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Berliner Zeitung 11.10.2018

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 237 · D onnerstag, 11. Oktober 2018 23<br />

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Feuilleton<br />

Auf der Suche<br />

nach der<br />

Ursprache<br />

Daniel Barenboim<br />

entdeckt Nikos Skalkottas<br />

VonPeter Uehling<br />

ImProgrammheft des Staatskapellen-Konzerts<br />

wendet sich Daniel<br />

Barenboim mit editorialer Gebärde<br />

an uns: Es geht um die Zukunft Europas!<br />

Der Beitrag unseres Kontinents<br />

zur Welt sei seine Kultur, die<br />

in ihrer Vielfalt erhalten bleiben<br />

müsse. Umdas Bewusstsein dafür<br />

zu wecken, befasst sich Barenboim<br />

in der kommenden Spielzeit<br />

mit dem Ursprung dieser Kultur<br />

im antiken Griechenland.<br />

Die Stückauswahl im ersten<br />

Konzertdieser Reihe am Dienstagabend<br />

in der Philharmonie ist<br />

herrlich unsubtil: Ludiwig van<br />

Beethovens Ouvertüre zum Ballett<br />

„Die Geschöpfe des Prometheus“<br />

und Maurice Ravels zweite Suite<br />

aus „Daphnis et Chloé“. Dazu gibt<br />

es noch Anton Dvoraks Cellokonzert,<br />

andem gar nichts griechisch<br />

ist, aber dann eben mit Beethoven<br />

und Ravel die europäische Kulturvielfalt<br />

repräsentiert –auch wenn<br />

es in den USA entstand.<br />

Da sich der Solist Kian Soltani<br />

hier von seiner besten Seite zeigen<br />

kann, Schwierigkeiten locker aus<br />

dem Ärmel schüttelt und seiner<br />

theatralischen Gestik zum Trotz<br />

schlank, aber nie dünn spielt, konkurriert<br />

das Cellokonzert mit jenem<br />

Werk, umdas es Barenboim<br />

eigentlich geht: „Die Heimkehr<br />

des Odysseus“ von Nikos Skalkottas.<br />

Der heute nahezu vergessene<br />

Komponist wurde 1904 auf Euböa<br />

geboren. Mit 17ging er nach Berlin<br />

und wurde nach kurzer Unterweisung<br />

beim jungen Kurt Weill<br />

Meisterschüler von Arnold Schönberg.<br />

Zurück in Athen stieß derlei<br />

Musik bis zu seinem Tod1949 auf<br />

kein Interesse, Skalkottas komponierte<br />

weitgehend für die Schublade.<br />

Daniel Barenboim will die kulturelle Vielfalt<br />

Europas erhalten.<br />

DPA/DE LUCA<br />

Dieser Komponist muss entdeckt<br />

werden –das hat sich Barenboim<br />

für diese Saison vorgenommen.<br />

Die halbstündige „Heimkehr<br />

des Odysseus“ für großes Orchester<br />

war als Ouvertüre zu einer<br />

Oper gedacht, deren Libretto nie<br />

fertig wurde. Skalkottas arbeitet<br />

mit Schönbergs Reihentechnik,<br />

aber dessen Expressionismus ist<br />

ihm fremd. Er gewinnt der Methode<br />

sinfonische Flächigkeit ab,<br />

unverkennbar am Anfang, der mit<br />

seiner Quintvibration in den Streichern<br />

und den großen Intervallen<br />

an einen explodierten Bruckner<br />

erinnert, auch später unterwirft<br />

Skalkottas ganze Abschnitte ostinaten<br />

Rhythmusmodellen.<br />

Der Klang ist streng aus dem<br />

kontrapunktischen Geflecht entwickelt,<br />

und das macht vor instrumental-untypisch<br />

gewundenen<br />

Bläserfiguren nicht halt; er bleibt<br />

allen polyphonen Zuspitzungen in<br />

den zahlreich eingefügten Fugen<br />

und teilweise dissonanten Mixturen<br />

zum Trotz stets transparent<br />

und drahtig. In ihrer Strenge<br />

scheint sich diese Musik mit den<br />

damals modernsten Mitteln denWeg<br />

zu einer unbedingt expressiven, aber<br />

niemals subjektiven Ursprache zu<br />

bahnen.<br />

Ist noch ein Zimmer im El Royale frei? Chris Hemsworth als Sektenführer Billy Lee checkt spät im Film ein.<br />

