Berliner Zeitung 13./14.10.2018

Immobilienwelten Nr. 41, Ausgabe 13./14. Oktober 2018 / 6
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RECHT
EXPERTEN ANTWORTEN
Nach der Renovierung gibt esProbleme mit den neuen Wasserleitungen –
Sache der Eigentümergemeinschaft oder der einzelnen Eigentümer?
Bild:Gettyimages/Image Source
§
Wir wohnen in einer Eigentumswohnung
in einem Mehrfamilienhaus.
Das ganze Haus ist gerade renoviert
worden, einschließlich Wasserrohrsystem.
Bei einigen Wohnungseigentümern gibt
es jetzt Probleme mit sogenannten Panzerschläuchen;
es können Wasserschäden
in den Wohnungen und am Gemeinschaftseigentum
entstehen. Welche Versicherungen
kommen für welche Schäden
auf? Diese Panzerschläuche sind ziemlich
unzugänglich verlegt hinter Wänden
und Badewannenfliesen. Gehören sie
überhaupt zum Sondereigentum?
Die Wasserversorgungsanlage einer Wohnungseigentumsanlage
steht gemäß Paragraf
5 Absatz 2 Wohnungseigentümergesetz
im gemeinschaftlichen Eigentum.
Darunter fallen alle Versorgungsleitungen,
sofern sie im räumlichen Bereich des Gemeinschaftseigentums
verlaufen. In der Regel
endet das Gemeinschaftseigentum an
der ersten Absperrmöglichkeit im Sondereigentum.
Abzweigende Anschlussleitungen
im Sondereigentum, wie die benannten
Panzerschläuche, gehören im Zweifel
zum Sondereigentum, da sie nicht mehr
der gemeinschaftlichen Versorgung dienen.
Das Gebäude ist als Ganzes versichert.
Während der Verwalter für den Schaden im
Gemeinschaftseigentum ohne Beschluss
der Eigentümer Maßnahmen ergreifen darf,
muss für das betroffene Sondereigentum
der Versicherte, also der Wohnungseigentümer,
selbst tätig werden (vgl. Paragraf
44 Absatz 1 Versicherungsvertragsgesetz).
Hinzu kommt die Abgrenzung zu Schäden
an beweglichen Sachen, für die die
jeweilige Hausratversicherung aufkommt.
Im Schadenfall sollten Sie sich mit dem
Verwalter abstimmen.
§
Ich bin Besitzer einer Eigentumswohnung
mit einer dazugehörenden
Garage und einem Vorplatz. Kann ich
ohne weiteres auf diesem Vorplatz eine
Überdachung anbringen für die Unterstellung
eines weiteren Pkw? Wir sind zu
drei Eigentümern.
Die Überdachung eines Vorplatzes stellt
grundsätzlich eine bauliche Änderung dar,
da dadurch der optische Gesamteindruck
der Eigentumsanlage verändert wird. Sie
benötigen deshalb vor Baubeginn die Zustimmung
der anderen beiden Eigentümer.
Stefanie Breiholdt ist Anwältin,
Sandra Lang-Lajendäcker ist Fachanwältin für
Miet- und Wohnungseigentumsrecht.
www.breiholdt-legal.de
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