mutmaßen nur,<br />

welche Faktoren die Psyche stärken<br />

oder welche biologischen Marker die<br />

psychische Gesundheit gefährden<br />

können.“<br />

ISTOCKPHOTO<br />

NASA<br />

Lücken sieht auch Ulrich Hegerl,<br />

Psychiater am Universitätsklinikum<br />

Leipzig und Vorsitzender der Stiftung<br />

Deutsche Depressionshilfe.„Wirkönnen<br />

noch immer nicht genau sagen,<br />

was eine Depression auslöst. Wichtige<br />

Voraussetzungen sind eine genetische<br />

oder in der Kindheit erworbene<br />

Veranlagung, zugleich werden<br />

äußereAuslöser oft überschätzt“, sagt<br />

er. Seine Stiftung versucht vor allem,<br />

die Zahl der Suizide und Suizidversuche<br />

einzudämmen, zum Beispiel, indem<br />

depressiv Erkrankte unterstützt<br />

werden, sich rascher Hilfe zu holen,<br />

und dann auch besser betreut werden.<br />

ZumKonzept der Stiftung gehören<br />

vier Aspekte: Aufklärung in der<br />

Bevölkerung, Kooperation mit Hausärzten,<br />

Fortbildung von Lehrern,<br />

Pflegekräften und anderen Berufsgruppen,<br />

die Kontakt mit vielen Menschen<br />

haben, sowie konkrete Angebote<br />

für Betroffene und ihreAngehörigen.<br />

Studien zeigen, dass tatsächlich<br />

seltener Suizidhandlungen in<br />

Regionen vorkommen, wo es diese<br />

Angebote gibt. Mittlerweile wurde<br />

das Konzept vonmehr als 100 Regionen<br />

in 20 LänderninEuropa und außerhalb<br />

kopiert. Auch dort sinkt die<br />

Zahl der Suizidopfer.<br />

Katalog vonMaßnahmen<br />

Wasbei Depressionen schwer möglich<br />

ist, haben Forscher bei der Demenz<br />

bereits erreicht: Sie können einen<br />

klaren Katalog an Präventionsmaßnahmen<br />

herausgeben. Ganz<br />

oben steht: Sportund körperliche Bewegung.<br />

„Sich regelmäßig zu bewegen,<br />

kann sogar ein genetisches Risiko<br />

ausgleichen. Dashaben groß angelegte<br />

Langzeitstudien gezeigt“, sagt<br />

Steffi Riedel-Heller, Sozialmedizinerin<br />

und Professorin der Universität<br />

Leipzig. Solche Untersuchungen zeigen<br />

auch, dass es förderlich ist, in seinem<br />

Alltag sozial eingebunden zu<br />

sein, Freunde und Familie um sich zu<br />

haben. „Ein Leben lang den Geist in<br />

Schwung zu halten, also zu lernen,<br />

eine stimulierende Umgebung zu<br />

schaffen, ist ebenso förderlich“, sagt<br />

Riedel-Heller.<br />

Empfehlenswertsei zudem: Im Alter<br />

wenige oder keine anticholinergen<br />

Medikamente einzunehmen, wie<br />

etwa manche Schmerz- und Beruhigungsmittel<br />

oder Arzneien bei Blasenproblemen.<br />

Studien legen zudem<br />

die Mittelmeerkost nahe sowie einen<br />

Rauchstopp und reduzierten Alkoholkonsum.<br />

Sie raten auch dazu,<br />

chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck,<br />

Diabetes und Depressionen<br />

ausreichend zu behandeln oder<br />

ihnen vorzubeugen. „Wenn all diese<br />

Maßnahmen beherzigt werden, können<br />

wir das Risiko für eine Demenz<br />

deutlich senken“, sagt Riedel-Heller.<br />

Die Prävention beginne aber nicht<br />

erst im Alter, sondern sei eine Aufgabe<br />

für die gesamte Lebensspanne.<br />

Präventionsangebote: Fritz am Urban,Therapiezentrum<br />

für jungeErwachsenemit beginnenden<br />

psychischen Krisen, und BeratungsinitiativeSoulspace<br />

für jungeMenschen in Krisen (eröffnet am<br />

16. Oktober). Zu erreichenimInternet unter:<br />

fritz-am-urban.de;soulspace-berlin.de<br />

Der Ätna<br />

rutscht langsam<br />

ins Meer<br />

Instabile Flanke könnte<br />

eines Tages kollabieren<br />

Die Schwerkraft lässt die Ostflanke<br />

des Ätnas langsam ins<br />