VonThomas Klein<br />

Esist ein selten guter Tagfür<br />

das El Royale: Das einst<br />

schmucke, inzwischen vergilbte<br />

Hotel, das mit einem<br />

Flügel in Kalifornien und mit dem<br />

anderen in Nevada liegt, hat immerhin<br />

vier Gäste. Ehemals war der<br />

Komplex ein Hotspot für die Reichen<br />

und Schönen auf halbem Wegzwischen<br />

L.A. und Vegas. Aber jetzt,<br />

Ende der Sechzigerjahre, gammeln<br />

hier die Sandwiches im Snack-Automaten<br />

grünlich vorsich hin und nur<br />

noch der junge Miles (Lewis Pullman)<br />

wacht über das Hotel.<br />

Dieunerwarteten, in kurzerFolge<br />

eintreffenden Gäste scheint das aber<br />

nicht zu stören. Nicht den redseligen<br />

Staubsaugervertreter Sullivan (Jon<br />

Hamm) oder die stille Afro-Amerikanerin<br />

Darlene (Cynthia Erivo), den<br />

etwas verhuschten Pfarrer Flynn<br />

(Jeff Bridges) und schon gar nicht<br />

das rotzige Hippie-Mädchen (Dakota<br />

Johnson), das sich mit „Fuck<br />

you!“ im Gästebuch einträgt. Ein<br />

merkwürdiger Ort, eine bunte Menschen-Mischung.<br />

Der Regisseur und Autor Drew<br />

Goddardstellt beide,Hotel wie Besucher,<br />

Schritt für Schritt und in Kapiteln<br />

vor, natürlich ist hier nichts,wie<br />

es scheint. Der Vertreter ist FBI-<br />

Agent und findet in seinem Wunsch-<br />

Zimmer, der kitschigen Flitterwochen-Suite,<br />

zahllose Abhörgeräte −<br />

Wanzen seiner Behörde, aber auch<br />

VonJohannes von Weizsäcker<br />

Seit einem Vierteljahrhundert bedient<br />

das Trio Lowaus Duluth im<br />

US-Bundesstaat Minnesota, das bekanntlich<br />

auch der Geburtsort von<br />

Bob Dylan ist, unser Bedürfnis nach<br />

Entschleunigung; ihre Musik wurde<br />

zu Beginn der 90er-Jahre mit der einiger<br />

anderer Bands unter dem Begriff<br />

Slowcorezusammengefasst.<br />

Entfaltetes Kopfchaos<br />

Doch wird man Schlagzeugerin<br />

Mimi Parker, ihrem gitarrespielenden<br />

Gatten Alan Sparhawk und dem<br />

Bassisten Steve Garrington nicht gerecht,<br />

wenn man sie auf die Langsamkeit<br />

ihrer Rhythmen reduziert.<br />

Denn genau wie wir die Entschleunigung<br />

ersehnen, weil sich in ihr das<br />

Kopf-Chaos erst so richtig in aller<br />

Weite entfalten, betrachten und<br />

schließlich sortieren lässt, enthält<br />

Verloren im Hotel<br />

All inclusive, auch mal Mord: Drew Goddards „Bad Times at the El Royale“<br />

die von jemand anderem. Das Hippie-Mädchen<br />

fesselt ein geknebeltes<br />

Mädchen, das sie aus dem Kofferraum<br />

holt, an einen Stuhl. Der Pfarrerlegt<br />

in seinem Zimmer die Dielen<br />

frei und gräbt unter dem Boden nach<br />

etwas, das ein Ganove im Film-Prolog<br />

unter dem Hotel versteckt hat.<br />

Mit Rückblenden und Seitenblicken<br />

skizziert „Bad Times at the El<br />

Royale“ dabei, was alle Figuren mit<br />

sich herumtragen: Einen schief gelaufenen<br />

Coup von einst, eine<br />

schwierige, gewalttätige Jugend,<br />

eine stockende Karriere, den Vietnam-Krieg.<br />

Darlene,eine tolle Soul-Sängerin,<br />

plagen die Erinnerungen an den widerlichen<br />

britischen Musik-Produzenten,<br />

der sie sexuell bedrängt hat;<br />

er könne sie ja aus der mies bezahlten<br />

zweiten Reihe holen und zum<br />

Superstar machen, wenn sie nur<br />

„mitspiele“. Das bewaffnete Hippie-<br />

Mädchen wiederum, Emily,ist keine<br />

Entführerin: Das gefesselte Mädchen<br />

ist ihre Schwester Ruth, die sie<br />

nur zu ihrem eigenen Schutz ruhiggestellt<br />

hat, man versteht bald<br />

warum. Goddards Film wird wenig<br />

später recht gewalttätig.<br />

Lange zieht „Bad Times at the El<br />

Royale“ beachtlichen Reiz aus der<br />

nostalgischen Kulisse, seinen erzählerischen<br />

Wendungen, seinem sozialkritischen<br />

Unterton; gestalterisch<br />

kann man dem Film nichts vorwer-<br />

Man fragt sich, was Tarantino<br />

und die Coen-Brüder<br />

aus Prämisse und Plot gemacht hätten.<br />

fen, die Musik –hübsche Soul- und<br />

Pop-Songs wie auch der Score von<br />

Michael Giacchino – gibt der Geschichte<br />

Spannung und einen ironischen<br />

Zug. Auch die eigenwilligen Figuren,<br />

teils gewohnt (Bridges,<br />

Hamm), teils überraschend (Johnson<br />

und, ganz großartig, Cynthia Erivo)<br />

überzeugend gespielt, fesseln einen.<br />

Später kommt noch Chris Hemsworth<br />

dazu, der seinen Billy Lee mit<br />

düsterer Komik als Hippie-Sektenführer<br />

irgendwo zwischen JimMorrison<br />

und Charles Manson spielt.<br />

Das ist alles sehr hübsch. Aber irgendwann<br />

auch etwas viel, in der<br />

Länge wie in der Konstruktion der<br />

Handlung. Goddardkommt aus dem<br />

Umfeld von J.J. Abrams, war Autor<br />

Harmonisiert, kontrolliert, hypnotisiert<br />

Low gaben im Festsaal Kreuzberg ein großes Konzert<br />

die von Parkers stoischem Minimalspiel<br />

zusammengehaltene Musik der<br />

Band gerne ein insektoides Flirren<br />

und Brutzeln, welches die Gitarrenakkorde<br />

in alle möglichen Richtungen<br />

auseinanderzuzerren versucht,<br />

während Sparhawk und Parker in<br />

herzerwärmender Harmonie Mantren<br />

oft bedrückenden Inhalts deklamieren.<br />

Auf ihrem aktuellen Album<br />

„Double Negative“ haben sich Low<br />

erstmals einer elektronischen Verfremdungskur<br />

unterzogen, so manches<br />

Stück besteht hier eher aus statischer<br />

Interferenz als aus erkennbarem<br />

Indie-Rock-Spiel. Symbolisiert<br />

wird damit die rasante, gewalttätige<br />

Entfremdung, zu der das Leben im<br />

US-amerikanischen Alltag geworden<br />

ist –und die man natürlich auch mitten<br />

in Europa, umgeben vom Aufstieg<br />

des neuen rechten Grauens,<br />

nachvollziehen kann.<br />

Dennoch sorgten sich einige Fans<br />

der Band, bevor diese am Dienstagabend<br />

im Festsaal Kreuzbergauftrat,<br />

dass die betont organische Low-Formel<br />

auf der Bühne nun durch allerlei<br />

technischen Firlefanz verdrängt<br />

werden würde –zuUnrecht, denn<br />

die vielen neuen Stücke, die Low<br />

über ihr langes Konzert zu Gehör<br />

brachten, waren bis auf diverse<br />

Loop- und Verzerrungseffekte (das<br />

Flirren und Brutzeln!) und einen einzigen<br />

Drumcomputer-Einsatz ins<br />

Gitarre-Bass-Schlagzeug-Format<br />

eingepasst und stachen so wenig<br />

heraus.<br />

Dynamischer Gesamtsog<br />

Vielmehr erzeugten Low, die bis<br />

zur Zugabe keine Ansage machten,<br />