Meer rutschen. DerHang desVulkans<br />

auf Sizilien bewege sich einige Zentimeter<br />

pro Jahr abwärts, berichten<br />

Kieler Wissenschaftler im Fachblatt<br />

Science Advances.Die Kräfte,die aufsteigendes<br />

Magma auf die Vulkanflanken<br />

ausübt, spielten dabei eine<br />

eher untergeordnete Rolle. Katastrophale<br />

Folgen könnte es haben, wenn<br />

die Flanke plötzlich kollabiert und<br />

das Abrutschen großer Mengen Material<br />

ins Meer einenTsunami auslöst.<br />

Der etwa 3300 Meter hohe Ätna<br />

an der Ostküste der italienischen Insel<br />

Sizilien hat vier Hauptkrater und<br />

Hunderte Nebenkrater.DerVulkan ist<br />

ständig aktiv, immer wieder kommt<br />

es zu kleineren und größeren Ausbrüchen.<br />

„Das gesamte Vulkangebäude<br />

ist sehr hoch und schwer“, sagt Morelia<br />

Urlaub, federführende Wissenschaftlerin<br />

vom Geomar – Helmholtz-Zentrum<br />

für Ozeanforschung<br />

in Kiel. „Das hat zur Folge, dass sich<br />

der Vulkan quasi ständig in alle Richtungen<br />

ausbreiten möchte.Amehesten<br />

kann er das in Richtung Meer.“<br />

An der Flanke des Vulkans verläuft<br />

Forschern zufolge in größerer Tiefe<br />

eine Verwerfungszone vonWest nach<br />

Ost. Diese trennt den instabilen Teil<br />

desVulkans vonstabileren Bereichen.<br />

Messungen zeigten, dass sich im Mai<br />

2017 die Flanke unter Wasser etwa<br />

vier Zentimeter nach Osten und etwa<br />

einen Zentimeter abwärts bewegt<br />

hat. DieAktivität des Magmas sei dafür<br />

nicht oder nicht allein verantwortlich,<br />

schreiben die Wissenschaftler.<br />

Ihre These ist, dass die Schwerkraft<br />

die Vulkanflanke in Bewegung setzt.<br />

Ob das Absinken des Kontinentalrandes<br />

in der Region möglicherweise<br />

eine Art Zug auf den Vulkan ausübt<br />

oder derVulkan einfach aufgrund seiner<br />

Größe und Schwere abwärts<br />

rutscht, müsse noch weiter erforscht<br />

werden, so die Forscher. (dpa/fwt)<br />

Klimakatastrophen<br />

führen zu<br />

mehr Schäden<br />

Deutschland leidet vor allem<br />

unter Überschwemmungen<br />

Überschwemmungen,<br />

Stürme,<br />

Hitzewellen, Dürren und Waldbrände:<br />

DieZahl der klimabedingten<br />

Katastrophen steigt weltweit rasant<br />

an. Die dadurch verursachten Schäden<br />

seien in den letzten 20 Jahren<br />

doppelt so hoch gewesen wie in den<br />

20 Jahren davor, berichtete das UN-<br />

Büro für Katastrophenvorsorge<br />

(UNISDR) am Mittwoch in Genf.<br />

ZurZeit gibt es den Informationen<br />

zufolge 329 klimabedingten Katastrophen<br />

proJahr.Inder Periode von1978<br />

bis 1997 betrugen die Schäden 895<br />

Milliarden Dollar.Inden Jahren 1998<br />

bis 2017 stiegen sie auf 2,2 Billionen<br />

Dollar. Der wahre Wert soll deutlich<br />

höher liegen, weil bei vielen Katastrophen<br />

keine Schäden erfasst werden.<br />

Diemit Abstand größten Schäden<br />

verzeichneten von 1998 bis 2017 die<br />

USA, unter anderem, weil Häuser<br />

und Infrastruktur dortdeutlich teurer<br />

sind als in vielen anderen Ländern.<br />

Bei den erfassten absoluten Schäden<br />

liegt aber auch Deutschland in den<br />

internationalen Top Ten, vor allem<br />

wegen der Folgen von Überschwemmungen.<br />

Frankreich litt stärker unter<br />

Stürmen, Italien unter Beben.<br />

Schlimmer noch sieht es in Entwicklungsländernaus.„VonKatastrophen<br />

sind immer die Ärmsten der Armen<br />

betroffen“, sagte Debarati Guha,<br />

Autorin der Studie. Esmüsse dringend<br />

mehr getan werden, um Menschen<br />

zu schützen. (dpa)

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