einen Gesamtsog, dessen Dynamik<br />

sie perfekt beherrschten;<br />

Jedes Crescendo, jedes Beckengestreichel,<br />

jedes Variieren einer<br />

TWENTIETH CENTURY FOX<br />

bei „Alias“, „Lost“ und „Cloverfield“:<br />

Wie schon sein Regie-Debüt „Cabin<br />

in the Woods“ (2012) ist auch „Bad<br />

Times at the El Royale“ ein allzu<br />

durchdachtes Spiel mit Kino-Konventionen,<br />

eine Versuchsanordnung.<br />

Der Autor Goddard hätte einen<br />

konzentrierteren Regisseur gebraucht,<br />

der Regisseur Goddard einen<br />

strengeren Produzenten. Doch<br />

alle drei Positionen hat er hier selbst<br />

übernommen. Und „Bad Times at<br />

the El Royale“ verliert im letzten<br />

Drittel zusehends an Kitzel und<br />

Dringlichkeit, weil sich der Filmemacher<br />

offenbar von keiner Idee<br />

und keinem Bild trennen wollte.<br />

Vielleicht hat die TV-Arbeit oder sein<br />

Hang zu Comics –erwar Berater bei<br />

„Deadpool 2“ und soll demnächst<br />

„X-Force“ drehen −Drew Goddard<br />

erzählerisch verdorben. Man fragt<br />

sich, was seine Bezugspunkte, Tarantino<br />

und die Coen-Brüder, aus<br />

Prämisse und Plot gemacht hätten.<br />

Was hier bleibt, ist so was wie<br />

„Lost im Hotel“, eine zunächst spannende,<br />

später erschöpfende Mystery-Geschichte.Wie<br />

bei einer filmischen<br />

Matrjoschka legt Goddard<br />

Überraschungen frei, aber irgendwann<br />

wird das Unerwartete hier<br />

dann doch seltsam gewohnt.<br />

BadTimes at theElRoyale,USA 2018. Regie<br />

&Drehbuch: Drew Goddard, Kamera: Seamus<br />

McGarvey,Darsteller:Jeff Bridges, CynthiaErivo,<br />

Dakota Johnson, Lewis Pullman, JonHamm,<br />

Chris Hemsworthu.a.; Farbe, 143 Minuten.<br />

Drei-Noten-Basslinie war genau,<br />

wo es sein musste, umuns weiter<br />

in eine seltsam euphorische Melancholie<br />

hineinzuhypnotisieren.<br />

Darüber hinaus jedoch spricht<br />

aus den Liedern von Low ein Verständnis<br />

tradierter Songformen,<br />

selbst das in kompletter Akkord-<br />

Statik gesungene neue Stück „Poor<br />

Sucker“ bewegte sich im Festsaal<br />

wie ein zeitloser Klassiker. Andere<br />

Höhepunkte waren das früh gespielte<br />

Lied „No Comprende“, wo<br />

Parkers und Sparhawks Gesänge<br />

aufs Harmonischste aneinander<br />

vorbeiredeten, oder ein Instrumental-Drone-Teil,<br />

der an My-<br />

Bloody-Valentine-Konzerte erinnerte,<br />

allerdings in einem Zehntel<br />

vonderen Lautstärke.<br />

Denn beeindruckend leise waren<br />

Low auch: die lauteste Ruhe,<br />

der leiseste Tumult –was für eine<br />

tolle Band.<br />

Syrien, die Welt<br />

und der<br />

Populismus<br />

Die Zukunft im Nahen Osten –<br />

eine <strong>Berliner</strong> Debatte<br />

Esgeht also doch. Es ist möglich,<br />

an einem Herbstabend dieses<br />

politisch aufgewühlten Jahres 2018<br />

in der <strong>Berliner</strong> Mitte vorgroßem Publikum<br />

über die Zukunft des Nahen<br />

Ostens, den Islam sowie das Christentum<br />

und die Flüchtlingsströme in<br />

der Welt zu debattieren –ohne, dass<br />

es laut, ausfallend oder auch nur populistisch<br />

wird. Vielleicht hat schon<br />

der Ort dazu beigetragen, der Saal<br />

der Katholischen Akademie in der<br />

Hannoverschen Straße,den die Akademieleitung<br />

für eine gemeinsame<br />

Veranstaltung mit dem <strong>Berliner</strong><br />

Leibniz-Zentrum Moderner Orient<br />

und der „Humboldt-Viadrina Governance<br />

Plattform“ bereitstellte.Klingt<br />

akademisch, war es aber nicht.<br />

Schon deshalb nicht, weil da vorne<br />

auf dem langen Podium Menschen saßen,<br />

die Nordafrika und den Nahen<br />

Osten zwischen Tunis und Teheran<br />

lange Jahre bereist haben, aus Syrien<br />

stammen oder wissen, dass es so etwas<br />

wie einen Islamischen Staat, den<br />

IS, als Staat nie gegeben hat.<br />

Es geht also doch, dass Menschen,<br />

die die Welt gesehen haben, auf Menschen<br />

treffen, die immer noch etwas<br />

vonder Welt wissen wollen –die Fragen<br />

haben. Fragen an Kristin Helberg,<br />

eine der besten Syrien-Kennerinnen<br />

Deutschlands,Fragen an Aktham Suliman,<br />

den langjährigen Al-Jazeera-<br />

Korrespondenten in Deutschland, an<br />

den Orientalisten Daniel Gerlach, an<br />

Anne-Béatrice Clasmann, die langjährige<br />

Kairo-Korrespondentin der<br />

dpa und an den Politikberater Adnan<br />

Tabatabai, der weiß, was Wahlkampf<br />

in Teheran bedeutet. Undanden Islamwissenschaftler<br />

Udo Steinbach –<br />

er und Sonja Hegasy vom Leibniz-<br />

Zentrum Moderner Orient hatten die<br />

Diskutanten aufs <strong>Berliner</strong> Podium<br />

eingeladen.<br />

„Assad hat gewonnen“<br />

Die Einschätzungen, die die Experten<br />

gaben, sie waren, was die<br />

Lage in Tunesien betrifft, wo der<br />

arabische Frühling begann, eher<br />

ermutigend (Clasmann). Sie waren<br />

durchaus besorgt mit Blick auf<br />

den Iran (Tabatabai), sie waren<br />

fordernd, wenn es um das Erbe des<br />

IS geht: „Was machen wir jetzt mit<br />

den Menschen, die unter dem IS<br />

gelitten haben?“ (Gerlach) – und<br />

sie waren lebensklug, wenn es um<br />

den Irrtum geht, westeuropäische<br />

Demokratie als ein Vorbild für alles<br />

halten zu wollen (Suliman).<br />

Ernüchternd war dieser Abend<br />

schließlich für alle, die wissen wollen,<br />

wie es in Syrien weitergeht: „Assad<br />

hat diesen Krieg militärisch gewonnen,<br />

er wird ander Macht bleiben“,<br />

sagt Kristin Helberg. Und sie<br />

sagt, dass wir uns –ihrer Meinung<br />

nach –ineiner„Syrisierung“ derWelt<br />

befinden. Eine klare These, und sie<br />

geht so: Weil wir die Menschen in Syrien<br />

nicht geschützt haben, sind sie<br />

nach Europa geflohen, und mit all<br />

dem, was daraus folgte,blüht der Populismus<br />

und bedroht nun Europa<br />

selbst. Ein hoher Preis für unterlassene<br />

Hilfeleistung. UndStoff für viele<br />

weitereDebatten. Jochen Arntz<br />

TOP 10<br />

Dienstag,9.Oktober<br />

1 Ina.Freundschaft ARD 4,80 16 %<br />

2 Rosenheim-Cops ZDF 4,54 17 %<br />

3 Die Heiland ARD 4,44 15 %<br />

4 heute ZDF 4,14 18 %<br />

5 Tagesschau ARD 4,07 14 %<br />

6 heute journal ZDF 3,46 13 %<br />

7 SokoKöln ZDF 3,36 19 %<br />

8 RTL aktuell RTL 3,23 15 %<br />

9 GZSZ RTL 2,97 10 %<br />

10 ZDFzeit ZDF 2,92 9%<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %

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